Pharma-Verpackung Ausbau dank verschärfter Kennzeichnungspflicht

Bild: Bosch
29.01.2015

Verpackungsspezialist Bosch Packaging Technology hat sein Portfolio für die Serialisierung pharmazeutischer Verpackungen weiter ausgebaut. Hintergrund sind anstehende Gesetzesänderungen in verschiedenen Ländern, die angesichts der zunehmenden Medikamentenfälschung eine verschärfte Kennzeichnung von Arzneimitteln fordern. Der Bosch-Geschäftsbereich mit Sitz in Waiblingen erwartet eine steigende Nachfrage bei der entsprechenden Technologie und IT.

Das CPS (Carton Printing System) bildet die Basis für sämtliche Serialisierungskonzepte von Bosch. Das System druckt je nach Kundenbedarf 1D- oder 2D-Data-Matrix-Codes auf bis zu 400 Faltschachteln pro Minute. Entspricht der Kontrast und die Lesbarkeit des Data Matrix Codes nicht der geforderten Qualitätsstufe werden die Produkte dank eines Kamerasystems automatisch aussortiert. Zudem lassen sich die CPS-Systeme mehrstufig mit Maschinensoftware und Unternehmens-IT verknüpfen.

Dafür hat Bosch Packaging Technology Automatisierungstechnik aus dem Bosch-Kraftfahrzeugbereich für die speziellen Anforderungen der Pharmabranche angepasst. „Aufgrund dieser Erfahrungen können wir unseren Kunden IT-Lösungen anbieten, die nicht nur das gesamte Ordermanagement abwickeln, sondern auch den Import und den Export der Seriennummern steuern“, erklärt Produktmanager Daniel Sanwald. Je nach Land und Richtlinie werden die Nummern entweder landesweit zentral vergeben oder vom Unternehmen selbst generiert. Lohnhersteller wiederum beziehen die Nummern von ihren Auftraggebern.

Der Bedarf an Serialisierungstechnik wird nach Ansicht der Bosch-Experten in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Umsetzung neuer Richtlinien steht 2015 unter anderem in Saudi-Arabien an, wo Verpackungen schrittweise mit einem Data Matrix Code und 2016 mit Serialisierungsnummern versehen werden. Die amerikanische FDA (Food and Drug Administration) strebt für alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel eine standardisierte Kennzeichnung in Form eines 2D-Data-Matrix-Codes auf Verpackungsebene an, die schrittweise bis Ende 2023 implementiert werden soll. Die Richtlinie 2011/62/EU (Falsified Medicines Directive) der Europäischen Union sieht kodierte Verpackungen mit einem 2D-Data-Matrix-Code und eindeutiger Seriennummer für nahezu alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2018 vor.

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