Philip Bellm, Captron Digitale Kompetenz wird Pflicht

Philip Bellm ist CEO von Captron. Nach einer Ausbildung zum Elektromechaniker und einem berufsbegleitenden Betriebswirtschaftsstudium war Bellm zunächst als Produktmanager und dann als Vertriebsleiter tätig. Seit 2016 treibt er als geschäftsführender Gesellschafter maßgeblich die Expansion und Internationalisierung des Unternehmens voran.

Bild: Captron
17.11.2021

Das Innovationstempo am Markt nimmt stetig zu – um mitzuhalten, sind nicht nur eigene digitale Kompetenzen gefragt. Unternehmen müssen den Austausch im Netzwerk suchen und Synergieeffekte schaffen, um die Eintrittsschwelle in die 
Industrie 4.0 zu senken.

Die „Industrie 4.0“ ist zu einem der zentralen Schlagworte in der Digitalisierung in Deutschland geworden – doch sie ist nach wie vor ein Zukunftsprojekt. Denn ein wirklich hoher digitaler Reifegrad lässt sich nur bei einigen Konzernen oder Großunternehmen und einer Handvoll deutscher Betriebe finden. Die Zahl befindet sich hier wahrscheinlich im kleinen einstelligen Prozentbereich. Der deutsche Mittelstand, Rückgrat der Industrie, befindet sich eher noch im Zeitalter der Industrie 3.0. So sind für viele Unternehmen durchgängige IIoT-Anwendungen sowie der endgültige Schritt in die Cloud noch undenkbar, teils aus Kostengründen, teils aufgrund des Fachkräftemangels. Realistisch sind nur kleinere Transformationsprojekte, die kleine und mittelgroße Betriebe durch Förderprogramme der Länder stemmen können, in Bayern beispielsweise durch den Digitalbonus.

Die Ereignisse im letzten Jahr haben aber gezeigt, dass dies nicht ausreicht – die Branche befindet sich in einem Umbruch. Sicherlich hat das nicht bei jedem Betrieb zu einem Digitalisierungsschub oder einer neuen Priorisierung von Budgets sowie Projekten gesorgt. In jedem Fall aber ist klar geworden: Die Digitalisierung im Betrieb ist nicht mehr nur Kür, sondern wird zur Pflicht, um sich die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit zu sichern. Auch eher traditionell geprägte Unternehmen haben das erkannt.

Bei Captron richten wir unsere Unternehmensstrategie konsequent darauf aus: Im vergangenen Jahr haben wir ein dediziertes Software-Kompetenzzentrum gegründet, mit dem wir einen weiteren Schritt in unserer Transformation vom Hardwarehersteller zum Lösungsanbieter gehen. So sind wir künftig in der Lage, unseren Kunden umfassende digitale Lösungen aus einer Hand zu bieten – die das Beste aus Software und Hardware im Bereich der Sensortechnologie eng miteinander verknüpfen.

Auch steht die Globalisierung im Zentrum unserer Philosophie: Mit einem weltweiten Unternehmensnetz – bestehend aus Niederlassungen in Europa sowie dem amerikanischen und asiatischen Raum – treiben wir unsere Entwicklungsprojekte voran, um Innovationen für die unterschiedlichsten Bereiche zu fördern: sei es in der Logistik, Produktion oder im
Verkehrswesen.

Bei all der Innovationskraft im eigenen Unternehmen bleibt für uns der Wissenstransfer im Netzwerk von zentraler Bedeutung – etwa als Mitglied in der Open Industry Alliance 4.0 oder jüngst in der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Im Austausch mit anderen Marktteilnehmern arbeiten wir hier kontinuierlich daran, Standards für die Branche zu entwickeln, Synergieeffekte zu schaffen und Hindernisse abzubauen, um insbesondere kleinen und mittelgroßen Unternehmen Technologien wie die Cloud zugänglich zu machen, Prozesse zu digitalisieren und die Industrie 4.0 in Deutschland voranzutreiben.

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