Vereinfachte Analyse des Ist-Zustands Digitalisierung optimiert Fabrikplanung

Am digitalen Fabrikplanungstisch lassen sich die Elemente ganz einfach verschieben.

Bild: IPH
29.03.2018

Die Planung oder Umgestaltung eines Fabriklayouts ist ein aufwendiges Unterfangen. Doch mittels Digitalisierung möchte das Institut für Integrierte Produktion (IPH) diesen Prozess deutlich vereinfachen und beschleunigen. In drei verschiedenen Forschungsprojekten arbeiten die Wissenschaftler daran, die Analyse, Planung und Bewertung von Fabriklayouts zu optimieren.

Eine neue Fabrik zu planen ist aufwendig, eine bestehende umzugestalten noch viel mehr. Doch für viele produzierende Unternehmen ist das wichtig, um am Markt bestehen zu können. Deshalb forscht das IPH an verschiedenen Methoden, die diesen Prozess deutlich vereinfachen, beschleunigen und verbessern. So soll bereits bei der Analyse des Ist-Zustands eine Drohne zum Einsatz kommen. Diese Drohne scannt die Fabrikhalle mithilfe einer 3D-Kamera und erstellt einen dreidimensionalen Lageplan. Aktuell müssen Fabrikplaner die einzelnen Elemente noch manuell in den Grundriss der Halle eingeben. Die Drohne schafft das erheblich schneller und erreicht auch Teile der Fabrik, die ein Mensch nicht erreichen könnte, wie zum Beispiel umzäunte Roboter oder Förderanlagen.

Virtuelle Besichtigung der umstrukturierten Produktionsstätte

Ist das Ausgangslayout angelegt, müssen Fabrikplaner die einzelnen Fabrikelemente bislang manuell im Plan verschieben. Einige machen das noch mit kleinen Zetteln auf dem ausgedruckten Hallengrundriss, andere verwenden schon einen digitalen Fabrikplanungstisch, um das dreidimensionale Layout virtuell umzubauen. Der Anwender kann dabei einzelne Elemente der Fabrik ganz einfach verschieben, diverse Varianten ausprobieren und direkt in einer 3D-Darstellung ansehen. Mithilfe eines entsprechenden Computerprogramms und einer VR-Brille können die Planer die umstrukturierte Produktionsstätte auch virtuell durchschreiten.

In Zukunft soll eine Software, die am IPH entwickelt wird, sogar in der Lage sein, automatisiert eine Vielzahl von Layouts zu erstellen. Ein Algorithmus soll dann Maschinen, Lager und Wege in der neuen Halle optimal anordnen. Eine weitere Software, die bereits am IPH entwickelt wurde, kann diese verschiedenen Layouts dann miteinander vergleichen. Dazu kann der Anwender individuelle Bewertungskriterien definieren. So lässt sich schnell und objektiv feststellen, welche Variante die beste ist.

Drei Stationen für die digitale Fabrikplanung

An drei Stationen präsentierte das IPH diese digitale Art der Fabrikplanung auf der diesjährigen Hannover Messe. An der ersten Station zeigten die Wissenschaftler die Drohne und erläutern ihre Arbeitsweise anhand eines kurzen Videos. An der zweiten Station konnten die Besucher selber am digitalen Fabrikplanungstisch einzelne Objekte in der Fabrikhalle neu anordnen und sich ausrechnen lassen, wie effizient diese Änderung wäre. An der dritten Station wurd das Ergebnis noch einmal zusätzlich visualisiert: Die Messebesucher konnten mittels einer VR-Brille die Fabrikhalle virtuell durchschreiten, um direkt ein Bild von der Machbarkeit der Umstrukturierung zu bekommen.

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