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Elektronischer Horizont Busse sind jetzt autonom unterwegs

WEpod, der erste autonome Shuttlebus für den Einsatz im Straßenverkehr, fährt mit EB-Software und digitalen Kartendaten von Mapscape.

Bild: Elektrobit
11.04.2016

Elektrobit (EB) und Mapscape liefern wichtige Technologiebausteine für das WEpods-Projekt. WEpods sind vollständig autonom fahrende, elektrische Shuttle-Busse – die ersten weltweit, die auf öffentlichen Straßen unterwegs sind. Gemeinsam liefern EB und Mapscape eine Lösung für den Elektronischen Horizont, die die Bewegungsvorhersage und die Bahnplanung unterstützt. Das niederländische WEpods-Projekt basiert auf einer Zusammenarbeit der Provinz Gelderland und einem Studententeam des Forschungszentrums der Universität Wageninen und der Technischen Universität (TU) Delft.

Mapscape liefert dabei eine NDS-basierte (Navigation Data Standard) Kartendatenbank mit ausführlichen Informationen zur Straßengeometrie. Sie beinhaltet wesentlich detailliertere Informationen über Straßenobjekte und zur Punktortung als herkömmliche Karten. Diese zusätzlichen Informationen von Mapscape werden dann von EBs Software für den elektronischen Horizont weiterverarbeitet. Sie erzeugt hochpräzise Positionierungsinformationen (gemäß der offenen ADASISv2-Spezifikation) sowie weitere Daten, wie beispielsweise zum seitlichen Versatz zum Mittelstreifen. Dieser elektronische Horizont wird laufend aktualisiert während das Fahrzeug sich autonom bewegt. Das EB ADASISv2-Reconstructor-Modul interpretiert die Daten und übermittelt sie an die Steuergeräte des Busses, so dass das fahrerlose Fahrzeug auf die Vorkommnisse auf der Straße vorbereitet ist und entsprechend reagieren kann. Im Notfall können Passagiere direkt das WEpods-Kontrollzentrum kontaktieren, das laufend die Sicherheit der Fahrzeuge überwacht. In der Testphase sind zusätzlich Shuttle-Begleiter an Bord, um Hilfestellung zu geben.

Die behindertengerechten Busse mit je sechs Sitzplätzen verfügen weder über ein Lenkrad noch über Pedale zur Steuerung. Anders als Fahrzeuge aus Vorgängerprojekten wie im Rotterdamer Rivium Park oder in Heathrow, die Magneten, Schienen oder spezielle Fahrspuren benötigen, bewegen sich die WEpods im normalen Verkehr. Dafür nutzen sie ein komplexes Zusammenspiel aus Sensoren, Kameras, Radar, Laser und Regelgeräten, die Veränderungen im Umfeld und die Verkehrssituation beobachten und schnell und zuverlässig darauf reagieren.

Zur Zeit fahren zwei WEpod-Shuttle in der Provinz Gelderland zwischen den Städten Wageninen und Ede, ein Ausbau des Netzes ist geplant. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 40 km/h (25 km/h während der Testphase) haben die vollständig elektrisch fahrenden Wagen eine Reichweite von etwa 100 Kilometern pro Akkuladung. Zunächst bedienen die WEpods eine festgelegte Busroute auf dem Campus der Universität Wageninen. Nach der Testphase, im Mai 2016, wird der „Taxi-Modus“ eingeführt, bei dem Fahrgäste ein WEpod per Smartphone-App anfordern können und die Fahrzeuge ihre Route selbstständig berechnen. Die Provinz Gelderland möchte mit diesem Schritt zu einem flexibleren und nachhaltigeren öffentlichen Nahverkehr ein Beispiel für andere Städte setzen.

Bildergalerie

  • Das niederländische WEpods-Projekt basiert auf einer Zusammenarbeit der Provinz Gelderland und einem Studententeam des Forschungszentrums der Universität Wageninen und der Technischen Universität (TU) Delft.

    Das niederländische WEpods-Projekt basiert auf einer Zusammenarbeit der Provinz Gelderland und einem Studententeam des Forschungszentrums der Universität Wageninen und der Technischen Universität (TU) Delft.

    Bild: Elektrobit

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