Fahrerassistenzsysteme und automatisierte Fahrzeuge Datengetriebene Entwicklung von ADAS/AD-Systemen entscheidend optimiert

Mit Hilfe des AVL Dynamic Ground Truth System könnte die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen entscheiden optimiert werden.

Bild: b-plus
09.05.2022

Um Fahrerassistenzsysteme und automatisierte Fahrzeuge richtig zu entwickeln sind datengetrieben Prozesse entscheidend. Die dabei entstehende Menge an Informationen stellt eine große Herausforderung dar. B-plus und AVL bieten hier eine passende Lösung.

Bei der Entwicklung und Validierung von Fahrerassistenzsystemen (ADAS) und automatisierten Fahrzeugen (AD) führt heute kein Weg mehr an datengetriebenen Prozessen vorbei. Die dabei verwendeten Tools und Methoden erzeugen riesige Datenmengen. Diese „Flut“ an Terabytes führt zu großen Herausforderungen für ADAS/AD-Kunden. AVL und b-plus bieten hierfür eine integrierte Gesamtlösung an, mit der sich die bei Realfahrten gewonnen Datenmengen effizient erfassen, verwalten und weiterverarbeiten lassen.

Um die Leistungsfähigkeit von ADAS/AD-Sensoren und Fahrfunktionen zu kontrollieren, sind viele repräsentative Testfahrten in möglichst realen Umgebungen notwendig. Dies gilt umso mehr, je höher der Automatisierungsgrad (SAE-Level 0 bis 5) des Fahrzeugs ist. Dennoch lassen sich kosteneffiziente und zugleich verlässliche Methode zur Validierung realisieren – zum Beispiel durch objektive Vergleiche zwischen Fahrzeugwahrnehmung und einer hochpräzisen Umgebungsreferenz, auch Ground-Truth genannt.

AVL Dynamic Ground Truth System

Wegweisend auf diesem Gebiet ist das AVL Dynamic Ground Truth System (DGT). Dieses Referenzsystem ermöglicht eine 360-Grad-Umfelderkennung, die komplett unabhängig von den Sensoren des Testfahrzeugs ist. Lidar-Sensoren, hochauflösende Kameras und GNSS-System erfassen die Umgebung rund um das Testfahrzeug und erzeugen dabei einen kontinuierlichen Datenstrom von 1 TB pro Stunde. Parallel dazu werden im DGT-System auch die Sensordaten des Testfahrzeugs aufgezeichnet, was ein ähnlich großes Datenaufkommen bedeutet.

In der Praxis summieren sich die Daten weiter: Über 20 TB pro Fahrzeug sind in einer üblichen Acht-Stunden-Schicht die Regel. Globale Fahrkampagnen, die typischerweise mit 20 und mehr Fahrzeugen durchgeführt werden, kommen rasch auf Tageswerte in der Größenordnung von 0,5 Petabyte (PB). Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig eine effiziente und leistungsstarke Validierungsumgebung für eine erfolgreiche Absicherung ist.

Das DGT-System von AVL meistert diese Herausforderungen mit Hilfe des BRICK 2 von b-plus. Dieser integrierte Datenlogger zeichnet den Input von Referenzsystem und den Fahrzeugsensoren zeitsynchron auf. Bei der anschließenden Weiterverarbeitung kommt es auf Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit an: Mittels des b-plus COPYLynx werden die Daten automatisch zu einem High-Performance-Rechenzentrum oder in eine entsprechende Daten-Cloud übertragen, wo die AVL ADAS/AD Analytics Plattform (AAP) sofort die Organisation und Analyse erledigt.

Technologien ergänzen sich perfekt

„Die datengetriebene Entwicklung ist eine Schlüsselmethode für die Entwicklung und Validierung von ADAS/AD-Systemen. Mit dem AVL-Ground-Truth-Datenerfassungssystem, dem leistungsfähigen b-plus Datenlogger und der Analyseplattform von AVL kann man für die Umsetzung dieser Methode auf eine standardisierte und skalierbare Umgebung zurückgreifen“, sagt Steffen Metzner, Produkt Manager im Bereich ADAS/AD Testing Solutions bei AVL.

„Für unsere Kunden im ADAS/AD-Umfeld wird es immer wichtiger, an hochqualitative Daten zu kommen, die sie als Basis für ihre datengetriebene Entwicklung nutzen können. Die Kombination des Referenzsensorsystems von AVL mit der Hard- und Software-Toolbox von b-plus ist ein umfassender Lösungsblock. Unsere Technologien ergänzen sich perfekt, um große Datenmengen einzufahren und ins Datencenter abzutanken“, sagt Stefan Rankl, Key Account Manager bei b-plus.

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