Solarstrom Energiehungriger Absatzmarkt

Neue Absatzmöglichkeiten für Photovoltaik-Module: Der argentinische Markt soll für Investoren in Solarstrom wieder attraktiv werden, meldet der Bundesverband Solar.

Bild: BSW-Solar/Upmann
06.02.2016

In Argentinien stehen die Zeichen für Photovoltaik auf Wachstum, meldet der Bundesverband Solarwirtschaft. Er erläutert in einer Marktanalyse mögliche Geschäftsmodelle sowie Barrieren für Solarprojekte.

Mit Argentinien erscheint ein neuer, zahlungskräftiger und energiehungriger Absatzmarkt auf der südamerikanischen Solarkarte. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Enabling PV in Argentina“ des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Die Analyse betrachtet Potenziale des Photovoltaik-Marktes in Argentinien: Sie beschreibt die Geschäftsmodelle Stromliefervertrag und Net-Metering beispielhaft in den Provinzen San Juan, San Luis und Salta und berechnet exemplarisch die Wirtschaftlichkeit von fünf-Megawatt-Projekttypen. Zudem werden Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung erläutert und es werden die Barrieren für Photovoltaik-Projekte aufgezeigt. Auch wenn das Geschäft mit Photovoltaik noch nicht einfach sei, stünden die Zeichen auf Wachstum. Investoren, Komponentenhersteller und Projektentwickler sollten Argentinien auf jeden Fall im Blick haben, wenn sie neue Märkte suchen, rät der Bundesverband.

„Argentinien hat mit der neuen Regierung beste Chancen, sich aus seiner Wirtschaftskrise zu befreien und als Investitionsstandort wieder attraktiv zu werden. Alles spricht dafür, dass vor allem die Solarbranche davon profitieren wird“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. Stromlieferverträge in US-Dollar über 15 Jahre seien bereits heute möglich, scheiterten in der Praxis aber an den hohen Zinskosten für Fremdkapital. Net-Metering sei auf Grund der Energiesubventionierung bisher nur in wenigen Provinzen mit Förderprogrammen rentabel. Wenn die Subventionen aufgehoben werden, sei der Business Case jedoch sofort vorhanden.

Die neue Regierung verbessert die Rahmenbedingungen für ausländische Investoren und Investitionen im Land zusehends. Nachdem bereits der künstliche Wechselkurs Mitte Dezember 2015 aufgehoben wurde, sollen die Investitionsbedingungen im Land und der Zugang zu internationalen Geldern durch die Schaffung von Investorenvertrauen verbessert werden. Es bestehe laut Studie die Aussicht, dass die derzeit noch sehr hohen Zinskosten kurzfristig auf eine regional vergleichbare Höhe absinken. Auch die Energiesubventionen sind bei einem stark steigenden Energiebedarf mit Energieimporten dauerhaft nicht haltbar. Auf provinz- und zentralstaatlicher Ebene werden sie in absehbarer Zeit abgeschafft werden. Dies bedeutet laut BSW-Solar, dass kurzfristig ein großer Markt für Energieeffizienz aber auch Wind- und Solarenergie entstehen wird. Die Studie wurde vom Auswärtigen Amt kofinanziert und steht hier zum Download bereit.

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