Zuverlässige Stromversorgung Erste HGÜ-Verbindung zwischen Großbritannien und Dänemark

Viking Link ist die erste Hochspannungsgleichstromübertragungs-Verbindung zwischen Großbritannien und Dänemark. Der Interkonnektor wird den Austausch von elektrischer Energie bis zu 1.400 MW ermöglichen.

Bild: Siemens
02.09.2019

Viking Link soll die Zuverlässigkeit der Stromversorgung von Großbritannien und Dänemark und die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz sicherstellen.

Siemens hat den Auftrag über die zwei Konverterstationen für die erste Hochspannungs-gleichstromübertragungs(HGÜ)-Verbindung zwischen Großbritannien und Dänemark gewonnen. Viking Link wird den Austausch von elektrischer Energie bis zu 1.400 MW ermöglichen und damit die Sicherheit und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung für die Verbraucher in beiden Ländern erhöhen. Da die Übertragung in beide Richtungen möglich ist, unterstützt Viking Link die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Der Interkonnektor wird gemeinsam von den Übertragungsnetzbetreibern National Grid Ventures (Großbritannien) und Energinet (Dänemark) via National Grid Viking Link und Energinet Eltransmission entwickelt. Viking Link soll planmäßig Ende 2023 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

Eine der längsten HGÜ-Verbindungen

Der Lieferumfang umfasst ein 1.400 MW Konverter-System für eine Gleichspannung von ± 525 kV, welches die HGÜ-Plus-Technologie nutzt. Die zwei Konverterstationen, eine in Bicker Fen in Lincolnshire (Großbritannien), die andere in Revising im südlichen Jütland (Dänemark), werden mit einem 767 km langen Gleichstromkabel, welches durch die Nordsee verläuft, verbunden. Viking Link wird damit eine der weltweit längsten HGÜ-Verbindungen sein. Siemens ist für das Systemdesign sowie die Lieferung, die Installation und die Inbetriebnahme der Konverterstationen verantwortlich.

"Wir freuen uns sehr, dass Siemens mit jedem neuen Interkonnektor die Entwicklung eines integrierten europäischen Energiemarktes vorantreibt. Mit Viking Link arbeiten wir an einem weiteren grundlegenden HGÜ-Projekt, welches den Weg zu einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Energieversorgung bahnt", sagt Tim Dawidowsky, CEO EPC Projects bei Siemens Gas and Power.

Die HGÜ-Plus-Technik der beiden Stromrichterstationen basiert auf selbstgeführten Stromrichtern (VSC) in modularer Multilevel-Converter-Bauweise (MMC). Diese vereinen die Vorteile der HGÜ mit zusätzlichen Vorzügen wie Wechselstrom-Spannungsregelung, Schwarzstartfähigkeit und weiteren Funktionen, welche die Leistung und Netzstabilität der beiden verbundenen Wechselstromnetze verbessern.

Niedrige Preise in Spitzenverbrauchszeiten

Viking Link wird Energie, die den aktuellen Bedarf übersteigt, dorthin übertragen, wo die Nachfrage höher ist. Da es unwahrscheinlich ist, dass hohe Produktionsstöße in der Windkrafterzeugung und Verbrauchsspitzen in Großbritannien und Dänemark zeitgleich auftreten, führt der Interkonnektor zu niedrigeren Preisen in Spitzenverbrauchszeiten. Gleichzeitig ermöglicht er den effizienteren Nutzen von erneuerbaren Energien. Viking Link wird den Verbrauchern in beiden Ländern Zugang zu einem breiteren Energiemix ermöglichen.

Als grundlegendes Infrastrukturprojekt zur Schaffung eines integrierten Energiemarktes in der Europäischen Union, gehört Viking Link zu den „Projekten von gemeinsamem Interesse“ der Europäischen Kommission. Diese Projekte sollen der EU helfen ihre Energiepolitik und Klimaziele, wie etwa die langfristige Dekarbonisierung der Wirtschaft nach dem Pariser Abkommen, umzusetzen.

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