Sensorik für autonome Fahrzeuge (Adler-)Augen auf die Straße!

publish-industry Verlag GmbH

Bild: iStock, Pierdelune
18.04.2017

Zwar können Adler ihren Kopf nicht so weit drehen wie Eulen, um ein Sichtfeld von bis zu 270 ° zu erreichen. Dennoch sehen sie sowohl nach vorne, als auch zur Seite extrem scharf. Von den Raubvögeln würde sich so manch ein Autofahrer gerne etwas abgucken.

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Adler sind in der Lage, aus drei Kilometern Höhe eine Maus auf einer Wiese zu erkennen. Gleichzeitig nehmen sie auch Feinde wahr, die sich von der Seite nähern. Der Grund für den Adlerblick sind extrem viele Sehzellen in der zentralen Fovea, einer Einsenkung im Bereich des schärfsten Sehens. Zusätzlich haben Adler eine zweite Fovea am Augenrand, die auch an den Seiten ein scharfes Bild liefert.

Adleraugen für Autos

So etwas hätte der Autofahrer gerne für sein selbstfahrendes Fahrzeug: Nach vorne soll die Sensorik Hindernisse erkennen und den Abstand zum Vordermann einschätzen. Gleichzeitig sollten die Kameras aber auch zur Seite hin die Umgebung im Blick behalten. Bisher brauchte man dazu eine ganze Reihe von Kameras und Sensoren rund um das Fahrzeug oder eine rotierende Kamera auf dem Dach.

Nun haben Forscher vom Institut für Technische Optik im 3D-Druck-Verfahren einen Sensorchip erschaffen, der das Adlerauge auf einer kleinen Fläche nachbildet. Der 3D-Drucker stellt die Linsen mithilfe von Zweiphotonen-Polymerisation passgenau direkt auf dem CMOS Chip her. Alle Bilder, die die Linsen auf dem Chip erzeugen, werden gleichzeitig elektronisch ausgelesen und verarbeitet. Dabei setzt ein Computerprogramm das Bild so zusammen, dass im Zentrum das hochauflösende Bild des Teleobjektivs dargestellt wird und ganz außen das Bild des Weitwinkelobjektivs.

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