Umsteigen mit allem drum und dran Einsatz von E-Mobilität bei Firmenflotten

Elektromobilität – ein boomender Markt, der sich agil entwickelt.

Bild: iStock, smartboy10
24.06.2020

Unternehmen sind motiviert, ihre Firmenflotten noch stärker in Richtung E-Mobilität zu entwickeln. Wie kann das aber gehen, ohne selbst zum Energielieferanten zu werden?

eeMobility ist eines der ersten Unternehmen, das sich auf den Bereich elektrische Dienstflotten spezialisiert hat. Elektromobilität soll einfach sein: „easy electric“ – dafür steht das doppelte „ee“ im Firmennamen. Mit dem Angebot soll das komplexe Thema der Umstellung auf Elektrofahrzeuge für die Unternehmen vereinfacht werden. eeMobility übernimmt den gesamten Prozess, wie Installation von Wallboxen und Ladesäulen, die Abrechnung und die Stromversorgung mit 100 Prozent Ökostrom inklusive netzseitiger Energieoptimierung. Denn aufgeladen wird im besten Fall ja nicht nur auswärts, sondern vor allem am Sitz der Firma und zu Hause, also dort, wo das Fahrzeug sowieso steht. Zu vermeiden sind zudem Ladespitzen, die die Energiekosten für die Flottenbetreiber in die Höhe treiben würden. Die derzeit rund 1000 Fahrer haben bereits mehr als 6 Millionen elektrische Kilometer zurückgelegt und einige namhafte große Unternehmen setzen darauf, wie Siemens, BSH, Wacker, ZF oder R+V. In der Praxis bekommt der Fahrer eine App auf sein Handy, um jederzeit laden zu können, in der Garage und am Firmenparkplatz, aber auch unterwegs. Nahegelegene Ladestationen werden übersichtlich dargestellt. Die App bietet darüber hinaus Statistiken über die erfolgten Ladevorgänge.

Stromlieferung via Software

Elektromobilität – ein boomender Markt, der sich agil entwickelt. Um dieses umfassende Serviceangebot rund um Elektroflotten überhaupt leisten zu können, ist eeMobility nicht nur Servicepartner, sondern auch Stromlieferant für seine Kunden. Das wiederum erfordert die typische Kommunikation mit den Marktpartnern im Energiemarkt. „Wir suchten einen Software-Partner, der nichts auf die lange Bank schiebt, sondern unverzüglich gemeinsam mit uns umsetzt und sofort mit Lösungen zur Verfügung steht. Und natürlich wollten wir dabei auch noch günstige Prozesskosten realisieren“, sagt Raphael Holzmann, zuständig für Marktkommunikation und Wechselprozesse bei eeMobility. „iS Software hat in beiden Fällen gepunktet – das Projekt wurde Mitte Oktober gestartet und schon im Dezember konnten wir die erste Stromlieferung über die Software abbilden.“ Abbilden heißt Zähler anmelden und mit der automatisierten Marktkommunikation starten.

Seit Dezember ist bei eeMobility das ERP-System WinEV TARIF im Einsatz. Die Zählerverwaltung der Verbrauchsstellen und die Abrechnungsvorbereitung laufen seither über das Modul, per heute sind rund 750 Zählpunkte (Wallboxen) eingepflegt und es werden täglich mehr. „Wenn ein neuer Kunde auf seinem Firmengelände oder beim berechtigten Mitarbeiter zu Hause Wallboxen von uns aufstellen lässt, werden diese als neue Zählpunkte in WinEV angelegt und die nötige Marktkommunikation, das heißt die Anmeldung oder andernfalls auch die Abmeldung, über die Software ausgelöst“, erläutert Holzmann.

Marktkommunikation für Ladesäulen

Das Modul WinEV GPM, also der Geschäftsprozessmanager von iS Software, unterstützt dabei die Bearbeitung der Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität (GPKE) gemäß den Vorgaben der Bundesnetzagentur, beispielsweise in der Rolle des Lieferanten. „Ohne die Software und damit die Kommunikation wäre die Zählerbelieferung mit Strom ja gar nicht möglich“, erläutert Holzmann. Der Geschäftsprozessmanager stellt die einzelnen Prozessschritte mit ihren Fälligkeiten, dem Bearbeitungsstatus und allen zugeordneten Daten strukturiert dar. Aus den Stammdaten werden Nachrichten an andere Marktteilnehmer im geeigneten EDIFACT-Format generiert, gebündelt und versendet. Zugleich ermöglicht die Software den automatisierten Import solcher Dateien. Die Software versendet automatisch die Kommunikationsbestätigungen (CONTRL) und initialisiert beziehungsweise aktualisiert Prozesse, beispielsweise wenn Antworten eingehen.

Zeitreihen und Prognosen

Neben der Ergänzung durch GPM wird das TARIF-Modul noch durch den Einsatz von WinEVEDM (Energiedatenmanagement) und MaBiS (Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung Strom) unterstützt. Durch diese beiden Module können Lieferantensummenzeitreihen automatisiert importiert und anschließend geprüft werden. Das Ermitteln der Zählerstände anhand von Lastgängen und Schaltzeiten der jeweiligen Netzbetreiber für die Verbrauchsabrechnung, das Erstellen von ABOs für normierte Lastprofile sowie deren Verwaltung stellen neben dem Erstellen von Prognosefahrplänen eine Bereicherung für eeMobility dar. Es können zudem automatische Lieferantenclearinglisten beim Verteilnetzbetreiber angefordert sowie Statusnachrichten (IFTSTA) verwaltet werden.

Zur Abrechnung mit den Kunden kommt derzeit noch ein eigenes ERP-System zum Einsatz. Die Abrechnung erfolgt heute aufgrund von vereinbarten „Flatrates“, die insofern keine zählerpunktgenaue Abrechnung erfordern. Holzmann sieht sich aber für die Zukunft bestens gerüstet: „Es ist geplant, die Abrechnung über WinEV laufen zu lassen. Das ermöglicht uns auch die Belieferung einzelner Privatkunden, die dann eine eigene Abrechnung benötigen. Auch Schnelllader wollen wir künftig über das Software-Modul WinEVSVK erfassen. Dieses lässt sowohl Leistungsnachberechnungen und Sonderverträge zu Sonderkonditionen zu.“

Bildergalerie

  • Über die eeMobility-App bekommt der Fahrer unter anderem seine Ladehistorie angezeigt.

    Über die eeMobility-App bekommt der Fahrer unter anderem seine Ladehistorie angezeigt.

    Bild: eeMobility

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel