SLM-Verfahren Erstmals automatisiertes Pulverhandling in der additiven Fertigung

Die Geschäftsführer des Firmennetzwerks AMP+, von links: Rüdiger Tüshaus (Assonic), Dominik Schmid (Solukon), Andreas Hartmann (Solukon), Dr. Stefan Jakschik (ULT) und Alexander Jakschik (ULT).

Bild: ULT
29.11.2019

Im Firmennetzwerk AM Powder Plus (AMP+) haben drei Unternehmen eine integrierte Lösung entwickelt, mit der sich Pulver in SLM-Prozessen automatisiert handhaben lassen. Dazu gehört das Entpulvern additiv gefertigter Bauteile sowie die Rückführung überschüssigen Pulvers in den Prozess.

Das Firmennetzwerk AMP+ setzt sich aus den Unternehmen Assonic Dorstener Siebtechnik, Solukon Maschinenbau und ULT zusammen. Zusammen haben sie einen End-to-End-Prozess für ein automatisiertes Teile- und Pulverhandling im Selective Laser Melting entwickelt.

Ihre Lösung vereint das Entpulvern additiv gefertigter Bauteile mit einer Aufbereitung überschüssiger Pulver, die im Sinne eines konstanten SLM-Prozesses gesammelt, gesiebt, getrocknet und anschließend in den Prozess zurückgeführt werden. Dabei sollen sowohl eine sichere und trockene Prozessatmosphäre als auch steigende Anforderungen an die Arbeitssicherheit erfüllt werden.

Für die neue Lösung hat jede der drei Firmen ihr spezielles Know-how eingebracht. Diese Verantwortungsbereiche werden im Folgenden näher erklärt.

Siebmaschinen von Assonic

Assonic entwickelt und fertigt Siebmaschinen, deren Siebbeläge per Ultraschall in Frequenzen zwischen 30 und 38 kHz angeregt werden. Durch das Zuführen von frischem Pulver und eine gemeinsam mit ULT entwickelte Trocknungstechnologie wird eine konstant hohe Pulverqualität erreicht, die in einer qualitätsgesicherten SLM-Fertigung unabdingbar ist.

Entpulverung von Solukon

Dieses Aufbereitungs-Know-how führt das Firmennetzwerk mit der Entnahme- und Entpulverungstechnologie von Solukon zusammen. Das Unternehmen konnte bereits Kunden wie Daimler, Audi, MTU, Lockheed Martin und Ariane für seine Maschinen gewinnen, die additiv gefertigte Bauteile automatisiert und ohne Handarbeit entpulvern. Durch programmierbare Schwenkvorrichtungen haben die Solukon-Anlagen Vorteile gegenüber manuellen Ansätzen und erzielen reproduzierbare Reinigungsergebnisse.

Lufttrockner von ULT

ULT als dritter Partner bringt seine Erfahrung zu lufttechnischen Anlagen in die Gesamtlösung ein. Die Absaug- und Filtertechnik des Unternehmens reinigt jene Gase, die in inerten SLM-Prozessen zum Einsatz kommen. Außerdem bietet ULT Lösungen für die Prozesslufttrocknung. Ihnen kommt eine Schlüsselfunktion beim stabilen Betrieb von SLM-Anlagen zu. Denn wenn die feinen metallischen Pulvermaterialien Luftfeuchte aufnehmen, werden sie für die sensiblen SLM-Prozesse unbrauchbar – zumal sie dann zum Verklumpen und Oxidieren neigen.

Turnkey-Projekte geplant

Die auch als Einzelbausteine verfügbaren Lösungen bietet AMP+ industriellen Anwendern weltweit nun als integrierte Lösung aus einer Hand an. Das Firmennetzwerk will sie auch in Turnkey-Projekten umsetzen.

Bildergalerie

  • Die neue Lösung zum Pulverhandling in SLM-Prozessen kombiniert die Technologien von Assonic, Solukon und ULT.

    Die neue Lösung zum Pulverhandling in SLM-Prozessen kombiniert die Technologien von Assonic, Solukon und ULT.

    Bild: AMP+

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel