Fachbeitrag Abwärmenutzung bei Biogasanlagen

11.04.2012

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2012 legt ein besonderes Augenmerk auf die Nutzung der Abwärme aus Biogasanlagen. Damit Anlagenbetreiber weiterhin den angestrebten Einspeisesatz erwirtschaften können, muss ein schlüssiges Wärmekonzept vorliegen. Ein Unternehmen aus Bayern zeigt, wie sich Wärme sinnvoll nutzen lässt.

Seit Anfang 2012 ist das neue EEG in Kraft. Es ermöglicht nach wie vor den Erhalt des Kraft-Wärme-Kopplungs-Bonus (KWK) mit Hilfe der Abwärmenutzung, allerdings schreibt es Biogasanlagenbetreibern eine mit 60 Prozent im Jahr ausgelastete Wärmenutzung vor. Davon können nur maximal 25 Prozent zur Fermenterbeheizung verwendet und angerechnet werden. Mindestens weitere 35 der 60 Prozent Abwärme müssen nachweislich anderweitig verwendet werden. Mit alleiniger Heizung von Gebäuden lässt sich das nicht erreichen.

Trocknen statt heizen

Die Trocknung von Schüttgütern, wie Hackschnitzeln, Scheitholz, Getreide und Gärresten, ist daher ein gutes Mittel, um Abwärme auch in der warmen Jahreszeit zu nutzen. Aufgrund einfacher Logistik haben sich hierfür Trocknungscontainerlösungen bewährt. Bei vielen Selbstbaulösungen wird die Energie jedoch über die Luft transportiert. Deshalb frisst der Stromverbrauch der Trocknungsanlage langfristig den ohnehin geringen KWK-Bonus auf. Eine nicht vorhandene oder schlecht angepasste Regelung beeinträchtigt die Funktion der Biogasanlage insbesondere an kalten Tagen. Folglich ist die Forderung nach einer energieeffizienten Trocknung, die im EEG mit 0,9kWh/kg Holz festgeschrieben ist, ein wirtschaftliches Muss.

Das Trocknungsgerät Eco Dry von Al-ko Therm beispielsweise kann hier eine Lösung für Betreiber von Biogasanlagen sein. Durch die großzügige Bauweise sind die Luftgeschwindigkeiten im Gerät moderat, daher bleibt der Energieaufwand auch bei verschmutzten Filtern gering. Eine analoge Anzeige informiert den Betreiber über den Verschmutzungszustand der Filter. Der große Wärmetauscher wandelt auch bei hohen Außentemperaturen die ausgekoppelte Wärme vollständig in Trocknungsluft um - eine Rücklauftemperaturregelung.

Bei der Luftförderung kommt es neben den luftseitigen Widerständen der Anlage auch auf den Einsatz energieoptimierter Ventilatoren und deren Antriebsmotoren an. Im Eco Dry kommen deshalb doppelwandige schall- und thermisch isolierte Gehäuse und direktgetriebene, riemenlose und wartungsfreie Hochleistungsventilatoren zum Einsatz.

Auf den Container kommt es an

Die Materialien trocknen in speziellen Containern mit Belüftungsboden in Loch- oder Schlitzblechen und Schlauchanschlüssen mit Durchmessern von 400 mm. Entscheidend für die Trocknungszeit sind Anfangsfeuchtegehalt, die Zahl der gleichzeitig belüfteten Container sowie Größe und Material des Schüttguts. Bei Hackschnitzeln kann man in einem 35-m 3-Container mit etwa elf Tonnen feuchtem Inhalt von einer Trocknungsdauer von drei bis sieben Tagen ausgehen. Die Anlage kann bis zu 12 Container gleichzeitig mit trockener Luft versorgen. Das Konzept bietet die Möglichkeit, ein Wärmekonzept umzusetzen, das auch unter den neuen Auflagen des EEG KWK-bonusfähig ist.

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