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Blockchain in der Energiewirtschaft Energiehandel radikal anders

Trend zu Netzwerken: Die Blockchain-Technologie, die Netzwerke und Peer-to-Peer-Geschäfte erlaubt, könnte den Energiehandel verändern.

22.02.2017

Drei Energieversorger testen in Wien Blockchain - eine neue Peer-to-peer-Technologie für Transaktionen in der Energiewirtschaft.

Wien Energie, EY und das kanadische Startup BTL Group führen derzeit in Wien ein Blockchain-Pilotprojekt durch. Das Gashandel-Projekt basiert auf einer bestehenden Interbit-Handelsplattform von BTL und soll Energieunternehmen neue Möglichkeiten zum Kostensparen und zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bieten.

Entwicklungsmöglichkeit für Energieliefersysteme

Die aus der Finanzwelt bekannte Blockchain-Technologie gilt als einer der nächsten Trends der Energiewirtschaft. Sie bietet Netzwerkmöglichkeiten, mit denen dezentrale Energieliefersysteme entwickelt werden können.

Doch noch steckt die Technologie in einem sehr frühen Versuchsstadium, da insbesondere in der Energiewirtschaft auch hohe regulatorische Vorgaben eingehalten werden müssen. Mit der Blockchain-Technologie könnten Energieunternehmen jedoch in der Lage sein, die Kosten mehrerer Geschäftsbereiche zu senken.

Im Rahmen des von Februar bis Mai 2017 laufenden Pilotprojekts testet Wien Energie die Tauglichkeit der neuen Blockchain-Technologie für eine Tradingplattform im internationalen Gashandel.

Dezentral ist Trumpf

Bei Blockchain-Lösungen für die Energiewirtschaft wird beispielsweise die dezentrale Erzeugung in Kleinanlagen wie PV-Anlagen mit einem Transaktionssystem kombiniert. Dieses agiert autonom und ohne zentrale Instanz. Durch die Speicherung und Verschlüsselung von Transaktionsdaten auf den Computern der Teilnehmer ermöglicht Blockchain eine sichere Person-zu-Person-Abwicklung von vertrauensbasierten Geschäften.

Damit stellt sie einen radikalen Gegenentwurf zur bestehenden Systemarchitektur dar, mit deren Hilfe die Energiewirtschaft auf die Herausforderungen der Dezentralisierung und Digitalisierung der Energieversorgung reagieren kann. Bei einem breiten Roll-Out ergeben sich damit für Energieunternehmen vollkommen neue Marktchancen für Dienstleistungen und Anwendungen.

Diese reichen vom Energiehandel über die E-Mobilität bis hin zum Strom-Sharing oder dem IoT. So könnte eine Blockchain-Anwendung für E-Mobilität die Zurverfügungstellung privater Ladestationen an andere User ermöglichen. User könnten über die Blockchain und Smart Contracts (automatisierte Verträge) vollkommen automatisiert an privaten und öffentlichen Ladestationen laden und bezahlen. Die Verrechnung und Dokumentation würde in real-time erfolgen.

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