Dichtungslösungen für Rohrverbindungen in der Prozessindustrie Clamp-Dichtungen: Dicht bis zum Anschlag

Bild: iStock, JuliaLototskaya
23.03.2018

Freudige Neuigkeiten aus dem Hause Freudenberg: Eine neu entwickelte Clamp-Dichtung mit definiertem Anschlag minimiert das Risiko folgenschwerer Montagefehler und vermeidet störende Verunreinigungen in den Rohrleitungen.

In der Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist Reinheit das A und O. Freudenberg Sealing Technologies, Spezialist für Dichtungslösungen in der Prozessindustrie, hat eine neuartige Clamp-Dichtung entwickelt, die Rohrverbindungen in Produktionsanlagen wie bisher verlässlich nach DIN 32676, ASME BPE oder ISO 2852 abdichtet, dabei aber ohne eine kostspielige Umrüstung aller Verbindungen auf „Hygiene-Flansche“ gemäß DIN 11864 auskommt. Unter Hygienegesichtspunkten bietet die neue Technologie entscheidende Vorteile: Die Clamp-Dichtung verhindert, dass sich an den Flanschen Bakterien in Toträumen ansammeln und die im Rohr transportierten Flüssigkeiten kontaminieren können; außerdem ermöglicht die neue Dichtungsgeneration eine rückstandsfreie Reinigung der Rohrleitungen.

Klassische normgemäße Clamp-Dich­tungen bestehen vollständig aus Elastomeren, die speziell für unterschiedliche Einsatzzwecke entwickelt werden. Die Dichtungen werden in der Regel von Hand zwischen zwei Flanschen eingesetzt und mit einer Klemmverbindung verschraubt.

Gefahr des Überpressens

Da es keinerlei Vorgaben für die Anzugsmomente gibt und klassische Clamp-Dichtungen über keinen mechanischen Anschlag verfügen, besteht beim Anziehen der Klemmverbindung die Gefahr eines Überpressens. Die Folge: Die Dichtung ragt ins Innere des Rohrs hinein und verkleinert dadurch dessen Querschnitt. Besonders bei kleinen Nennweiten kann dies schwerwiegende Folgen haben. Zum einen ist die damit einhergehende Drosselwirkung beim Mediendurchfluss unerwünscht. Schwerwiegender ist aber die Gefahr von Ablagerungen im Strömungsschatten der Dichtung, das heißt auf der der Fließrichtung abgewandten Seite.

Solche Verunreinigungen sind beim Reinigen (das in der Regel in Fließrichtung erfolgt) nur bedingt zugänglich und deshalb schwierig zu entfernen. Dies kann dazu führen, dass ganze Produktchargen kontaminiert und damit unbrauchbar werden. Zu guter Letzt besteht auch die Gefahr, dass das herausragende Elastomer vom
Medienfluss mitgerissen wird und somit als Verunreinigung ins Produkt gelangt.

Integration ohne Bindemittel

Die Clamp-Dichtung von Freudenberg Sealing Technologies ist eine Lösung, die folgenschwere Montagefehler ausschließt, indem ein in die Dichtung integrierter konturierter Einlege-Ring einen definierten Anschlag schafft, der eine Überpressung der Dichtung wirksam verhindert. Die Rohrverbindung ist sicher abgedichtet, und gleichzeitig schließen die Flansche innen totraumfrei bei nahezu glatter Rohrinnenseite. Der Einlege-Ring besteht aus einem robusten Kunststoff, der – im Gegensatz zu Lösungen aus Metall, die zudem noch wesentlich teurer sind – bindemittelfrei in die Dichtung integriert ist.

Das dafür von Freudenberg verwendete Material ist für alle relevanten prozesstechnischen Anwendungen im Food&Beverage- und Pharmabereich freigegeben. Die neue Dichtung zeichnet sich durch Merkmale wie einfaches Handling und nachhaltiger Wirtschaftlichkeit bei verbesserter Prozesssicherheit aus. Ein praktisches Detail: Wird die äußere Haltelippe der Dichtung in einer konkreten Anwendung nicht benötigt (zum Beispiel bei Temperatur- oder Druckaufnehmern), lässt sich diese mit einem einzigen Handgriff entfernen.

Auf der Leitmesse Drinktec 2017 präsentierte Freudenberg Sealing Technologies sein neues Dichtungskonzept für Clamp-Dichtungen erstmals der Öffentlichkeit. Seither stellt das Unternehmen unterschiedliche Werkstofflösungen und Abmessungen nach ISO 2852 und DIN 32676 auf Anfrage zur Verfügung.

Bildergalerie

  • Der in die Clamp-Dichtung integrierte Einlegering aus Kunststoff verhindert eine Überpressung der Dichtung durch zu hohe Krafteinwirkung.

    Der in die Clamp-Dichtung integrierte Einlegering aus Kunststoff verhindert eine Überpressung der Dichtung durch zu hohe Krafteinwirkung.

    Bild: Freudenberg

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