Geringeres Sicherheitsrisiko Continental schafft toten Winkel mit virtueller Säule ab

Die Innenraum-Kamera erfasst die Kopfposition des Fahrers.

Bild: Continental
25.10.2018

Die virtuelle A-Säule eröffnet dank integrierten OLED-Displays einen uneingeschränkten Blick auf das Fahrzeugumfeld. Durch die Kombination von Kopfbewegungsmustern und Live-Außenaufnahmen blickt der Fahrer förmlich durch die physischen A-Säulen hindurch. Innovative Technologie erhöht die Sicherheit auch bei neueren Fahrzeugen mit verbreiterten A-Säulen.

Mit seiner jüngsten Innovation lässt das Technologieunternehmen Continental breite Frontsäulen im Auto regelrecht durchsichtig werden: Die Virtuelle A-Säule räumt tote Winkel im vorderen Sichtfeld aus und sorgt damit für zusätzliche Sicherheit. Die vorderen, tragenden Fahrzeugsäulen, auch A-Säulen genannt, verbinden die Spritzwand am Fuße der Windschutzscheibe mit dem Sockel des Fahrzeugdachs. Höhere Sicherheitsstandards und das Ziel, Verletzungsrisiken im Falle eines Fahrzeugüberschlags zu minimieren, haben A-Säulen im Laufe der Jahre immer breiter werden lassen. Ein Plus an Crash-Sicherheit für Fahrer und Mitreisende. Für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer bergen sie allerdings ein erhöhtes Gefahrenpotenzial, da diese durch die Einschränkungen des Sichtfelds noch schneller übersehen werden können.

„Mit Technologien wie der Virtuellen A-Säule wollen wir die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, vom Fahrer bis zum Fußgänger, erhöhen. Das ist die Motivation, die uns antreibt”, erklärt Dr. Karsten Michels, Leiter Systems & Technology bei Continental Interior. „Dafür haben wir State-of-the-Art-Technologien miteinander kombiniert und in das Fahrzeug eingebettet. Das Ergebnis ist ein intelligentes System, das die Gefahr durch tote Winkel im vorderen Blickfeld behebt. Damit dämmen wir ein schwerwiegendes Sicherheitsrisiko für viele Verkehrsteilnehmer maßgeblich ein.“

Blinder Fleck lernt Sehen

In einigen Situationen kann es je nach Breite der A-Säule vorkommen, dass ein Großteil des Sichtfeldes verdeckt wird. Dieser blinde Fleck wächst im Verhältnis zur steigenden Entfernung zwischen Objekt und Fahrzeug. Aus diesem Grund hat die Gestaltung der A-Säule einen entscheidenden Einfluss auf das vordere Sichtfeld der Fahrer. Kernelemente der Virtuellen A-Säule von Continental sind die neuen, flexiblen OLED-Displays und die Innenraum-Kamera zu Fahrererkennung. Fahrer kompensieren den durch die A-Säulen eingeschränkten Blickwinkel häufig dadurch, dass sie ihre Position während der Fahrt anpassen. Deshalb erfasst die von Continental entwickelte und direkt über dem Lenkrad angebrachte Innenraum-Kamera die Bewegungen des Fahrers.

Gleichzeitig senden die außen am Fahrzeug montierten Surround View-Kameras Aufnahmen von der unmittelbaren Fahrzeugumgebung an die OLED-Displays, die im Inneren des Autos in die A-Säulen integriert sind. Die Live-Aufnahmen der externen Kameras bieten dem Fahrer in Verbindung mit der Erfassung seiner Kopfbewegungen eine dynamische Perspektive vom Fahrzeugumfeld – damit eröffnet die Virtuelle A-Säule ein völlig neues, räumliches Sichtfeld, das eher wie der Blick durch ein erweitertes Fenster als eine Videoeinspielung wirkt.

„Dank unserer neuen Technologie können Autofahrer Fußgänger und andere Fahrzeuge, die sich von links oder rechts nähern und unter normalen Umständen von der A-Säule verdeckt würden, nahezu uneingeschränkt sehen”, ergänzt Michels. Mit ihrer hochentwickelten Kamera- und Displaytechnologie versetzt die Virtuelle A-Säule Autofahrer in die Lage, die Fahrzeugumgebung beim Abbiegen komplett im Blick zu behalten. Mit dieser Innovation trägt Continental zu mehr Sicherheit für Fahrradfahrer, Fußgänger und andere ungeschützte Verkehrsteilnehmer bei.

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