Schluss mit Verpackungstechnik Bosch will Geschäft mit Verpackungsmaschinen verkaufen

Trotz guter Ideen ist bald Schluss mit Verpackungsinnovationen wie der Sigpack-Fit-Produktzuführung mit Linearmotor-Technologie von Bosch. Der Konzern plant, sein Verpackungsgeschäft zu verkaufen.

Bild: Bosch
03.07.2018

Um Ressourcen künftig stärker auf die Digitalisierung zu fokussieren, sucht Bosch einen Käufer für seinen Geschäftsbereich Verpackungstechnik. Der Bereich, der nicht zum Kerngeschäft des Konzerns gehört, biete kaum unternehmerische und technologische Synergien im Konzern. Alle rund 6.100 Mitarbeiter in 15 Ländern sollen übernommen werden.

Bosch sucht einen Käufer für das Geschäft mit Verpackungsmaschinen (PA). Betroffen sind die Bereiche Pharma und Food des Geschäftsbereichs Packaging Technology. Grund dafür sei die Tatsache, dass sich innerhalb des Konzerns keine unternehmerisch und technologisch ausreichend relevanten Synergien, und damit Perspektiven für die Zukunft des Bereiches bei Bosch, ergeben haben. Deshalb gehöre die Verpackungstechnik nicht zum Kerngeschäft des Konzerns.

PA ist im Projektgeschäft in spezialisierten Bereichen der Verpackungsindustrie tätig. Zudem agiert das Unternehmen in einem mittelständischen Wettbewerbsumfeld. Dadurch haben die Wettbewerber Strukturvorteile. Mit einer anderen Aufstellung sei die Verpackungstechnik aber in der Lage, flexibler auf die spezifischen Anforderungen des Marktes für den Sondermaschinenbau reagieren zu können.

Der Spezialmaschinenbauer Robert Bosch Manufacturing Solutions ist eine eigenständige Rechtseinheit und verbleibt im Bosch-Konzern.PA beschäftigt derzeit rund 6.100 Mitarbeiter in der Verpackungstechnik weltweit. Ziel ist es, dass alle Mitarbeiter und Standorte von einem Erwerber übernommen werden.

Fokus künftig auf Transformation und digitalem Wandel

Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer bei Robert Bosch, mit Zuständigkeit für den Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik und Industrietechnik, erklärt: „Diese Entscheidung ermöglicht Bosch, sich stärker auf die Zukunftsthemen wie die Transformation des Konzerns und die Ausrichtung auf die zukünftige Digitalisierung, wie Internet der Dinge zu konzentrieren sowie vorhandene Ressourcen entsprechend zu bündeln.“

Mit dem Verkauf könne PA sich stärker auf den mittelständisch geprägten Markt einstellen und Bosch ganz auf die anstehende, umfassende Transformation des Konzerns. Zudem verfolgt die Bosch-Gruppe die Strategie, sich wettbewerbsgerecht aufzustellen. Folglich passt Bosch seine Geschäftsfelder kontinuierlich an – dazu gehört auch diese Entscheidung.

Gute Produkte und steigende Nachfrage

Zwar hatte PA in den beiden vergangenen Jahren in einzelnen Bereichen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Unter neuer Führung hat das Unternehmen jedoch erfolgreich begonnen sich neu auszurichten und bereits viele Einheiten für den weiter wachsenden Markt gut neu aufgestellt.

So erwartet das Unternehmen für die kommenden Jahre eine steigende Nachfrage. Der Bereich Pharma entwickelt sich aufgrund seiner hohen technischen Differenzierung erfreulich und wächst. Der Bereich Food hat seine Kerngebiete gestärkt und will seine Marktposition weiter ausbauen.

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