Digital Factory Lebensgeschichte dokumentieren

Bild: Zozifoto
07.03.2014

Nur wenn der Lebenslauf einer Maschine lückenlos festgehalten wird, bleibt sie sicher. Dass Konstruktion, Herstellung und Betrieb meistens an verschiedenen Standorten stattfinden, erschwert eine Dokumentation. Die Cloud bietet eine moderne Alternative.

Die Cloud hält in vielen Bereichen des täglichen Lebens Einzug. Inzwischen hat sie sich auch im Bereich der Maschinensicherheit einen festen Platz erobern können, und dies mit gutem Grund: Die Sicherheit einer Maschine muss durchgängig beurteilt und dokumentiert werden und zieht sich wie ein roter Faden durch ihren gesamten Lebenszyklus. Wegen ihrer unterschiedlichen Lebensphasen sind die Vorschriften zur CE-Kennzeichnung zu beachten. Oftmals entstehen lücken- oder fehlerhafte Dokumentationen, nicht selten fehlen sie ganz. Dies hat meist den Hintergrund, dass es für den Hersteller- oder den Betreiber von Anlagen und Maschinen unmöglich ist, eben diesen Roten Faden unter den zahlreichen Vorschriften zu verfolgen. Hinzu kommen die oft unterschiedlichen Standorte der jeweils verantwortlichen Person – so kann die Konstruktion einer Maschine in München, ihre Herstellung in Rumänien und die Inbetriebnahme in Portugal erfolgen. Hierdurch ist der Zugriff auf den selben Datenbestand nicht immer ganz einfach.

Was liegt da näher, als sich gute datenbankbasierte Software-Lösungen aus der Cloud zu Nutze zu machen? Der administrative Aufwand für Installation, Wartung oder Updates fällt weg, denn der Nutzer loggt sich ganz einfach über das Internet in die Software ein. Dies spart nicht nur viel Zeit und Geld, es gibt auch Sicherheit. Denn die Richtlinien und Normen, die der CE-Kennzeichnung zugrunde liegen, müssen stets aktuell und leicht zu finden sein. Auch die Beurteilung in den unterschiedlichen Lebensphasen der Maschine ist kein Problem mehr. So können beispielsweise die bei der Konstruktion der Maschine erfassten Maßnahmen und Beschreibungen lückenlos bis zur Inbetriebnahme von jedem Ort und von jeder befugten Person vervollständigt werden.

Einfacher Einstieg

Das Ingenieurbüro CE-Con ist einen Schritt in diese Richtung gegangen und hat mit Ihrer Software Clever Risk Assessment ein Tool entwickelt, mit dem sich die Risikobeurteilung einfach und intuitiv erstellen lässt. Damit soll das CE-Kennzeichnungsverfahren rechtssicher und innerhalb kurzer Zeit erfolgreich durchführbar sein. Mittels Direkthilfen, Video-Anleitungen und ein Online-Handbuch wird einem Nutzer der Einstieg in das System erleichtert. „Wir unterstützen unsere Kunden persönlich über Online-Seminare bei den ersten Schritten und können zudem durch unser Know-how in Sachen CE viel inhaltlichen Rat geben", sagt Jörg Handwerk, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens.

Eine Menüführung leitet den Nutzer durch den Kennzeichnungsprozess, zudem werden zahlreiche Dokumente automatisch auf Knopfdruck erstellt. Die Risikobewertung selbst wird im Programm nach dem Ausschlussprinzip erstellt: Nicht auftretende Gefahren werden ausgeschlossen, identifizierte Gefahrenstellen und Maßnahmen zur Minderung des Risikos werden beschrieben oder aus einer umfangreichen Vorlagenbibliothek in das Projekt importiert. Diese Projekte können als Vorlagen jederzeit wiederverwendet werden. Eine Strukturierung über Baugruppen erleichtert die Arbeit für zukünftige Projekte und die Zusammenführung. Für Piktogramme, Performance Level und Benutzerinformationen werden automatisch Checklisten erstellt, die der Verantwortliche vor Ort abarbeiten kann. So könnten sich die Anwender auf ihr Kerngeschäft konzentrieren: sichere Maschinen in Verkehr bringen.

Sicherheit und die Cloud

Nicht ohne Grund spielt das Thema Sicherheit eine erhebliche Rolle in der Cloud. Eine kritische Auseinandersetzung ist hier auch dringend geboten. Viele Anwender treibt die Sorge um, dass die Daten nicht sicher verwahrt werden und somit wichtige Unternehmensinterna nach außen gelangen könnten. Daher ist es wichtig, wie und wo Daten gespeichert werden und mit welchen Verschlüsselungstechniken dem Nutzer Zugang zu seinen Daten verschafft wird. Eine Software in der Cloud sollte daher stets dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Auch wird empfohlen, die Daten auf vom Tüv oder anderen Institutionen zertifizierten Rechenzentren in Deutschland vorzuhalten. Nicht selten sind Daten dort mindestens ebenso gut verwahrt wie auf heimischen Servern, oft sogar besser. „Wir erleben immer wieder, dass in den Unternehmen große Sicherheitslücken klaffen, die das Eindringen in die Infrastruktur leicht ermöglichen“, berichtet der Spezialist für IT-Sicherheit und Chef-Entwickler von Clever Risk Assessment, Sven de Vries.

Nicht zuletzt spielen die Kosten jedoch die größte Rolle. Für die CE-Kennzeichnung beispielsweise wird oft kein oder nur ein sehr kleines Budget eingeplant. Hier trägt die Cloud sehr zu einem fairen Wettbewerb und einer generellen Kostenreduzierung bei. Abgesehen davon, dass keinerlei Aufwand durch eigene IT-Hardware und deren Installation sowie Updates und Wartung mehr anfällt, hat sich generell das Nutzerverhalten verändert. Denn während sich früher die Firmen an jahrelange Lizenzverträge binden mussten, sucht sich der Anwender heute den besten Cloud-Anbieter heraus und bezahlt nur die Leistung, die er auch tatsächlich genutzt hat. Das drückt zwar die Margen großer Software-Konzerne, freut aber den Nutzer.

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