Am 31. Mai 2021 war es so weit: Die Düngerproduktionsanlage von Seraplant in Haldensleben, Sachsen-Anhalt, hat offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Für die Eröffnung war unter anderem der Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalts, Prof. Dr. Armin Willingmann, zu Gast. Die Prozessentwicklung und der Bau der Wirbelschichtanlage oblag Glatt Ingenieurtechnik.
Mehr als 20 Millionen Euro investierte Seraplant mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt in die Realisierung der neuen Produktionsstätte. Über 20 neue Arbeitsplätze entstanden dabei im Südhafen von Haldensleben, wo fortan jedes Jahr 60.000 Tonnen Phosphatdünger produziert werden sollen – gebrauchsfertig, handelsüblich und konform zur Düngemittelverordnung (DüMV). Endkunden sind Agrarbetriebe der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, der Agrar- und Gartenbaugroßhandel sowie die Düngemittelindustrie.
Verbindung von Phosphorrecycling und Düngerherstellung
Seraplant und Glatt entwickelten das zum Patent angemeldete Produktionsverfahren gemeinsam. Es schließt eine Lücke im Phosphorkreislauf, indem es das Phosphorrecycling mit dem Herstellungsprozess für neuen Dünger verbindet und zu direkt vertriebsfähigen Produkten führt.
Glatt war dabei für die Planung und Umsetzung der kompletten Anlagentechnik zuständig, von der Rohstoffanlieferung über die Suspensionsaufbereitung und anschließende Wirbelschichtgranulation bis hin zur Abfüllung der Fertigdünger. Der Leistungsumfang beinhaltete die Verfahrensentwicklung, gesamtheitliche Planung, Lieferung der gesamten Prozessausrüstungen und Nebenanlagen sowie die Montage und Inbetriebnahme.
Weitere Projekte geplant
Mit der Produktion in Haldensleben lässt sich der essenzielle Nährstoff Phosphor aus Klärschlammaschen zurückgewinnen und für neue Phosphat- oder Mehrstoffdünger nutzen. Während des Prozesses entstehen keine gefährlichen Zwischenprodukte, Rückstände oder Abgase.
Die neue Anlage soll so einen wesentlichen Beitrag zu einem nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit dem lebensnotwendigen Wertstoff leisten. Glatt und Seraplant planen dabei bereits weitere Projekte zur Phosphor-Rückgewinnung.
