Digital Twin für Roboteranwendungen Erste Industrieroboter-Simulation in der Cloud

Die erste, rein cloud-basierte Simulationsumgebung für Industrieroboter soll die Planung von Automatisierungslösungen vereinfachen.

Bild: drag&bot
22.07.2020

Die neue, kostenlose Robotersimulation soll die Planung von Automatisierungslösungen für Fabriken deutlich einfacher gestalten. So können CAD-Modelle von Zelle und Greifer genutzt werden, um Machbarkeit, Erreichbarkeit und Taktzeit der Applikation innerhalb weniger Minuten abzuschätzen.

Das Stuttgarter Unternehmen drag and bot hat mit der „drag&bot Simulation” die erste, rein cloud-basierte Simulationsumgebung für Industrieroboter geschaffen. In der Web-Anwendung können in einer 3D-Umgebung verschiedene Roboter mit eigenen CAD-Modellen der Roboterzelle sowie der Objekte zum Handling und spezifischen Greifern zu einer vollständigen Arbeitsumgebung kombiniert werden.

So entsteht ein Digital Twin der Roboteranwendung, der sich ganz einfach nach dem Drag-and-Drop-Prinzip programmieren lässt. Mit Hilfe der drag&bot Simulation können produzierende Unternehmen neue Automatisierungslösungen jetzt deutlich schneller und kostenlos evaluieren.

Schneller Einstieg ohne spezifisches Roboter-Know-How

Nach der kostenlosen Registrierung erhält der Nutzer seine Zugangsdaten zur Simulation per Mail. Für die ersten Schritte stehen Online-Tutorials zur Verfügung, so dass kein spezifisches Roboter-Know-How oder umfangreiche Schulung für den Start notwendig ist. Mit nur wenigen Klicks kann man aus verschiedenen Funktionsblöcken vollständige Roboterprogramme inklusive Spezialfunktionen wie zum Beispiel Fehlerbehandlung zusammensetzen. Eigene CAD-Umgebungen lassen sich einfach in die Simulation hochladen und verwenden.

Jedes Programm kann mit verschiedenen Roboter-Marken und -Modellen hinsichtlich der Erreichbarkeit und Taktzeit getestet, und so die passende Hardware bestimmt werden. Fertige Roboterprogramme stehen anschließend zum Download zur Verfügung und können dann mit der Produktionsversion von drag&bot direkt am realen Roboter verwendet werden.

Umsetzung mit internen Ressourcen

Nach der Evaluation mit der “drag&bot Simulation” können produzierende Unternehmen mit der entsprechenden Software “drag&bot Production” ihre Roboterzelle mit internen Ressourcen selbstständig umsetzen. Durch Plug&Play Schnittstellen zu Hardware wie zum Beispiel Greifern, Kraft-Momenten-Sensoren, Kameras, Vision-, Feeder-, SPS-Systemen gelingt die Integration in wenigen Minute, auch ohne IT-Wissen.

Für die Programmstruktur kann auf das bereits vorhandene Programm aus der drag&bot Simulation zurückgegriffen werden. Reale Wegpunkte und Bahnen werden dem Roboter per Teachpanel des Roboters, drag&bot Teach-Pendant oder zum Beispiel einer 6D-Maus beigebracht.

Nach Inbetriebnahme können Werker und Produktionsmitarbeiter mit Hilfe des individualisierbaren Cockpit Panels die wichtigsten KPIs der Anlage sehen und bei Umrüstung oder Fehlern direkt und flexibel mit dem Roboter interagieren. Aufgrund der damit verbundenen Flexibilität und schnellen Rentabilität setzen mehr und mehr Fabriken auf die eigenständige Automatisierung mit Robotern.

Bereits im Einsatz

Nahezu alle gängigen Roboterapplikationen lassen sich mit drag&bot flexibler als bisher möglich realisieren. Die Software ist inzwischen mit Robotern von allen gängigen Herstellern in Europa kompatibel, unter anderem seit kurzem auch mit den Robotern von Epson, Yaskawa und Stäubli. Neben Automotive und Anlagenbau setzen zunehmend Branchen wie die Metallverarbeitung und Elektronikfertigung auf drag&bot.

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