Schraubengebläse statt Turboverdichter Abwasser in der Papierherstellung effizient belüften

Atlas Copco Kompressoren und Drucklufttechnik GmbH

Die aerobe biologische Stufe der Abwasserreinigungsanlage eines Papierproduzenten in Schwedt.

Bild: Atlas Copco Kompressoren und Drucklufttechnik
25.04.2018

Es muss nicht immer ein Turboverdichter sein: Ein Papierproduzent setzte stattdessen bei der neuen Druckluftversorgung seiner Abwasserreinigung auf ölfrei verdichtende Schraubengebläse. Bei Flexibilität, Preis und Energieverbrauch halten sie locker mit den Turboverdichtern mit.

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Papierhersteller haben verfahrensbedingt einen hohen Wasserbedarf und produzieren entsprechend viel Abwasser. Der Papierproduzent Leipa Georg Leinfelder hat aber die Prozesse in seinem Werk in Schwedt dahingehend verbessert, dass sich die Abwassermenge von rund 20 Liter pro Kilogramm produziertem Papier auf acht Liter verringert hat. Das Unternehmen produziert derzeit pro Jahr 280.000 Tonnen grafische Papiere für den Zeitungsdruck. Als Rohstoff dient in beiden Werken ausschließlich Altpapier in verschiedenen Qualitäten.

Bei der Abwasserreinigung belüfteten bislang zwei Turbokompressoren die aerobe biologische Stufe. Eine der beiden Maschinen fungierte jeweils als Redundanz. Als eine größere Reparatur anstand, beschloss der Hersteller, die Belüftung der insgesamt vier Belebungsbecken komplett neu zu planen und die beiden Turbos durch vier Schraubengebläse der ZS-Serie von Atlas Copco zu ersetzen – je zwei Geräte mit fester und zwei mit variabler Drehzahl, je ein Gerät steht als Redundanz zur Verfügung. Zwei der vier ölfrei verdichtenden Schraubengebläse sind mit einer Drehzahlregelung ausgestattet. So wird der Volumenstrom automatisch an den Luftbedarf angepasst. Die Gebläse stellen jeweils maximal 4.100 Normkubikmeter pro Stunde bei einem Überdruck von 0,9 bar bereit. Der Überdruck ergibt sich aus der maximalen Tiefe der Belebungsbecken, die neun Meter beträgt. Weil die Druckluft am Becken­boden eingeblasen wird, muss der Überdruck mindestens der Wassersäule entsprechen.

Die Gebläse werden über das Prozessleitsystem des Unternehmens gesteuert. Dafür hat jedes Aggregat eine eigene eingebaute Gerätesteuerung von Atlas Copco. Im Prozessleitsystem hat Leipa eine übergeordnete Steuerung abgebildet, über die sich die Prozesswerte der Anlage jederzeit anpassen und optimieren lassen. Atlas Copco liefert die ZS-Schraubengebläse als einsatzbereite Komplettpakete mit SPS-basierter Elektronikon-Steuerung, integriertem Umrichter, Gabelstaplertaschen, Rückschlagventil, Luftfilter, Abblasventil und Schalldämpfern. Durch die kompakte Bauform sind keine Extras erforderlich, und der Installationsaufwand ist minimal. Der Preis für die vier neuen Gebläse mit einer Liefermenge von insgesamt 16.400 Normkubikmeter pro Stunde entsprach dem für einen neuen Turbokompressor mit 12.000 Normkubikmeter pro Stunde. Gegenüber der alten Anlage spart
Leipa nun 700.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr.

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  • Vier ölfrei verdichtende Schraubengebläse versorgen die aerobe biologische Abwasserreinigungsstufe mit Druckluft.

    Vier ölfrei verdichtende Schraubengebläse versorgen die aerobe biologische Abwasserreinigungsstufe mit Druckluft.

    Bild: Atlas Copco Kompressoren und Drucklufttechnik

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