OPC UA für Bestandsanlagen Digital Twins laufend aktuell halten

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Martin Imbusch, Produktmanager bei Aucotec: „Unser System ist datenzentriert, nicht filebasiert, und aktualisiert daher nicht irgendein Dokument, sondern das komplette Datenmodell des Digital Twin.“

Bild: Aucotec
18.11.2019

Einer von Aucotecs Schwerpunkten im Rahmen der SPS 2019 ist es, Anlagenbetreiber bei der Digitalisierung ihrer Anlagen zu unterstützen. Auf der Messe zeigt der Engineering-Software-Entwickler, wie Bestandsanlagen – egal wie alt – automatisch ihren digitalen Zwilling über jede Änderung auf dem Laufenden halten können.

Aucotecs Plattform Engineering Base (EB) ist bei der Modernisierung die Single Source of Truth für die Abbildung der Anlage. EBs disziplinübergreifendes Datenmodell erkennt via OPC UA, wenn sich ein Gerät in der Anlage verändert oder gewechselt wird.

Dass alle Feldgeräte, die bisher nicht OPC-UA-fähig waren, über dieses Protokoll kommunizieren können, ermöglicht das neue Hart IP Gateway von Phoenix Contact. Es lässt sich leicht auf eine Hutschiene im Feldverteiler klemmen und „übersetzt“ die üblichen Hart-Signale der Geräte in OPC UA.

Aucotec und Phoenix Contact haben diese Lösung erstmals auf der Namur-Hauptsitzung Anfang November vorgestellt. Auf der SPS 2019 soll sie nun einem breiteren Publikum präsentiert werden.

Live und automatisch

In einer Live-Demonstration auf dem Aucotec-Stand können Besucher verfolgen, wie ein Gerätetausch sich schnell und durchgängig in der gesamten Anlagendokumentation niederschlägt. Ermöglicht wird das durch EBs Objektorientierung, Webfähigkeit und OPC-UA-Verständnis. Gateways sparen dabei teure Remote-I/Os sowie das Tauschen funktionsfähiger Geräte, nur weil sie keine OPC-UA-Schnittstelle haben.

Brownfield-Betreibern liegt so jederzeit der aktuelle Stand ihrer Anlagen vor. EB kann außerdem die Namur-Empfehlung NE 107 an jedem Objekt in jeder Ansicht, von Grafik bis Liste, abbilden. Damit ist jeder einzelne Health Status erkennbar, der beispielsweise zeigt, ob ein Gerät funktionsgerecht arbeitet, ein Fehler vorliegt oder eine Wartung erforderlich ist.

Nicht Dokumente, sondern Daten aktualisieren

„All diese Informationen sind in EB direkt am Objekt verfügbar. EB ist datenzentriert, nicht filebasiert und aktualisiert daher nicht irgendein Dokument, sondern das komplette Datenmodell des Digital Twin“, erklärt Martin Imbusch, Produktmanager bei Aucotec. Dieses Prinzip wird immer wichtiger; denn laut einer VDMA/PwC-Studie zum Großanlagenbau wird sich der Anteil datengesteuerter Service-Modelle bis 2025 verdreifachen.

Die zusammen mit Phoenix Contact entwickelte digitale Aufwertung von Brownfield-Anlagen und ihren Dokumentationen ist für Aucotec ein konsequenter nächster Schritt. Auf der Namur-Hauptsitzung 2018 demonstrierte der Software-Entwickler zusammen mit dem IFAK-Institut der Universität Magdeburg und der Höchster IGR anhand einer Versuchsanlage erstmals, dass und wie eine Anlage mit ihrem Digital Twin kommunizieren kann. Jetzt ist daraus eine praktikable Lösung für Anlagen im realen Betrieb geworden.

Aucotec auf der SPS

Bildergalerie

  • Aufbau des Demonstrators: OPC-UA-Verständnis und Webanbindung sind Voraussetzungen für die Kommunikation von Anlage und Engineering-System.

    Aufbau des Demonstrators: OPC-UA-Verständnis und Webanbindung sind Voraussetzungen für die Kommunikation von Anlage und Engineering-System.

    Bild: Aucotec

  • Änderungen in der realen Anlage schlagen sich direkt in der Dokumentation von Engineering Base nieder.

    Änderungen in der realen Anlage schlagen sich direkt in der Dokumentation von Engineering Base nieder.

    Bild: Aucotec

  • Engineering Base zeigt automatisch auch den Health Status jedes Objekts an.

    Engineering Base zeigt automatisch auch den Health Status jedes Objekts an.

    Bild: Aucotec

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