Meinungsbild Bürger wissen wenig über ihren Strom

BayWa r.e. Power Solutions GmbH

Beliebter Energielieferant Sonne: 37 Prozent der Bundesbürger würden sich für Solarstrom entscheiden.

Bild: BSW-Solar
09.11.2015

Der Deutsche Energiereport 2015 zeigt die Einstellung der Deutschen zum Thema Energie auf und stellt große Wissenslücken fest.

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In Deutschland herrscht große Unwissenheit über den eigenen Energiekonsum. So wissen 60 Prozent der Deutschen nicht, aus welchen Energiequellen ihr Strom stammt. Das ist eines der Ergebnisse des Energiereports Deutschland, für den das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag von BayWa r.e. (Renewable Energy) 1007 Verbraucher in Deutschland befragte. Die repräsentativen Ergebnisse liefern laut BayWa r.e. erstmals ein umfassendes Bild über die Einstellung der Deutschen zum Thema Energie – von ihrem Energiekonsum, über ihre Haltung zu den Themen Energiewende, Klimawandel und Energieversorgung bis hin zu ihrer Vorstellung vom idealen Energiemix.

Wenn die Bundesbürger frei wählen könnten, würde sich eine große Mehrheit (77 Prozent) für erneuerbare Energien entscheiden. Der Report zeigt, dass die Sonne mit 37 Prozent der mit Abstand beliebteste Energielieferant ist, gefolgt von Wind (26 Prozent), Wasser (11 Prozent) und Erdgas (9 Prozent). Im Gegensatz dazu ist die Anhängerschaft von Atom- beziehungsweise Kernkraft mit fünf Prozent sowie Braun- oder Steinkohle mit drei Prozent verschwindend gering. Die Studie macht jedoch zugleich deutlich, dass Wunsch und Wirklichkeit derzeit noch weit auseinander klaffen: Während drei von vier Deutschen Strom aus erneuerbaren Energien vorziehen, verharrt der gleiche Anteil noch immer in Verträgen für Strom aus überwiegend konventionellen Quellen.

Eine besondere Rolle spielt auch die Herkunft der Energie: Mehr als die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) stuft dieses Kriterium als wichtig bis sehr wichtig ein. So wünschen sich gut drei von vier Befragten (76 Prozent), dass ihr Strom ausschließlich in Deutschland produziert wird. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Sieben von zehn Deutschen (71 Prozent) erachten Nachhaltigkeit als wichtiges oder sehr wichtiges Kriterium bei der Wahl des Stromanbieters. Auch die individuellen Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten der regenerativen Energiequellen gewinnen an Bedeutung. So hält mehr als ein Drittel aller Befragten (36 Prozent) die Möglichkeit, den Strom individuell zusammenzustellen, für sehr wichtig bis wichtig bei der Wahl des Anbieters.

Matthias Taft, Energievorstand der BayWa, ist überzeugt, dass Nachhaltigkeit im gesellschaftlichen Mainstream angekommen ist. „Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht dem Verbraucher zudem mehr Transparenz, eine neue Mitmach- und Beteiligungskultur sowie stärkere Individualität“, so Taft. Die Tatsache, dass viele Verbraucher noch immer nicht wissen, woher ihre Energie stammt, sei ein Auftrag an die Branche und andere gesellschaftliche Akteure, noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Ein differenziertes Meinungsbild liefert der Energiereport hinsichtlich der Einstellung zum Thema Energiewende. 77 Prozent der Bundesbürger halten die Idee für sinnvoll. Jedoch zweifeln die Deutschen an der erfolgreichen Umsetzung des Vorhabens: Nur 58 Prozent glauben, dass die Energiewende tatsächlich gelingt, 27 Prozent sind skeptisch und immerhin 15 Prozent halten ein Scheitern für wahrscheinlich. Zugleich wartet der Energiereport aber mit einem erfreulichen Ergebnis für das Großprojekt auf: Wenn es um die eigenen vier Wände geht, möchten 62 Prozent der Deutschen einen eigenen Beitrag zur Energiewende leisten.

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