Interview über Drahtkonfektionier-Automaten Verdrahten im Handumdrehen

Die Möglichkeiten des Drahtkonfektionier-Automaten von Rittal.

Bild: Rittal
15.03.2019

Automatisches Verdrahten, davon träumen Schaltschrankbauer. Mit dem neuen Wire Terminal WT bedient Rittal genau diesen Bedarf. Tim Kramer, Leiter Produktmanagement Rittal Automation Systems, erläutert die Möglichkeiten des Drahtkonfektionier-Automaten.

Der Drahtkonfektionier-Automat‚ Wire Terminal WT, soll die Verdrahtung wirtschaftlicher machen. Was heißt das?

Das Verdrahten des fertig bestückten Schaltschranks ist in vielen Werkstätten des Steuerungs- und Schaltanlagenbaus noch mit viel Handarbeit verbunden. Das neue Wire Terminal erledigt viele der notwendigen Arbeitsschritte vollautomatisch und ist daher bis zu achtmal schneller als der Mensch. Ablängen, Abisolieren, Crimpen und Beschriften erfolgen ohne Eingriff von Mitarbeitern.

Erübrigt sich ein Mitarbeiter-Einsatz komplett?

Nein, zum einen sind auch bei automatisierten Maschinen, wie dem Wire Terminal, immer noch Bedienaufgaben zu erledigen. So muss etwa Material, wie Drähte und Aderendhülsen, nachgefüllt werden. Außerdem müssen die fertig konfektionierten Drähte ja im nächsten Prozessschritt an die Komponenten im Schaltschrank angeschlossen werden. Wir arbeiten zwar auch hier schon an automatisierten Lösungen, aber aktuell wird dieser Arbeitsschritt immer noch von Hand erledigt. Allerdings gibt es hier das perfekte Zusammenspiel mit dem Software-Tool Eplan Smart Wiring, das den Werker bei der Verdrahtung führt und unterstützt.

Wie erfolgt die Übergabe der konfektionierten Drähte an die nachgelagerten Prozessschritte?

Die fertig konfektionierten Drähte werden in einem gesteuerten Ordnungssystem abgelegt. Dieses besteht aus einem 13fachen Ablagesystem mit Drahtschienenmagazinen und kann bis zu 1.800 Drähte aufnehmen. Mit diesem Ordnungssystem können die Drähte beispielsweise auftragsbezogen sortiert und sequenziell abgelegt werden. Mit der Beschriftung, die auch direkt im Wire Terminal erfolgt, lassen sich diese dann sehr einfach an die passende Klemmstelle anschließen.

Für automatisierte Abläufe in der Fertigung spielt die Datenhaltung eine wichtige Rolle. Wie gewährleisten Sie den nahtlosen Datenfluss?

Selbstverständlich verfügt das Wire Terminal über alle notwendigen Schnittstellen. Optimale Effizienz erreicht man nur, wenn möglichst alle Schritte von der Elektroplanung bis zur Fertigung mit den gleichen Daten arbeiten. Wenn die Elektroplanung in Eplan Electric P8 und die Aufbauplanung mit Eplan Pro Panel erstellt wurde, stehen alle Daten – also die Klemmstellen, der Leitungsquerschnitt usw. – zur Verfügung. Die Autorouting-Funktion berechnet dann den Verlegeweg und die Länge des Drahts. Die auf diese Weise automatisch erzeugten Daten kann das Wire Terminal direkt verarbeiten. Und auch nach der Konfektionierung werden die Daten weiterverwendet: Das Tool Smart Wiring kann diese verwenden und den Mitarbeiter beim Anschließen der Drähte im Schaltschrank unterstützen.

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