Interview mit Norbert Strack, Beko Technologies Frischen Wind beim Druckluftspezialisten

„Nur was man messen kann, kann man auch effektiv managen.“ Norbert Strack, Beko Technologies

Bild: BEKO TECHNOLOGIES
02.11.2016

Frischen Wind beim Druckluftspezialisten bringt Norbert Strack: Der diplomierte Elektro- und Nachrichtentechniker ist seit einigen Monaten technischer Geschäftsführer bei Beko Technologies. Welche Pläne er im Gepäck hat und was Druckluft für ihn mit Industrie 4.0 zu tun hat, hat er P&A verraten.

P&A:

Am 1. Juli haben Sie als technischer Geschäftsführer bei Beko Technologies angefangen. Wie war der Start?

Norbert Strack, Beko Technologies:

Die neuen Kolleginnen und Kollegen haben mich mit großer Offenheit und Neugierde empfangen. Deren Hilfsbereitschaft und die Professionalität des Einarbeitungsprogramms helfen mir, einen guten Überblick über das Unternehmen und seinen Markt zu erhalten und in Kürze mehr Verantwortung zu übernehmen.

Was treibt Sie an?

Im Privaten ist es meine Familie. Im Beruf legen ich großen Wert darauf, trotz hartem Wettbewerb und Globalisierung ein Umfeld zu schaffen, in dem das Miteinander unserer weltweiten Organisation wichtig ist und der gemeinsame Erfolg im Vordergrund steht. Nur so lassen sich die Fähigkeiten eines Unternehmens optimal nutzen und es macht auch ehrlich gesagt mehr Spaß.

Apropos „Fähigkeiten eines Unternehmens nutzen“. Wo werden Sie bei Beko Technologies Schwerpunkte legen?

Der Name Beko Technologies ist in der Druckluftbranche schon seit vielen Jahren für preisoptimale Produkte mit überdurchschnittlichem Kundennutzen bekannt. Umfangreiche Investments in die Produktinnovation haben diesen Erfolg ermöglicht. Unsere Aktivitäten im Bereich Konstruktion, Anlagenprojektierung sowie Hard- und Softwareentwicklung werden wir daher ausbauen. Ich freue mich darauf, meine langjährige Erfahrung aus der industriellen Messtechnik, Automatisierung, Elektronik und Software unter anderem bei der Erweiterung der unserer Entwicklungsvorhaben einzubringen.

Welche Trends bestimmen die Entwicklungsstrategie des Unternehmens?

Neben den selbstverständlichen Strategien hinsichtlich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist Industrie 4.0 ein Thema. Druckluft steht sicher nicht im Zentrum der Diskussionen, aber weil Druckluft notwendig für Produk­tionsprozesse ist, ist es wichtig, immer den Status eines Druckluftsystems zu kennen, um bei Problemen eingreifen und handeln zu können. Wenn Produktionsabläufe ineinandergreifen, müssen auch die unterstützenden Prozesse sicher beherrschbar sein. Einzelne Komponenten zu vernetzen, um immer über den Status informiert zu sein – das ist ein bestimmender Entwicklungstrend bei uns. In diesem Zusammenhang werden wir sehr auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft achten und mit Schlüsselkunden gemeinsam Lösungen für die Zukunft erarbeiten.

Wo drückt Ihre Kunden in Sachen Druckluft der Schuh?

Generell ist Druckluft ist nach elektrischer Energie der zweitwichtigste Energieträger in Industrie und Handwerk. Anders als Gas, Wasser und Elektrizität, die in den meisten Fällen von Extern bezogen werden, wird Druckluft oft vor Ort vom Anwender selbst erzeugt und für unterschiedliche Anwendungen und Qualitätsanforderungen im Betrieb bereitgestellt.
 Für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Einsatz, zum Beispiel als Steuerluft oder Prozessluft, sind optimale Anpassung an den tatsächlichen Bedarf und aufeinander abgestimmte Systemkomponenten enorm wichtig. Darüber hinaus wird die Messbarkeit des Mediums Druckluft und die Dokumentation über ihren Zustand und Einfluss im Prozess für den Betreiber zum wichtigen Parameter. 
Nur was man messen kann, kann man auch effektiv managen. Denken Sie beispielsweise an die Einhaltung von steriler und ölfreier Druckluft in der Lebensmittelproduktion. Nur mit entsprechender Aufbereitung und Online-Messung können die Hersteller sicher sein, dass die Druckluft jederzeit alle Hygieneanforderungen gerecht wird und dadurch wiederum die Gesundheit der Endverbraucher geschützt ist. Durch aktuelle Fälle in der Presse sind die Lebensmittelhersteller mittlerweile sensibilisiert und suchen nach verlässlichen Lösungen.

Derzeit investieren Sie 7 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Unternehmensstandortes Neuss. Warum ist so schnell wieder eine Erweiterung notwendig geworden? Bereits 2010 hatten Sie ja ausgebaut.

Durch das rasante Wachstum der Beko Technologies in den letzten Jahren wurden die bestehenden Flächen für die wachsenden Anforderungen zu eng. Ein neues Konzept und größere Kapazitäten für die Materialwirtschaft, Fertigung und Logistik mussten her. Unternehmensleitung und die Eigentümerfamilie stimmten dem Konzept der Erweiterung zu. Vor Kurzem feierten wir schon unser Richtfest.

Zum Schluss noch eine private Frage: Was war Ihr größter Irrtum?

Die Notbesetzung einer Schlüsselposition unter Zeitdruck. Seitdem habe ich allerdings gelernt, auf die perfekten Bewerber und Bewerberinnen warten zu können und in eine stringente Kandidatenauswahl zu investieren.

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