Interview zum neuen Hightech Innovation Center (Promotion) „Wir wollen noch intensiver mit unseren Kunden zusammenarbeiten“

Bild: Würth Elektronik eiSos
04.10.2018

13.600 m2 Büro- und Laborfläche entstehen gerade am neuen Standort von Würth Elektronik eiSos in München-Freiham. Der Elektronikhersteller möchte dort seine elektronischen Komponenten weiterentwickeln, aber auch noch intensiver mit Kunden zusammenarbeiten. Was genau Würth dort plant, erklärt Oliver Opitz, Vice President Wireless Connectivity & Sensors, im Interview.

2020 soll das Hightech Innovation Center (HIC) von Würth Elektronik eiSos in München-Freiham eröffnet werden. Was unterscheidet das HIC vom bestehenden Designcenter in Garching?

Oliver Opitz:

Vor allem die Größe. (lacht) Ansonsten möchten wir die gute Arbeit, die wir in Garching geleistet haben, einfach weiter ausbauen. Wir wollen uns im HIC noch stärker auf die Entwicklung von passiven und aktiven Bauelementen konzentrieren, aber auch Mikrosysteme, etwa unsere Power- und Connectivity-Module, weiter verbessern. Dafür benötigen wir deutlich mehr Laborfläche und eine bessere Ausstattung an Messmitteln.

Werden dort auch gemeinsam mit Kunden Projekte entwickelt oder ist es eine reine interne Entwicklungsstelle?

Wir entwickeln im HIC hauptsächlich interne Projekte. Aber für unsere Kunden besteht auch die Möglichkeit, die dortigen Labore zu nutzen. Das war bisher bereits der Fall und das möchten wir auch am neuen Standort beibehalten. Gerade für kleinere mittelständige Firmen ist das eine gute Möglichkeit, da sie oft nicht über die nötige Ausrüstung verfügen. Da sind wir sehr offen und wollen noch intensiver mit unseren Kunden zusammenarbeiten.

Im HIC betreiben Sie somit nicht nur Grundlagenforschung, sondern setzen auch ganz konkrete Projekte um?

Genau. Es ist uns sehr wichtig, dass wir nicht ins Blaue hinein entwickeln, sondern an kundennahen Produkten arbeiten. Natürlich spielt für diese auch eine gewisse Grundlagenforschung eine Rolle. An dem neuen Standort stehen aber ganz klar die Produkte im Vordergrund.

Wie kam es zu der Entscheidung für den Standort München-Freiham?

Die fiel uns relativ leicht. Der aktuelle Fachkräftemangel betrifft uns natürlich auch. Wir möchten deshalb auch Facharbeiter aus anderen Ländern und Kulturkreisen zu uns lotsen. Diesen möchten wir beides anbieten können: das ländliche Umfeld an unserem Hauptsitz in Waldenburg, aber auch das städtische Flair in München. Außerdem sitzen in München einige wichtige Partner von uns, wie Infineon, Texas-Instruments und Analog-Devices. Auch die Zusammenarbeit mit der Universität vor Ort funktioniert sehr gut. Und für unsere Außendienstmitarbeiter, vor allem die internationalen Kollegen, ist München dank des nahen Flughafens als Standort ideal.

Wie viel Prozent Ihres Forschungsteams haben denn einen internationalen Background?

In Garching sind wir zurzeit 72 Mitarbeiter aus 24 Nationen.

Ist Ihre Bürosprache Deutsch oder Englisch?

Denglisch trifft es wahrscheinlich am besten. (lacht) Die internationalen Kollegen halten wir an Deutsch zu lernen. Aber die Bürosprache ist Englisch.

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