Ralf Moseberg, Schaeffler Die Zukunft gehört den Cobots

Ralf Moseberg ist Senior Vice President Industrial Automation bei Schaeffler. Er studierte Maschinenbau an der TU Kaiserlautern. 1991 startete Moseberg seine berufliche Laufbahn bei Schaeffler als Entwicklungsingenieur für Lineartechnik. Innerhalb weniger Jahre übernahm er in der Business Unit Lineartechnik leitende Funktionen, unter anderem als General Manager für Produktionsmaschinen.

Bild: Schaeffler
17.11.2021

Leichtbauroboter und Cobots sind als Bestandteil für Automatisierungslösungen nicht mehr wegzudenken. Das Marktpotenzial ist groß, das Einsatzspektrum vielfältig und der Bedarf an innovativen Lösungen wächst. Schaeffler hat Komponenten und Systeme entwickelt, die Leichtbauroboter und Cobots noch präziser, zuverlässiger und damit leistungsfähiger machen.

Seite an Seite mit Menschen übernehmen Cobots nicht nur in Fabrikhallen, sondern künftig auch in Werkstätten, in der Logistik, Chirurgie und selbst in Büros sukzessive immer komplexere Routinen. Vor allem dort, wo ermüdende, sich wiederholende und körperlich anstrengende Arbeiten anfallen, können Cobots Menschen entlasten. Die Mitarbeiter konzentrieren sich stattdessen auf anspruchsvolle Arbeitsschritte. Bei Schaeffler kommen Leichtbauroboter und Cobots unter anderem als Teil von Montagevorgängen, wie beispielsweise von schrägverzahnten Getriebewellen, zum Einsatz.

Experten gehen davon aus, dass der Cobot-Markt schon in wenigen Jahren so groß sein wird wie der Markt für klassische Industrieroboter und ein Umsatzplus von bis zu 50 Prozent pro Jahr verzeichnen wird. Basierend auf der Erfahrung mit Cobots in unserer eigenen Fertigung sowie durch umfangreiche Marktanalysen und Kundengespräche, haben wir einen Komponenten- und Systembaukasten für Gelenkarme, bestehend aus Hauptlagerung, Getriebe und Motor, entwickelt und dabei unseren Fokus vor allem auf die Realisierung höherer Traglasten, längerer Gelenkarme, mehr Präzision und Dynamik gelegt. Wir erschließen den Herstellern damit neue Möglichkeiten in der Auslegung ihrer Roboterarme, so dass neben höheren Traglasten auch größere Arbeitsbereiche realisiert werden können.

Eine neue Wälzlagerbaureihe für Gelenke und Getriebe, das komplett neu entwickelte DuraWave Wellgetriebe der Baureihe RT und die dazu passende Axialfluss-Maschine als Antrieb eröffnen uns größeren konstruktiven Spielraum für höhere Präzision, Zuverlässigkeit, Regelbarkeit und Leckagefreiheit für sämtliche Pick- and Place-Aufgaben.

Anhand einer innovativen, von Schaeffler entwickelten und in die Durawave Wellgetriebe integrierten Drehmomentsensorik lassen sich jetzt auch feinfühlige Bearbeitungs- und Montageaufgaben einfach realisieren. Linearmodule, auch als „Range Extender“ bezeichnet, sind als individuelle Komplettlösung verfügbar und ermöglichen als siebte Achse längere Verfahrwege und somit einen flexibleren Einsatz oder die Einsparung zusätzlicher Roboter.

Kernbauteile der Wellgetriebe werden, analog zur unseren Nockenwellenverstellgetrieben für Verbrennungsmotoren, aus speziellen Legierungen hergestellt und verfügen so über eine ausgezeichnete Dauer- und Verschleißfestigkeit. Die Spulen der Motoren sind leicht und kompakt in PCB-Bauweise (Printed Circuit Board) ausgeführt und gleichzeitig sehr leistungsstark.

Wir bieten Robotik-Herstellern all diese Systemkomponenten jeweils skalierbar und adaptierbar, einzeln oder als mechatronische Einheit an. Dies hat sich bei Schaeffler bereits in anderen Branchen, wie zum Beispiel bei den Werkzeugmaschinen, bewährt. Die Hersteller setzen dort durch entsprechende Auswahl der Systemkomponenten eigene Akzente und realisieren so ihre USPs. Diese Möglichkeit offerieren wir jetzt auch der Leichtbaurobotik-Branche.

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