Kunststoffteile mit Lasern schmieden BASF investiert in 3D-Druck-Know-how

BASF baut Portfolio weiter aus.

Bild: BASF SE
06.07.2018

Vor kurzem erwarb BASF New Business (BNB) Anteile an Advanc3D Materials sowie der Setup Performance SAS in Lyon. Damit möchte das Unternehmen das Arbeitsgebiet 3D-Druck weiter ausbauen.

Advanc3D Materials bietet maßgeschneiderte Kunststoffpulver, Formulierungen und Prozess-Know-how für Selective Laser Sintering (SLS) an. Setup Performance ist der wichtigste Partner von Advanc3D Materials für die Entwicklung und Herstellung von SLS-Materialien. Beide Unternehmen gliedert die BNB in die Organisation ihrer Tochtergesellschaft BASF 3D Printing Solution (B3DPS) ein. Mit der Übernahme möchte BASF das Arbeitsgebiet 3D-Druck weiter ausbauen.

Leicht verarbeitbar von SLS-Maschinen

Bereits im vergangenen Jahr baute das Unternehmen mit der Übernahme von Innofil3D seine Marktpräsenz bei Kunststoff-Filamenten für die Schicht-Extrusion weiter aus. Dasselbe soll nun im Arbeitsgebiet Powder Bed Fusion geschafft werden. Das Portfolio, mit Produkten wie Polyamid11, Polyamid12 und Polypropylen, ist komplementär zum Angebot von BASF. Im April hatte die B3DPS bereits ein neues PA6-Material für Selective Laser Sintering-Prozesse vorgestellt, das sich leicht auf den meisten im Markt verwendeten SLS-Maschinen verarbeiten lässt.

Kurze Entwicklungszyklen für neue Produkte

Damit die Materialien von Advanc3D Materials in 3D-Druckverfahren eingesetzt werden können, kommt es unter anderen auf einen gleichmäßigen, feinen Mahlgrad des Pulvers, zugesetzte UV- Stabilisatoren oder eine gute Rieselfähigkeit an. Setup Performance ist Auftragshersteller und Entwicklungspartner für Advanc3D und verfügt in Lyon über einen Entwicklungs- und Produktionsstandort für Produkt- und Prozessentwicklung, was kurze Entwicklungszyklen für neue Produkte ermöglicht.

3D-Objekt schichtweise aufbauen

Bestehende und neue Kunden vor allem in der Automobil- und Konsumgüterindustrie sollen von dem dadurch dazu gewonnenen Know-how, der Infrastruktur und den hoch entwickelten Materialien, profitieren.

Die Herstellung individuell geformter Teile aus Kunststoff mit Hilfe der so genannten additiven Schichtfertigung über ein 3D-Druck-Verfahren gewinnt in der Industrie zunehmend an Bedeutung. Eine Methode in diesem Bereich ist das Lasersintern (SLS). Dabei zeichnet ein Laser anhand eines dreidimensionalen Bauplans die Form eines Objekts in ein Pulver, zum Beispiel Polyamid. Das vom Laser getroffene Material schmilzt. So wird nach und nach das gewünschte 3D-Objekt schichtweise aufgebaut. Bisher werden viele komplexe Kunststoffteile mit dem Spritzgussverfahren hergestellt. Demgegenüber bietet der 3D-Druck entscheidende Vorteile: geringere Kosten bei der Produktion von Kleinserien sowie einen deutlich geringeren Zeitaufwand, da keine Gießform erforderlich ist. Dadurch können Teilehersteller unter anderem viel schneller und individueller auf Kundenwünsche eingehen.

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