SPS IPC Drives 2017 Digitalisierungs-Applikationen für Maschinen- und Anlagenbauer

Auf einer Ausstellungsfläche von rund 4.400 Quadratmetern zeigt Siemens Erweiterungen seines Digital Enterprise-Portfolios, zum Beispiel neue Softwareversionen für ein effizienteres Engineering.

Bild: Siemens
27.10.2017

Siemens zeigt auf der SPS IPC Drives 2017 sein erweitertes Digital Enterprise-Portfolio für die Prozessindustrie. Maschinen- und Anlagenbauer erfahren dabei wie sie die Digitalisierung zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und schnelleren Markteinführung nutzen können.

Anhand zahlreicher Applikationen und Beispiele zeigt Siemens auf der SPS IPC Drives 2017 wie Maschinen- und Anlagenbauer mit der Digitalisierung ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. Hierzu präsentiert das Unternehmen unter dem Motto „Discover the Value of the Digital Enterprise“ in Halle 11 auf einer Ausstellungsfläche von rund 4.400 Quadratmetern Erweiterungen seines Digital Enterprise-Portfolios: Diese reichen von neuen Softwareversionen für effizienteres Engineering über digitale Antriebssysteme bis hin zum offenen, cloud-basierten IoT-Betriebssystem MindSphere, das Maschinen- und Anlagenbauern neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Unternehmen der Prozessindustrie können so ihre Flexibilität, Effizienz und Geschwindigkeit erhöhen, beispielsweise indem sie mit dem digitalen Zwilling Produkte, Produktionsprozesse oder Anlagen simulieren und über die gesamte Wertschöpfungskette optimieren.

Innovationen für die digitale Transformation der Prozessindustrie

Durchgängig optimierte Prozesse, die mit hoher Effizienz die aktuelle Nachfrage am Markt flexibel bedienen, sichern die Wettbewerbsfähigkeit in der Prozessindustrie. Mit dem Digital Enterprise für die Prozessindustrie und dessen Herzstück, dem digitalen Zwilling, beschleunigen Anwender die digitale Transformation ihrer Anlagen. „Unser Domain Know-how schafft die Grundlage für eine Optimierung aller Prozesse über den gesamten Lebenszyklus – auch in bestehenden Anlagen“, sagt Jürgen Brandes, CEO der Siemens-Division Process Industries and Drives. „Ein konkretes Beispiel ist das neue IoT-fähige Antriebskonzept Simotics IQ. Ausgestattet mit Funktionen zur Erfassung von Motordaten und integrierter MindSphere-Konnektivität – Simotics Connect – ermöglicht es datenbasierte Services, etwa im Bereich vorausschauender Instandhaltung, die unseren Kunden neue Geschäftsmodelle ermöglichen wie den Verkauf von Druckluft anstatt von Kompressoren.“

Entscheidende Vorteile bietet der digitale Zwilling auch bei der Optimierung von Anlagen – vom Engineering über den Betrieb bis hin zur Wartung. Hier ermöglicht die Simulations-Software Simit in der neuen Version 9.1. nun eine noch einfachere Kombination der virtuellen Inbetriebnahme und dem Operator Training von Anlagen. Anwender können so die Inbetriebnahme in der Praxis um bis zu 60 Prozent beschleunigen und gerade auch bei Anlagenumbauten und Migrationen ungewollte Stillstandzeiten auf ein Minimum reduzieren.

Zudem zeigt Siemens den Einsatz innovativer IT-Technologien, mit denen Bestandsanlagen aufgenommen, mit bildgebender Software digitalisiert und optimiert werden können – etwa durch den Einsatz von Drohnen. Dies ermöglicht insbesondere Kunden in der Prozessindustrie, in der Brownfield-Anlagen mit langen Laufzeiten vorherrschen, einen auf ihre individuellen Anforderungen angepassten Einstieg in die Digitalisierung.

Im Bereich industrielle Kommunikationsnetzwerke und Industrial Security werden unter anderem neue Security-Netzwerkkomponenten, die Cyber Security Appliances, vorgestellt, die – als Teil des umfassenden Siemens-Security-Konzepts eingesetzt – Industrieunternehmen helfen, Cyber-Risiken zu minimieren.

Durch seine Offenheit wächst das Ökosystem rund um MindSphere weiter an. In der auf nun 1.400 Quadratmeter vergrößerten MindSphere-Lounge zeigen Siemens und rund 20 Partner-Unternehmen wie Amazon Web Services, Atos, Evosoft und Rittal die vielfältigen Einsatz- und Anbindungsmöglichkeiten des Systems. Unter anderem stellen Maschinen- und Anlagenbauer neue, auf MindSphere basierende Services und Geschäftsmodelle vor, mit denen sich beispielsweise die Effizienz und die Produktivität erhöhen lassen.

Auf der SPS IPC Drives präsentiert Siemens zudem die neue Version 15 des TIA Portals, welche die Effizienz im Engineering – etwa durch eine vereinfachte Robotik-Integration – weiter erhöht. Durch die virtuelle Inbetriebnahme mit PLCSIM Advanced und der Version 12 der Software NX MCD lassen sich komplette Maschinen hinsichtlich Funktionen und Performance virtuell testen und optimieren – und so ihre Entwicklungszeit deutlich verkürzen.

Die Verschmelzung der virtuellen und der realen Produktionswelt veranschaulicht exemplarisch das Exponat einer hochleistungsfähigen Füll- und Verschließmaschine für die Pharmaindustrie von Bausch + Ströbel. Das Unternehmen will mit den integrierten Hard- und Software-Lösungen von Siemens die Effizienz im Engineering bis 2020 um 30 Prozent steigern und setzt dabei auf die konsequente Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette.

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