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Elektrische Lastenräder für die Stadt Elektro-Rikscha als Ersatz für Autos?

Das Elektro-Dreirad namens Tretbox soll Autos in Städten ersetzen.

31.08.2017

Das Startup Tretbox will das Elektrofahrrad neu erfinden und macht ihre gleichnamigen Dreiräder fit für den Lastentransport. Der Clou: Für diese etwas anderen E-Bikes bräuchte man nicht einmal einen Führerschein.

Philipp Kahle gründete mit Bere Seelbach und Murat Günak das Startup Tretbox im Jahr 2016 mit der Vision, alle Autos aus der Stadt und somit die Abgase verschwinden zu lassen. Mit dieser Vision sind die Gründer nicht allein: Auch große Unternehmen wie UPS tüfteln an passenden Lösungen.

Der Ansatz des Startups ist eine eigene Version der elektrischen Tretbox. Sie ist eine Mischung aus E-Bike und Smart, fährt 25 Kilometern pro Stunde und ist zusätzlich dank eines Regenschutzdach wasserdicht. Die Tretbox kann entweder mit zwei oder mit drei Rädern ausgestattet werden.

Dreirad als Konkurrenz zum LKW?

Bisher plant das Startup zwei verschiedene Versionen der Tretbox, eine für den Lastentransport und die andere für Passagiere.

Die Cargo-Variante der Tretbox soll mit drei Rädern und einem Container bis zu 200 Kilogramm Fracht transportieren können. Für mehr Effizienz sollen die Container austauschbar sein und an bestimmten Stationen in der Stadt gewechselt werden können. Durch diese Lösung könnten die Dreiräder unterm Strich genauso viel Last transportieren wie ein LKW - nur eben in Etappen. Das Cargo-Modell soll laut Hersteller schon Ende diesen Jahres auf den Markt kommen.

E-Bike-Sharing mal anders

Tretbox-Sharing soll die Tretbox für den Personentransport heißen. Das Unternehmen arbeitet derzeit mit dem Unternehmen GreenPack an einer intelligenten Akkulösung für diese Modelle. Genau wie die Container sollen auch die Akkus der Tretbox an verschiedenen Punkten in der Stadt austauschbar sein, um eine gute Ladeinfrastruktur zu ermöglichen. Das Passagier-Modell soll nach Angaben des Startups in zwei bis drei Jahren auf dem Markt erscheinen. Nach Angaben des Startups sollen die ersten Modelle trotz Produktion in Deutschland nicht auf dem deutschen sondern auf einem fahrradfreundlicheren Markt erscheinen, also zum Beispiel in Städten wie Amsterdam und Kopenhagen.

Wie praxistauglich ist die Tretbox?

Das Elektro-Dreirad fällt in die Kategorie der Fahrräder, weshalb der Fahrer mit Unterstützung eines Akkus, selbst strampeln müsste. Die körperliche Anstrengung könnte für einige Nutzer trotz des Umweltschutzfaktors die Tretbox weniger attraktiv machen. Andererseits bräuchte man keinen Führerschein und könnte sich mit dem Dreirad threoretisch auch in Fußgängerzonen bewegen, in denen keine PKW zugelassen sind - falls die Abmessungen der Tretbox dies auf Dauer zulassen.

Elektro-Dreiräder werden autonom

Beres Seelbach, Mitgründer des Unternehmens, gibt an, dass es sein Ziel sei, die Tretboxen mit der Zeit zu autonomisieren und so auch voll autonome Autos zu ersetzen, da von diesen eine deutlich höhere Unfallgefahr ausgehe als von einem Elektrofahrrad. Tretbox gab bekannt, dass die Modelle über ihren Lebenszyklus um 20 Prozent billiger seien als beispielsweise Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Seine Vision ist es, die Tretbox durch ein Smartphone steuern zu lassen. Somit könnte der User per App das Ziel bestimmen und sich herumfahren lassen.

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