Unternehmensprozesse vereinfachen Bosch und SAP kooperieren für neuen Standard

Christian Klein, Chief Executive Officer bei SAP und Dr. Michael Bolle, Bosch-Geschäftsführer und CDO/CTO der Bosch-Gruppe, blicken der Partnerschaft freudig entgegen.

Bild: SAP
09.09.2020

Um digitale Unternehmensprozesse zu vereinfachen wurde eine strategische Kooperation vereinbart. Ziel der Partner ist es, einen digitalen Industriestandard unter anderem für den Austausch und die Verwendung von Unternehmensdaten entlang der Wertschöpfungskette weiter zu entwickeln.

Bosch und SAP wollen mit dem Standard Abläufe sowohl firmenintern als auch zwischen Unternehmen harmonisieren und weiter automatisieren und so Effizienzsteigerungen erzielen. Aufgrund der starken Vernetzung beider Unternehmen in unterschiedlichen Branchen bietet die Kooperation Potenzial für die gesamte Wirtschaft.

„Wir brauchen starke Partnerschaften, um die Digitalisierung Deutschlands voranzutreiben – indem wir mit SAP einen Standard schaffen, bieten wir einen Mehrwert auch für Kunden, Partner und Lieferanten“, erklärt Dr. Michael Bolle, Bosch-Geschäftsführer und CDO/CTO der Bosch-Gruppe.

Interne Digitalisierung bei Bosch

Einen besonderen Stellenwert soll die Zusammenarbeit für die verarbeitende Industrie einnehmen. Insbesondere die globale Automobilindustrie, mit ihren stark integrierten Lieferketten und zahlreichen Fertigungsstandorten, die heute oft noch individuell verwaltet und gesteuert werden, kann davon profitieren.

Kern der Zusammenarbeit ist die Übertragung von Bosch-Geschäftsprozessen in die ERP (Enterprise Resource Planning) Softwaresuite SAP S/4HANA zur Planung, Steuerung und Verwaltung der Ressourcen von der Auftragserfassung über die Fertigung und Lieferung bis zur Rechnungsabwicklung.

„Bosch hat durch seine industrielle Kompetenz und Technologieführerschaft in vielen Branchen eine herausragende Bedeutung für die globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, auf Basis von SAP S/4-HANA diese Expertise digital abzubilden – und so einen einheitlichen Industriestandard zu definieren, um die Vorteile der digitalen Transformation auch anderen Industrieteilnehmern zugänglich zu machen“, sagt Christian Klein, Chief Executive Officer bei SAP.

In der Kooperation arbeiten aus beiden Häusern Prozess-, Technologie- und Entwicklungsexperten eng zusammen und treiben so die interne Digitalisierung bei Bosch mit Hochdruck voran. So sollen beispielsweise mithilfe der S4/HANA Einführung und Transformation die Anzahl der ERP SAP Systeme halbiert werden. Allein im Bereich Bosch Mobility Solutions werden die produktiven Systeme auf eines reduziert. Dies trägt zu einer deutlichen Steigerung der Möglichkeiten zu Echtzeitanalysen und Steuerungsoptimierungen bei.

Höhere Wettbewerbsfähigkeit und agileres Handeln

Bosch wird mit Erfahrung in verschiedenen Geschäftsfeldern und -prozessen Einfluss auf die weitere Entwicklung von SAP S/4HANA nehmen, sowohl für eigene Belange als auch zum Vorteil der großen SAP Kundenbasis. SAP wird mit seiner vielfältigen Erfahrungen und seiner Marktführerschaft im Management von ERP-Systemen bei der Integration eine wichtige Rolle als Partner und Berater spielen.

Ziel der Standardisierung und Automatisierung der Prozesse ist eine entscheidende Vereinfachung der globalen Systemlandschaft, eine kontinuierliche Optimierung der Abläufe und ein noch sicherer Umgang mit Echtzeitanalysen. Insbesondere an den Schnittstellen zu den Lieferanten auf der einen und zu den Kunden auf der anderen Seite können erhebliche Potenziale im Austausch von Anforderungen, Planungen und Bedarfen gehoben werden.

Neueste Technologien machen dies erstmalig in Echtzeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg unter allen Parteien möglich. So werden Wettbewerbsfähigkeit und Agilität dauerhaft von der Ebene der Unternehmenssteuerung bis hin zur Fertigung gesteigert.

Verwandte Artikel