Kommentar Enhanced Connectivity for I(O)T

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Stephan Frigge, Jahrgang 1975, studierte Wirtschaftswissenschaften an der FH Bielefeld. Seit 1999 arbeitet er bei Phoenix Contact. Nach verschiedenen Tätigkeitsbereichen baute Frigge 2009 das Industriemanagement im deutschen Vertrieb auf, das er ab 2011 als Prokurist leitete. 2016 wurde Frigge zum Geschäftsführer von Phoenix Contact Deutschland berufen.

Bild: Phoenix Contact
09.10.2019

Start-ups und IT-Konzerne treiben die Anlagenbetreiber vor sich her. Buzzwords und Use Cases wie Predictive Maintenance, Digital Twin oder Augmented Reality sollen die letzten Prozente an Wirkungsgrad und Anlagenverfügbarkeit aus deren Big Data Lake angeln. Doch welche Daten liegen bereits im Lake und welche noch im Feld? Zur Beantwortung dieser Fragen ist OT-Know-how gefragt.

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Stephan Frigge war mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2019 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .

Industrie 4.0 erweist sich nicht als Hype. Die Digitalisierung ist vielmehr der Hoffnungsträger, um neue Geschäftsmodelle zwischen Plattformen, Herstellern und Anwendern zu schaffen oder einfach nur Anlagenstillstände zu verhindern. „Das Gold aus den Daten schürfen“, heißt es auch in der Großindustrie, die sukzessive eine Plattform nach der anderen einführt und mit viel Mühe die Mitarbeiter oder Partner sucht, die der agilen Schlagzahl und den neuen Begriffen folgen können.

Eine große Lücke klafft zwischen dem, was mit Big Data in IT-Tools theoretisch möglich ist, und der Realität. Das Daily Business zeigt, wie schwer sich Daten in einen Kontext setzen respektive Wege finden lassen, damit die noch nicht erfassten Daten im rauen Produktionsumfeld greifbar werden. Nicht alles kann mit Raspberries und WLAN umgesetzt werden. Hier ist jahrzehntelange Erfahrung notwendig.

Übertragungsstandards beherrschen

Im herausfordernden Umfeld des prozesstechnischen Brownfields beweist Phoenix Contact schon seit Dekaden, was zuverlässige Konnektivität bedeutet. Wurden mit dem Begriff früher Anschlussklemmen, Signaltrenner und Relais verbunden, geht es heute darum, die Anforderungen sowie die im Feld etablierten Übertragungsstandards zu beherrschen.

Deshalb stellen das Handling von Nicht-IT-Protokollen – beispielsweise Hart, Profibus oder Modbus RTU – sowie deren Übersetzung in IT-taugliche Sprachen, wie MQTT oder OPC UA, einen wichtigen Teil des Kerngeschäfts von Phoenix Contact dar. Die Aktivitäten des Unternehmens im Umfeld von MTP, NOA und OPAF sowie das Vorantreiben von Kommunikationsstandards – wie 5G oder SPE/APL – unterstützen in Kombination mit dem Ecosystem PLCnext Technology bei der Realisierung von offenen, standardisierten, durchgängigen und somit zukunftssicheren Lösungen.

Sponsor der 82. Namur-Hauptsitzung

Ein Highlight des Jahres 2019 ist für uns auch die Sponsorenschaft der Namur­Hauptsitzung. Gemeinsam mit namhaften Partnern werden unter dem Motto „Enhanced Connectivity for Smart Production“ industrietaugliche Umsetzungen von NOA-Anwendungsfällen präsentiert, zum Beispiel ein Digitaler Zwilling von MSR-Kreisen, die vorausschauende Wartung drehender Teile oder funktionsfähige Multivendor-Demos für das Zweileiter-Ethernet APL. Ein Demonstrator zum offenen Automatisierungskonzept der OPAF, das Leuchtturm-Projekt einer modular gemäß MTP automatisierten Technikumsanlage sowie installationsfertige Rangier- und Interfaceschaltschränke für klassisch automatisierte Großanlagen runden die vorgestellten Use Cases ab.

Im November ist in Bad Neuenahr folglich alles vorzufinden, was zwischen Feld und Leitsystem sowie OT und IT konnektiert werden kann. Das, gepaart mit der Weiterentwicklung zum Lösungsanbieter – also der Unterstützung der Kunden in jeder Projektphase mit Konzepten, Engineering-Dienstleistungen oder einer Inbetriebnahme –, verstehen wir bei Phoenix Contact unter Enhanced Connectivity. So trägt das Unternehmen dazu bei, dass die Anlagen seiner Kunden noch besser und vor allem zukunftssicherer werden, als sie bereits sind.

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