Automobilelektronik Elektronik = Zukunft des Autos

Bild: Alex Schelbert; Messe München
26.08.2014

Die Innovationen in der Automobilelektronik geben den entscheidenden Ausschlag dafür, wohin sich unsere Mobilität künftig entwickelt. Daher ist es nur naheliegend, dass ein Schwerpunkt der Electronica, der Weltleitmesse für Elektronik, auf dem Bereich Automotive liegt.

Der Elektronikanteil im konventionellen Automobil wächst seit Jahren stetig – ob es sich nun um Bordcomputer, Infotainment- oder Assistenzsysteme handelt. Und langfristig gesehen wird sich der – derzeitig eher noch schleppend anlaufende – Trend Elektromobilität durchsetzen. Auch die Bedeutung der Software nimmt zu, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fahrzeugs. Insgesamt werden Innovationen im Auto heute zu 80 Prozent von Elektronik und Software getrieben. Ohne Zweifel, die Automobilelektronik gehört zu den wichtigsten Segmenten im Elektronikmarkt. Das belegen auch die Zahlen von Marktexperten. So gibt Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing ein globales Marktvolumen der Automobilelektronik von 190 Milliarden US-Dollar für das vergangene Jahr an. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) prognostiziert der Automobilelektronik bis zum Jahr 2025 ein Marktvolumen von über 430 Milliarden Euro.

Kein Wunder also, dass das Thema Automotive auf dem bedeutendsten internationalen Treffpunkt der Elektronikbranche, der Electronica, in diesem Jahr zu einem der Schwerpunkte gehört. Auf der Messe können sich Besucher über die neuesten Trends im Automobilbereich informieren. Zu den Schlagworten zählen dabei Energieeffizienz, Elektromobilität, Connected Car und autonomes Fahren. Dem pflichtet auch Klaus Meder, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Automotive Electronics von Robert Bosch bei: „Die Zukunft des Autofahrens ist elektrifiziert, automatisiert und vernetzt.“ Eine unersetzliche Zutat hierfür ist die Elektronik. So sorgen die erweiterten Euro-NCAP
(European New Car Assessment Programme)-Regelungen, anhand derer die Sicherheit von Fahrzeugen bewertet wird, für eine starke Verbreitung von Assistenzsystemen wie etwa der vorausschauenden Notbremsung. Zudem setzen Kunden als auch Hersteller
auf immer mehr vernetzte Funktionen im Auto.

Effizienz und Vernetzung

Schließlich spiele auch Energieeffizienz im Kfz-Bereich eine wichtige Rolle: „Mit neuen sparsamen Antriebslösungen wollen wir den CO2-Ausstoß weiter reduzieren und damit die natürlichen Ressourcen schonen“, so Meder. Hier seien insbesondere für die Elektromobilität neue Produkte erforderlich, gerade bei Leistungsbauelementen. Um zu demonstrieren, wie weit die Entwicklung in diesen Bereichen vorangeschritten ist, zeigt Robert Bosch auf der Electronica die neuesten Lösungen aus den Bereichen Halbleiter, Sensorik und Leistungsmodule.

Das Unternehmen Elektrobit Automotive setzt auch auf den Trend „Connected Everything“ und baut deshalb einen eigenen Unternehmensbereich „Connected Car“ auf. Auf der Messe zeigt das Unternehmen auf dem Autosar-Gemeinschaftsstand unter anderem das nach ISO 26262 zertifizierte Autosar-Betriebssystem EB Tresos Safety OS, das für den Einsatz auf Steuergeräten des Automotive Safety Integrity Levels D (ASIL D) geeignet sein soll.

Das ist aber noch lange nicht alles, was die Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen in der Elektronik für die Besucher mit Interesse an Automotive-Themen bereithält. So haben Besucher zum Beispiel an allen vier Messetagen auf dem Automotive-Forum in Halle A6 die Möglichkeit, sich anhand von Vorträgen und Podiumsdiskussionen über aktuelle Entwicklungen und Trends auf dem Laufenden zu halten. In diesem Jahr wird der Fokus vor allem auf die Themen Leistungselektronik und Automotive-Software gelegt.

Automotive Conference

Und sogar schon einen Tag vor Messebeginn bietet die Electronica Futter für die Informationshungrigen bezüglich Automobilthemen: Am 10. November findet im ICM (Internationales Congress Center München) die Automotive Conference statt. Hier tauschen sich das Top-Management und die Experten aus dem Automotive-Bereich über Themen aus, die eine tragende Rolle im Wandel der Branche spielen. In diesem Jahr umfasst die Konferenz Vorträge zu den drei Themenbereichen „Lighting“, „Sensor Fusion“ und „Connectivity“. Auftakt hierzu bilden jeweils die Keynotes von Dr. Wolfgang Huhn von Audi, Jean-Francois Tarabbia von Valeo und Prof. Hermann Eul von Intel. Weiteres Highlight der Konferenz wird die Abschlussdiskussion zum Thema „What effects do the massive market shifts eastward have on the European automobile industry's capacity for innovation?“ sein. Hochkarätige Teilnehmer der Diskussionsrunde sind Klaus Meder (Robert Bosch), Kurt Sievers (NXP Semiconductors Germany), Karl-Friedrich Stracke (Magna Steyr Fahrzeugtechnik) und Prof. Siegfried Wolf (Continental Automotive).

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