Offshore-Windenergie Bremst das EEG die Windindustrie?

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25.07.2016

Durch das EEG wird Deutschland als Offshore-Standort schwierig: Geringe Ausschreibungsvolumen werden teurer zu stehen kommen und Arbeitsplätze kosten, befürchtet die Branche. Im Sinne der Energiewende muss der Netzausbau an Land beschleunigt werden.

Für die Offshore-Windbranche steht fest: Wenn der schleppende Netzausbau die Verbreitung der Windenergie weiterhin bremst, wird die Energiewende scheitern. Der Ausbau der Übertragungsnetze an Land muss beschleunigt werden, denn es bestehen erhebliche Beschleunigungs- und Kostensenkungspotenziale bei Offshore-HGÜ-Netzanbindungen. Zur kurzfristigen Überbrückung von Netzengpässen an Land sollten Verfahren zur besseren Netzauslastung genutzt werden.

Im Jahresverlauf werden neue Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von etwa 700 Megawatt ins deutsche Netz einspeisen, besagen die Zahlen der Deutschen WindGuard. Diesen Ausbau sehen Unternehmen und Verbände aus der Windenergie-Branche als maßvollen Beitrag für einen steten Ausbau. Allerdings betrachten sie die mit dem EEG 2017 gekappte Ausbaumenge in den frühen 2020er Jahren als unsinnig und teuer. Die aktuell 20.000 Arbeitsplätze bei Herstellern, Zulieferern und Dienstleistern für die Offshore-Windindustrie lassen sich bei einem um ein Drittel geschrumpften Markt nicht erhalten - zumal der größte Exportmarkt nach dem Brexit erheblich weniger sicher erscheint.

Die Organisationen und Verbände fordern mit Blick auf die getroffenen Änderungen in der Gesetzgebung, Korrekturen vorzunehmen bezüglich der Ausschreibungsmodalitäten der Jahre 2021 und 2022. So muss die Stichtagsregelung für die anspruchsberechtigten Projekte im Übergangssystem für die Ausschreibungen auf Ende 2016 verschoben werden, um ausreichend Wettbewerb zu gewährleisten. Nach der aktuellen EEG-Novelle müssen die Projekte bis zum 1. August dieses Jahres eine Planfeststellung, eine Genehmigung oder eine Erörterung erreicht haben, um an Ausschreibungen in 2017 und 2018 teilnehmen zu können.

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