Wasserversorgung managen Digitalisierung ermöglicht Zugang zu Trinkwasser

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Fließendes Wasser? In der Karst-Region in Slowenien ist dies aufgrund der Kalksteinböden erst seit 1984 möglich, zuvor gab es für die Einwohner tägliche Wasserrationen.

Bild: iStock, DenEmmanuel
04.03.2022

Der Zugang zu Frischwasser sollte in Europa eine Selbstverständlichkeit sein – in der slowenischen Karst-Region hat man diesen Meilenstein jetzt erreicht. Mit Hilfe einer Digitalisierungsplattform gehören Wasserverluste, Störungen und ungenaue Daten im Managementsystem nun der Vergangenheit an.

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Von Italien und Kroatien eingerahmt und nahe an der idyllischen Adria gelegen, befindet sich die slowenische Karst-Region mit seinen über 100.000 Einwohnern. Anders, als es die Vorstellung von blühenden Landschaften und beeindruckender Natur vermuten lässt, ist das Gebiet von anhaltender Wasserknappheit geprägt. Grund dafür ist der charakteristische Kalksteinboden. Seit 1984 wird dort das Wasser der Klariči-Quelle aus drei 60 m tiefen Brunnen gepumpt. Vor dem Bau der Pumpstation musste eine tägliche Wasserrationierung für die Bürger vorgenommen werden.

„Das wertvollste Wasser ist das, welches nicht da ist", sagt Primož Turšič, der Geschäftsführer des öffentlichen Wasserversorgers Kraški vodovod Sežana. Dessen ausgedehntes Netz erstreckt sich über 660 km Länge und versorgt damit 95 Prozent der Region mit fünf Gemeinden und 12.000 Haushalten. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre heraus, war es den Verantwortlichen umso wichtiger, den Zugang zu Wasser zu stabilisieren. Sie führten deshalb die Softwareplattform Zenon von Copa-Data ein.

Von Wasserrationierung zum Versorgungsmanagement

2017 wurde ein erstes Konzept für die Integration des Wasserversorgungsmanagements erarbeitet. Ein lokaler Systemintegrator kümmerte sich fortan um die Umsetzung. Vereint hat sie alle das Ziel, ein modernes und offenes System mit standardisierten Schnittstellen zu haben, das ein Höchstmaß an Flexibilität bietet.

Heute umfasst das auf Zenon basierende Telemetriesystem vier Management- und Kontrollmodule. Diese überwachen die Wassertanks, Pumpen und Turbinen der Wasserversorgungs- und Abwassersysteme der Kläranlagen und Energieversorgungssysteme – eine Zahl von insgesamt 70 Anlagen, die einen Jahresverbrauch von bis zu 2.000.000 m³ Wasser abdecken. Die Plattform unterstützt den Betrieb mit der Zentralisierung und Visualisierung von Daten und steuert Absperrventile, die den Wasserdurchfluss und den Wasserstand in den Tanks begrenzen. Alle Anlagen laufen mittlerweile autonom. Der Betreiber kann jedoch jederzeit von der Leitstelle aus über Touchscreens oder am eigenen Rechner auf die Steuerung zugreifen.

Rechtzeitige Erkennung von Fehlern und Wasserverlusten

„Durch die Automatisierung haben wir jederzeit die Möglichkeit, den Bedarf im Versorgungssystem zu analysieren, Wasserverluste rechtzeitig zu erkennen und Fehler schnell zu beheben“, sagt Borut Hočevar von der Leitstelle bei Kraški vodovod Sežana. Wenn eine Störung in der Abfluss- und Füllstandsanzeige des Wasserreservoires entdeckt wird, hat der Anbieter maximal vier Stunden Zeit, um sie zu beheben, bevor sie von den Verbrauchern bemerkt wird. Grafische Warnungen per E-Mail oder SMS an die Fachkräfte beugen solchen Verfügbarkeitsproblemen vor.

Neben der aktuellen Zustandsanzeige sind nun auch genaue Prognosen über zukünftige Verbräuche möglich. Die Plattform ist so aufgebaut, dass mögliche Erweiterungen aus der prädiktiven Analytik auch Abweichungen vom optimalen Betrieb des Wasserversorgungssystems anzeigen können. So kann der Versorger den Einwohnern mit den entsprechenden Analysen einen wettbewerbsfähigeren Preis für sein Trinkwasser garantieren.

Die Begeisterung für die neue Softwareplattform brachte den slowenischen Wasserversorger schließlich dazu, diese auch für die Steuerung des Kanalisationsnetzes und der Abwasseraufbereitung einzusetzen zu wollen. Damit können dann alle Steuerungssysteme zu einem umfassenden Managementsystem zusammengeführt werden. Auf diese Weise gelingt es Kraški vodovod Sežana, die wertvolle natürliche Ressource Wasser bereitzustellen, die ab sofort als selbstverständlich angesehen werden kann.

Bildergalerie

  • Das Netz des öffentlichen Wasserversorgers der Karst-Region erstreckt sich über 660 km Länge.

    Das Netz des öffentlichen Wasserversorgers der Karst-Region erstreckt sich über 660 km Länge.

    Bild: Copa-Data

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