Aufblasbare Dichtung gegen Verschleiß Kein Durchlass für Schüttgüter

Die Einsatzmöglichkeiten für Absperrklappen der APS-Baureihe sind vielfältig.

Bild: iStock, adventtr
07.10.2016

Absperrklappen mit aufblasbarer Dichtung schonen empfindliche Medien und sorgen gleichzeitig für Sicherheit bei rauen Betriebsbedingungen. Diese speziellen APS-Klappen erreichen eine konstante Druckdichtheit bei minimaler Reibung.

In der Schüttguttechnik werden Materialien stark beansprucht und müssen somit eine hohe Verschleißfestigkeit aufweisen. Gleichzeitig sollen empfindliche Medien besonders geschont werden und die Prozesse sicher durchlaufen. Absperrklappen von Warex Valve mit aufblasbarer Dichtung können beides gewährleisten. Sie verfügen über eine Klappenscheibe, die kleiner als die dazu gehörende Dichtungsmanschette ist. Wenn die Klappe geschlossen ist, wird die Dichtung gleichmäßig mit Luft aufgeblasen, was für eine sichere und schonende Absperrung mit minimaler Reibung sorgt. Besonders bei aggressiven Schüttgütern ist dies ein Vorteil. Diese APS-Klappen (Air-Pressure-Sealing) erreichen trotz ihrer schonenden Funktionsweise eine konstante, zuverlässige Druckdichtheit, sogar bei leichten Verschleißerscheinungen.

Durch das APS-System wird eine Beschädigung empfindlicher Medien durch Einklemmung praktisch ausgeschlossen. Bei Materialien, welche besonders feinkörnig sind oder zum Plastifizieren neigen, konnte bei der exzentrischen Ausführung in Kombination mit der luftumspülten Welle eine dauerhafte Lösung gefunden werden, da die Wellendurchführung außerhalb des Dichtelements liegt. Bevor die Klappenscheibe geöffnet wird, erfolgt die Entlüftung der Kammer hinter der Dichtung. So entsteht ein schmaler Spalt zwischen Scheibe und Manschette – die Armatur öffnet mit minimalem Drehmoment. Ein einfacher Wechsel des Dichtelements vom Tragring ist vor Ort ohne die Demontage des Antriebes und der Klappenscheibe möglich. Das Lösen von lediglich vier Halteschrauben ist notwendig, um die Kombination aus Dichtelement und Tragring zu lösen und einen Austausch vorzunehmen. Für aggressive chemische Schüttgüter ist zudem eine Sonderausführung lieferbar. Dichtelemente aus Perfluorelastomer können ebenfalls geliefert werden.

In der Verfahrenstechnik gibt es ein Wechselspiel aus sich ändernden mechanischen Eigenschaften der Medien und dem Anpassen der Anlagen an diese. Das sind nicht zuletzt aus Kostengründen große Herausforderungen. Neue Rohstoffe und Einsatzzwecke ändern die Parameter kontinuierlich und stellen hohe Anforderungen an Material und Funktionalität. Intelligente Lösungen müssen eine vernünftige Preis-Leistungs-Relation bieten, denn einerseits ist das Umrüsten der Anlagen zwar erforderlich, um Ausfällen, starkem Verschleiß und aufwendigen Reparaturen vorzubeugen, andererseits müssen die Kosten in Relation bleiben.

Warex Valve bietet Dichtungen an, die lebensmittelrechtlich unbedenklich sind. So sind die APS-Klappen mit diversen weißen Dichtungsqualitäten wie NBR, EPDM, NK-SBR oder Silikon lieferbar, die alle FDA-konform sind beziehungsweise der Richtlinie VO (EG) Nr. 1935/2004 entsprechen. Auch die Vorgaben der „Positive List“ nach §177.2600, „Rubber Articles Intended For Repeated Use“ der FDA werden abgedeckt. Da die weißen, nicht leitfähigen und nicht ableitfähigen Qualitäten im Gas-Ex-Bereich nicht eingesetzt werden können, sind hier ableitfähige Dichtungen notwendig, die in der Regel schwarz sind.

Explosionsgefahr ausgeschlossen

Die Einsatzmöglichkeiten für Absperrklappen der APS-Baureihe sind vielfältig. So sind sie besonders als Einlaufklappen für pneumatische Sendegefäße zur Schüttgutförderung geeignet, denn eine gasdichte Absperrung ist hier absolut erforderlich. In der Praxis konnten in diesem Zusammenhang gute Ergebnisse mit schwierigen Produkten wie Siliziumoxyd erzielt werden. Auch im Vakuumbereich, etwa als Austrag aus Vakuumtrocknern, werden die Klappen als Absperrorgan eingesetzt. Das APS-Prinzip sorgt auch hier für eine bessere Abdichtung und für eine längere Standzeit der Dichtung.

Auch wenn für bestimmte Prozessteile keine ATEX-Zertifizierung explizit vorgeschrieben ist, liefert der Hersteller nur nach ATEX baumustergeprüfte Produkte, um eine Explosionsgefahr auszuschließen. Die ATEX-Richtlinie 94/9EG für Geräte und Schutzsysteme gilt in Europa seit 2003 für Absperrklappen in explosionsgefährdeten Bereichen. Solche Bereiche werden, je nach Wahrscheinlichkeit des Auftretens explosiver Atmosphären durch brennbare Stäube, in Zonen von 20 bis 22 eingeteilt. Um die Aufteilung von „ständig“ über „gelegentlich“ bis hin zu „selten“ exakt zu bestimmen, werden sowohl die stoffspezifischen Eigenschaften der Stäube wie Zündtemperatur, Zündenergie und maximaler Explosionsüberdruck berücksichtigt sowie eine Einteilung in die Staubexplosionsklassen St 1 bis St 3 unter Einbeziehung der maximalen Druckanstiegsgeschwindigkeit (KSt-Wert) in bar·m/s.

In geschlossenen industriellen Anlagen zur Herstellung, Verarbeitung und Abfüllung von feinstaubigen Schüttgütern lauert häufig Explosionsgefahr durch Zündung eines Staub-Luft-Gemisches. Der Prozessbetreiber hat die Wahl: Um den Bestimmungen zu entsprechen, kann er entweder das eingesetzte Klappensystem selbst von einer benannten Stelle abnehmen lassen – was mit Kosten und Zeitaufwand verbunden ist – oder er bezieht Systeme, die schon beim Hersteller von der benannten Stelle abgenommen wurden. In diesem Fall liegen Zertifikate und entsprechende Baumusterprüfungen vor.

Die Absperrklappen von Warex Valve sind der EG-Baumusterprüfung unterzogen worden und nach entsprechenden Tests von der Dekra Exam BBG Prüf- und Zertifizierungsgesellschaft zertifiziert. Auch bei kundenspezifischen Lösungen – zum Beispiel bei der Integration von Bauteilen wie einer Fluid-Scheibe zur Dosierung von Schüttgütern – lässt der Hersteller selbst entsprechende Nachträge zur Baumusterprüfung fertigen. Das Produkt ist als zentrische (DKZ APS) oder als exzentrische Klappe (DKZE APS) erhältlich. Darüber hinaus ist es in Ex-Ausführung für die Zone 0/20 und wahlweise in druckstoßfester Ausführung mit Dekra Exam Zertifikat lieferbar.

Bildergalerie

  • Reinigung der Absperrklappen: Die integrierte aufblasbare Dichtung verhindert die Beschädigung empfindlicher Materialien.

    Reinigung der Absperrklappen: Die integrierte aufblasbare Dichtung verhindert die Beschädigung empfindlicher Materialien.

    Bild: Warex

  • Die Einsatzmöglichkeiten für Absperrklappen der APS-Baureihe sind vielfältig. Die Dichtungen sind lebensmittelrechtlich unbedenklich.

    Die Einsatzmöglichkeiten für Absperrklappen der APS-Baureihe sind vielfältig. Die Dichtungen sind lebensmittelrechtlich unbedenklich.

    Bild: Warex

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