Verfahrenstechnik Bakteriencocktail

14.06.2013

Um fermentierte Milchprodukte zuzubereiten, benötigt man gefriergetrocknete Bakterienkulturen. Um diese verarbeiten zu können, muss der Mischer besonders schonend und schnell arbeiten. Spezielle Konstruktionen verkraften zudem die durch die Hygieneanforderungen bedingten extremen Temperaturwechsel.

Fermentierte Spezialitäten bereichern heutzutage fast alle gängigen Milchprodukte. Ob in Käse, Quark, Joghurt oder bei der Veredelung von Fleisch, sie sind überall zu finden. Doch die Aufbereitung und Compoundierung von gefriergetrockneten Bakterienkulturen, die in Pulverform vorliegen, setzt extrem hohe Hygienestandards voraus. Liegen die Güter darüber hinaus tiefgefroren vor, muss der Mischapparat besonders gut isoliert sein und erhöhte Festigkeitsanforderungen erfüllen. Er wird kryogen bis zu -65 °C gekühlt, aber nach der Nassreinigung- mit +135 °C Sterildampf belastet. Für genau diese -Anwendungen fertigt Amixon Mischer und Reaktoren. Die Herstellung der pulvrig-granulatartigen Substanz ist eine echte -Herausforderung: Reinheit und Handhabungsgüte sowie eine staubarme Struktur sind wichtige Faktoren für die Weiterverarbeitung. Qualitätsbestimmend hierfür ist eine unterbrechungsarme, möglichst kontinuierliche Arbeitsweise.

Die hochreinen Bakterienkulturen bilden sich durch Zellteilung. Hierzu wird die wässrige Bakteriensuspension bei der industriellen Herstellung permanent mit Nährlösung verdünnt. Nach einer konstanten Verweildauer wird die gereifte Suspension entnommen, danach schließen sich Waschvorgänge an. Der Prozess der Zellteilung kommt erst mit dem Einfrieren der entnommenen Kulturen zum Stillstand. Um die Handhabung zu erleichtern, werden die Kulturen zuweilen auch gefriergetrocknet. Dadurch entsteht ein loses Pulver oder Granulat mit Schüttdichten um 0,2 bis 0,5 kg/dm3.

Unabhängig vom Füllgrad mischen

Bei der automatischen Weiterverarbeitung der Bakterienkulturen schließt sich oft ein Mischvorgang an. Natürlich soll das Ergebnis schnell vorliegen, wobei das Mischen der -Ausgangsstoffe schonend erfolgen muss. Amixon-Mischer -erfüllen diese Anforderungen, auch unter schwierigen Voraussetzungen, wie differierende Füllgrade (8 bis 100 Prozent), -unterschiedliche Schüttdichten, unterschiedliche Partikelgrößen und die erforderliche Drehzahlfrequenzen. Das Mischprinzip des Einwellenmischers basiert auf einer dreidimensionalen Umschichtung. Dabei wird das Mischgut in der Peripherie des Mischraums aufwärts geschraubt, um im Zentrum abwärts zu verströmen. Ein Helix-Mischwerkzeug ist in der patentierten SinConvex-Bauart gestaltet und verrichtet diese Mischarbeit besonders schonend bei Umfangsgeschwindigkeiten von 0,2 bis 0,9 m/s. Besonders nützlich ist, dass der Mischvorgang unabhängig vom Füllgrad stattfindet. Insofern findet auch der Entleervorgang ohne Entmischung statt, auch wenn dieser länger andauert oder pulsierend stattfindet. Zudem überzeugt der hohe Restentleerungsgrad die Betreiber: Durch den Einsatz sogenannter ComDisc-Werkzeuge wird das Mischgut bis zu 99,997 Prozent und besser ausgetragen.

Ein in Sanitärbauweise gefertigter Amixon-Mischer erfüllt die Anforderungen der FDA, den 3-A-Sanitary-Standard und die Bedingungen der EHEDG. Bedingt durch die Wechsellastbeanspruchung, die aus extremen Temperaturwechseln resultiert, muss der Mischer speziell konstruiert sein, um Ermüdungsbrüchen vorzubeugen. Für die Wartung und Prüfung der Apparate nach der Inbetriebnahme ist das After-Sales-Service-Team zuständig. Sollte es zu Ermüdungen des Materials, wie beispielsweise einer Versprödung der Dichtungen kommen, können die geschulten Mitarbeiter sofort agieren. Der Amixon-Excellent-Service ist ein weltweites Konzept mit Stützpunkten in Paderborn, Memphis TN, Osaka und Bangkok. Neben dem Angebot der lebenslangen Apparatepflege werden hier die Servicemitarbeiter, aber auch Betreiber und Entwickler geschult, um selbst Prüfungen und Wartungen vornehmen zu können.

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