Themen der 82. Namur-Hauptsitzung Brownfield-Anlagen technologisch aufrüsten

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Die 82. Namur-Hauptsitzung wird unter anderem die digitale Vernetzung von Brownfield-Anlagen zum Thema haben.

Bild: Phoenix Contact
31.07.2019

Bei 90 Prozent der prozesstechnischen Applikationen handelt es sich um Brownfield-Anlagen, die oft noch mehrere Dekaden rund um die Uhr produzieren müssen. Ständig steigende Anforderungen erfordern jedoch neue Technologien, die sich oftmals nur schwer integrieren lassen. Nicht zuletzt deshalb lautet ein Schwerpunktthema der diesjährigen Namur-Hauptsitzung Enhanced Connectivity for Smart Production.

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Die bestehende Struktur prozesstechnischer Anlagen ist in der Regel historisch gewachsen, heterogen, komplex und folgt der klassischen Automatisierungspyramide. Ständig steigende Anforderungen nach hoher Sicherheit, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit sowie größerer Effizienz fordern jedoch ein Mehr an Technologien, die sich nur schwer in die Bestandspyramide integrieren lassen.

Mit der Namur Open Architecture (NOA) hat der Anwenderverband Namur daher in den letzten beiden Jahren den Weg zur Verwendung neuer Technologien neben dem Leitsystem geebnet. In kurzer Zeit wurden unterschiedliche Use Cases prototypisch realisiert. Sie konnten zeigen, dass sich Mehrwertdienste einfach schaffen lassen, um die Anlagen effizienter und zuverlässiger zu betreiben.

Industrietaugliche Umsetzung von Use Cases

Als Sponsor der kommenden Namur-Hauptsitzung, die am 7. und 8. November 2019 in Bad Neuenahr, Rheinland-Pfalz, stattfindet, präsentiert Phoenix Contact unter dem Motto Enhanced Connectivity for Smart Production industrietaugliche Umsetzungen dieser Use Cases. Die Referenten erläutern, wie sich vorhandene Daten einer Anlage einfach, sicher und rückwirkungsfrei auslesen lassen sowie für Zusatzdienste wie eine vorausschauende Wartung oder zur nachhaltigen Prozessoptimierung genutzt werden können.

„Seit seiner Gründung im Jahr 1923 beschäftigt sich Phoenix Contact mit Konnektivität. War damit lange Zeit der rein physikalische Anschluss der Geräte gemeint, verlangt der Markt heute deutlich mehr“, sagt Roland Bent, CTO und Mitglied der Geschäftsführung von Phoenix Contact. „Mit unserem technologischen Ansatz eines offenen, sicheren und skalierbaren Ecosystems wollen wir belegen, wie sich das NOA-Konzept von Offenheit, Flexibilität und agilen Lösungen in der Praxis mit den Kernthemen der Prozesstechnik – also Robustheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit – verbinden lässt.“

Der Ansatz von Phoenix Contact beschreibt eine Möglichkeit einer einfachen Realisierung des NOA-Konzepts. Die zusätzlichen Informationen von neuen Low-Cost-Sensoren oder bereits existierenden Feldgeräten werden über den Seitenkanal ausgelesen, unabhängig vom jeweils verwendeten Übertragungsprotokoll in einen Kontext gebracht, in einem Gateway „on the edge“ vorverarbeitet und dann den übergeordneten Ebenen, beispielsweise einer Cloud, zur Analyse und Prozessoptimierung bereitgestellt. Vorgefertigte Bausteine und Applikationen, die aus einem Online-Store direkt heruntergeladen werden können, sollen dabei ein vereinfachtes Engineering der dazugehörigen Asset-Monitoring-Anwendungen erlauben.

Ablauf der Veranstaltung

Anknüpfend an den Hauptvortrag am Donnerstagvormittag (7. November) bietet Phoenix Contact Workshops und Demonstratoren zu neuen Connectivity-Technologien wie MTP, APL, 5G oder dem Status von OPAF an, die ebenfalls im Bereich der Prozesssteuerungen Anwendung finden. Diskutiert werden dabei Grundlagen für digitale Prozesse und Tools sowie neue Anwendungen und Services.

Im Anschluss greift die Namur in ihren Koreferaten interessante Aspekte zu neuen Topologien, Informationsgewinnung und Cloud-Systemen auf und stellt die Sicht der Anwender dar. Am Nachmittag stellen die Namur-Arbeitskreise und kooperierende Partner ihre Themen in diversen Workshops vor, darunter funktionale Sicherheit, Security, NOA, MTP, FDI, Verwaltungsschale, Logistik oder Ex-Schutz.

Der Freitag (8. November) beginnt traditionell mit der Verleihung der Namur-Awards. Nach Beiträgen zu den Ergebnissen aus der Namur.smart-Datenbank und zur IT/OT-Konvergenz im Rahmen der Digitalisierung wird über die zukünftige strategische Ausrichtung der Namur berichtet. Letztes Fachreferat wird der Überleitungsvortrag zum Thema der nächsten Hauptsitzung sein.

„Phoenix Contact als Sponsor, Namur und das aktuelle Thema Enhanced Connectivity for Smart Production bilden ein ideales Gespann für eine interessante Namur-Hauptsitzung 2019, die einiges erwarten lässt“, gibt Felix Hanisch, Vorstandsvorsitzender der Namur, in Aussicht. Die Veranstaltung sei ein Muss für alle Interessierten der Automatisierungstechnik, aber auch für IT-ler, die sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Weg zur Digitalisierung informieren möchten.

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