Datentransport mittels OPC UA Der Kommunikationsstandard der Zukunft

OPC UA ist eine Art Hidden Champion in der Prozessindustrie. Warum, lesen Sie im Folgenden.

Bild: Phoenix Contact Electronics
13.03.2020

Ob bei der Modularisierung von Anlagen oder für den Einsatz einer Datendiode: Die Prozessindustrie braucht einheitliche Kommunikationsstandards, um die Anforderungen an eine vernetzte Produktion wirklich zu erfüllen. Mit OPC UA gibt es bereits einen zukunftsfähigen Standard für den Datentransport, kommentiert Claus Vothknecht, System Manager Process Industry / Marine und Offshore bei Phoenix Contact Electronics.

„Once upon a time“ – genauer vor rund sechs Jahren – veröffentlichte die Namur die Empfehlung NE148 mit dem Titel „Anforderungen an die Automatisierungstechnik durch die Modularisierung verfahrenstechnischer Anlagen“. Diese bildete den Auftakt zur Spezifikation und Entwicklung einer Reihe von Arbeitsblättern, deren Inhalte bereits in einigen Anlagen der chemischen Industrie realisiert worden sind.

Zwei Konzepte, ein Standard

Vor etwa vier Jahren folgte eine weitere durch die Namur-Arbeitskreise getriebene Initiative. In diesem Fall handelte es sich um das Konzept einer Datendiode, damit bislang ungenutzte Daten zur Prozessoptimierung sowie Wartung verwendet werden können. Was haben die beiden Ansätze nun gemeinsam? Es kommt jeweils OPC UA zum Datentransport zum Einsatz. Warum? Weil sich der Kommunikationsstandard bewährt hat.

OPC UA stellt die Weiterentwicklung des vor circa 25 Jahren in den Markt eingeführten OPC DA dar. Im Gegensatz zur ersten Version verfügt OPC UA über alle Funktionen, die eine moderne Datenübertragung benötigt: Verfügbarkeit für jedes Betriebssystem, standardisierte Schnittstellen, Security, Implementierung selbst auf Geräten mit wenig CPU-Ressourcen sowie Anpassungsfähigkeit. Ein anderer großer Vorteil ergibt sich daraus, dass nicht nur die Interfaces, sondern auch die Datenformate einfach standardisierbar sind.

Standardisiertes Informationsmodell

Daher hat sich die Namur dazu entschlossen, ein NOA IM (Namur Open Architecture Information Model) zu definieren, das auf dem vorhandenen Standard PA-DIM (Process Automation Information Model) basiert. Über NOA IM stehen ab sofort Gerätedaten verschiedener Hersteller standardisiert und kompatibel zur Verfügung.

Mit Unterstützung des IIoT-Servers von Codewrights stellt das HART-IP-Gateway von Phoenix Contact beispielsweise Gerätedaten nahezu konfigurationsfrei im NOA-IM-Format auf einer Steuerung bereit. Die Module, die gemäß der NE148 entwickelt werden, tauschen ihre Daten und sogar Events und Alarme ebenfalls via OPC UA zwischen den vor Ort installierten Steuerungen und den Leitsystemen aus.

Fazit

OPC UA erweist sich somit als eine Art Hidden Champion in der Prozessindustrie. Das Protokoll hat dafür gesorgt, dass Geräte endlich auf einfache Weise miteinander kommunizieren können. Und an dieser Stelle hört die Entwicklung nicht auf: OPC UA wird um weitere Funktionen ergänzt, etwa Schnittstellen für das Trending. Der Standard zeigt sich also als zukunftssichere Lösung.

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  • „OPC UA hat dafür gesorgt, dass Geräte endlich auf einfache Weise miteinander kommunizieren können“, sagt Claus Vothknecht, System Manager Process Industry / Marine und Offshore bei Phoenix Contact Electronics.

    „OPC UA hat dafür gesorgt, dass Geräte endlich auf einfache Weise miteinander kommunizieren können“, sagt Claus Vothknecht, System Manager Process Industry / Marine und Offshore bei Phoenix Contact Electronics.

    Bild: Phoenix Contact Electronics

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