60 Sekunden über... ...den Zusammenhang von MES und Steuerungstechnik

Bild: IBHsoftec
28.10.2015

In der Mitgliederliste des MES-Dachverbandes findet sich neben zahlreichen MES-Herstellern auch ein Anbieter von Steuerungs- und Netzwerkkomponenten. Rolf Kiefer, Geschäftsführer von IBH-Softec, erläutert im Interview, was sein Geschäft mit MES zu tun hat.

A&D:

Der Fokus Ihres Angebots liegt auf Soft-SPS-Lösungen und SPS-Programmiersystemen. Ein MES gehört nicht zu Ihrem Sortiment – wie kommt es, dass Sie Mitglied im MES-Dachverband sind?

Rolf Kiefer:

Unsere Intention war von Anfang an, die OPC-UA-Welt, in der wir mit dem IBH Link UA vertreten sind, mit MES zu verbinden. Der IBH Link UA ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Steuerungstechnik und MES. Hier liegen klar unsere Kompetenzen im Bereich der SPS-Kommunikation. Seit langem haben wir bereits den IBH Link S7++ in unserem Portfolio. Somit sind wir in der Lage, unsere Erfahrung in der Kommunikation zwischen SPS und MES-Systemen einzubringen. Das heißt, wir halten die Peripherie-Komponenten vor, durch die Speicherprogrammierbare Steuerungen und MES miteinander reden können.

Die vernetzte Fertigung ist auf eine standardisierte Kommunikation angewiesen, wie sie OPC UA bietet. Mit IBH Link UA bieten Sie eine Komponente, mit der sich Siemens-Steuerungen auf- beziehungsweise nachrüsten lassen. Wie entwickelt sich der Bedarf an solchen Ergänzungen?

Wir sind jetzt seit einem knappen Jahr mit dem IBH Link UA auf dem Markt. Dabei handelt es sich um eine OPC-UA-Server/Client-Baugruppe für die Simatic-Steuerungen S5, S7-300, S7-400, S7-1200 und S7-1500. Wir haben darin eine Firewall integriert, außerdem ist gewährleistet dass IBH Link UA per TIA-Portal und Simatic-Manager projektierbar ist. Die bisherige Nachfrage beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind, denn offensichtlich besteht ein großer Bedarf, Siemens-Steuerungen über OPC UA zu verknüpfen, bis hin zum MES.

Nun kommt zusätzlich zum standardisierten Layer OPC UA noch UMCM, also Universal Machine Connectivity for MES, ins Spiel. Welchen Vorteil bringt diese Schnittstelle dem Maschinenbauer und dem Anwender?

UMCM definiert einfache Datentelegramme, basierend auf der VDI-Richtlinie 5600, zur Übertragung von Maschinendaten an ein MES. Während OPC UA nur die Transportschicht definiert, wird bei UMCM auch die Anwendungsschicht und deren logischer Aufbau beschrieben. Man könnte sagen, MES und Anlage sprechen nun eine gemeinsame Sprache. Der Maschinenbauer kann auf dieser Basis mit weniger Aufwand seine Maschinen in ein MES-System einbinden. Damit kann der Anwender mit Standards innerhalb des MES-Systems mit seinen Maschinen kommunizieren und spart somit erhebliche Kosten.

Wann wird das erste Produkt von IBH-Softec mit UMCM auf den Markt kommen?

Unsere Kunden sind heute schon in der Lage, UMCM in Verbindung mit dem IBH Link UA zu realisieren. Weitere Er­gänzungen und Verbesserungen ­bezüglich dieses Standards erfolgen in Kürze.

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