Werkzeugmaschine 4.0 Trends der Metallverarbeitung auf der EMO 2017

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Das wird sich trotz zunehmender Digitalisierung auch in der Metallindustrie vorerst nicht ändern.

Bild: iStock, npix
24.08.2017

Die zahlreichen Neuheiten und frischen Ideen aus der Werzeugmaschinenindustrie, die Besucher der EMO in Hannover im September bestaunen dürfen, machen Lust, munter los zu produzieren.

Als einer der größten Fachzweige im Maschinenbau liefert die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie Produktionstechnologie für die Metallbearbeitung in alle Industriezweige. Mit rund 69.900 Beschäftigten produzierte die Branche im Jahr 2016 Maschinen und Dienstleistungen im Wert von rund 15,2 Milliarden Euro. Laut dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) sank der Auftragseingang im vierten Quartal 2016 zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent. Dennoch verzeichnete die Branche vergangenes Jahr ein Plus von sieben Prozent. Dabei stiegen die Bestellungen aus dem Ausland um zehn Prozent, während die Bestellungen aus dem Inland das Jahr mit einer Null abschlossen. Für 2017 erwartet der VDW ein weiteres Produktionswachstum von drei Prozent.

Dementsprechend positiv verspricht die Stimmung auf der EMO 2017 in Hannover zu werden. Die Weltleitmesse der Metallbearbeitung soll in diesem Jahr vor allem Anreize für die Realisierung von Industrie 4.0 und dem Internet of Things (IoT) geben. Zwar ist es bereits heute möglich, digitale Abbildungen beispielsweise für Simulationen zu erstellen. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 gehe es nun um die Vernetzung der gesamten Prozess- beziehungsweise Wertschöpfungskette.

Der Schwerpunkt in diesem Jahr lautet deshalb: „Connecting Systems For Intelligent Production“. Weitere Schwerpunkte sind in diesem Jahr additive Fertigungsverfahren, Zerspanung in der Luft- und Raumfahrtindustrie, Sicherheit von Werkzeugmaschinen, die Entwicklung der Märkte USA, Mexiko und Indien sowie Start-ups, die neue Impulse für die intelligente Produktion setzen.

Werkzeugmaschinen? Aber sicher!

Ein Thema, an das auch auf der EMO niemand vorbeikommt, ist Industrie 4.0. Der VDMA widmet dem Thema deshalb vom 19. bis zum 21. September an Stand D44 in Halle 4 ein komplettes Forum. Dort präsentieren Mitgliedsunternehmen des Verbands und Partner aus der Forschung ihre Ideen und Produkte zu Industrie 4.0 vor. 30 Vorträge stellen konkrete technische Umsetzungen rund um Präzisionswerkzeuge, Messtechnik, Forschung und Werkzeugdatenaustausch in den Fokus.

Rund um das Thema Sicherheit findet auf der Messe der Safety Day for Machine Tools statt. Er zeigt unter anderem, wie sich die Designkonzepte moderner Werkzeugmaschinen bis heute entwickelt haben. Bei der Veranstaltung geben führende Experten einen Überblick über die Chancen und Herausforderungen beim aktuellen Stand der Technik. Anhand eigener Erfahrungen berichten sie, wie praktische Lösungen hohe Sicherheit gewährleisten und was in Zukunft noch getan werden muss. Der EMO Safety Day for Machine Tools findet am 19. September 2017 von 10:00 bis 14:00 Uhr im Saal 3B des Convention Centers statt.

Bühne frei für die Jungen

Ein Novum wird in diesem Jahr der Sonderstand Start-ups For Intelligent Production am Stand B76 in Halle 25 sein. Dort sollen junge Unternehmen eine Plattform für frische Ideen rund um die Produktionstechnik erhalten. Ob Software für die Vernetzung von Maschinen und Prozessen schreiben, neue Messverfahren oder Virtual Reality-Anwendungen – der Sonderstand bietet die Bühne für Neugründungen und demonstriert live, wie die Entwicklung in der Produktionstechnik neue Ideen und Geschäftsmodelle generiert. Die vom BMWi geförderte Fläche Innovationen made in Germany adressiert dabei deutsche Firmen.

Internationaler geht es am 20. September in Saal 3B des Convention Centers beim India Day zu, der die Perspektiven der Anwenderbranchen Maschinenbau, Automobil- und Luftfahrtindustrie in Indien beleuchten wird. Besucher erfahren unter anderem etwas über die Regierungsinitiative zur Förderung der verarbeitenden Industrie. Angekündigt haben sich hochrangige indische Unternehmerdelegationen, die von verschiedenen Verbänden der Anwenderbranchen begleitet werden.

Großer Zuspruch im Vorfeld

Im Juni hatten sich über 2.050 Firmen aus 45 Ländern angemeldet. Allein aus Europa sind es über 1.400 Aussteller. Der Anteil asiatischer Teilnehmer hat sich von 21 auf 25 Prozent erhöht. Zur Eröffnungsveranstaltung am 18. September erwarten die Veranstalter den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als Gast, der den Stellenwert der Industrie in Deutschland unterstreichen wird. Außerdem werden der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der CECIMO-Präsident Luigi Galdabini sprechen.

Verwandte Artikel