Sparsamer Chemikalieneinsatz Auf Tuchfühlung mit Leder gehen und Emissionen senken

18.01.2018

Bei einem Symposium für die Leder- und Bekleidungsindustrie gab Lanxess einen Vorgeschmack auf die Lederproduktion der Zukunft.

Leder ist ein vielschichtiger Werkstoff, deshalb lohnt es sich, einen Blick auf seine Verarbeitung zu werfen. Lanxess veranstaltet deshalb Symposien für die Leder- und Bekleidungsindustrie, um Markenherstellern und weiteren Industriebereichen ein tieferes Verständnis für die Entstehung des wertigen Materials – besonders im Hinblick auf den Chemikalieneinsatz – zu vermitteln.

In diesem Jahr stand neben den unterschiedlichen Stufen des Herstellungsprozesses und den aktuellen Bestrebungen, die Lederindustrie für einen verantwortungsvollen Umgang mit den eingesetzten Chemikalien in die Pflicht zu nehmen, auch eine neue Technologie zur Wiederverwertung von Zwangsanfallprodukten in der Lederherstellung im Fokus.

Die Technologie entstand im Projekt „Ressourceneffiziente Herstellung von Lederchemikalien“ (Reel). Dabei hat Lanxess gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Invite und der Gerberei Heller-Leder ein modulares, voll vernetztes Anlagenkonzept für die Produktion von X-Biomer-Nachgerbstoff direkt in der Gerberei entwickelt.

Im September wurde eine Pilotanlage eingeweiht, die aus Falzspänen und Schnittresten, die bisher in der Regel entsorgt wurden, sowie aus pflanzlicher Biomasse Nachgerbstoffe der Marke „X-Biomer“ herstellt. Die Anlage kann in Gerbereien direkt an Ort und Stelle betrieben werden. Die Praxiserprobung erfolgt derzeit in der Gerberei Heller-Leder in Niedersachesn.

Vollständige Verwertung ohne Emissionen

Bei einer Gerberei mittlerer Größe fallen durch das Bearbeiten des Leders etwa ein bis zwei Tonnen Falzspäne pro Tag an. Mit einer von Lanxess geleasten Produktionsanlage könnte die Gerberei daraus direkt vor Ort eine vergleichbare Menge an flüssigem X-Biomer-Produkt zur Nachgerbung herstellen. Die Späne werden dabei zu hundert Prozent verwertet, es bleiben keinerlei Rückstände übrig und es werden keine Emissionen erzeugt.

Das Ziel des Projektes ist es, dem Gerber X-Biomer etwa zu vergleichbaren Kosten wie beim Bezug herkömmlicher Nachgerbstoffe anbieten zu können. Eine Gerberei könnte auf diese Weise einen Teil ihres Bedarfs an Nachgerbstoffen, wie sie Lanxess in seiner X-Biomer-Reihe anbietet, vollautomatisch und weitgehend selbstständig herstellen.

Nachhaltigkeit wird in der Branche immer bedeutender

Nachhaltigkeit ist für die Lederbranche inzwischen essentiell. Lanxess bietet deshalb innerhalb seines Programms „Sustainable Leather Management“ seinen Kunden aus der Lederindustrie verschiedene Technologien an, um die Herstellung nachhaltiger, ökologisch verträglicher Produkte und Verfahren zu unterstützen – ohne dabei Abstriche bei der Qualität zu machen.

Die Produkte des Unternehmens bringen messbare Vorteile hinsichtlich verminderter Emissionen oder einer reduzierten CO2-Bilanz, was letztlich dem Klimaschutz zugutekommt. Neben einer gesteigerten Effizienz in Produktion, Verarbeitung und Recycling wird ein noch verantwortungsvollerer Umgang mit dem Rohstoff und mit den Abfällen erreicht.

Bildergalerie

  • Lanxess hat mit Partnern eine modulare Anlage zur nachhaltigen Gewinnung von Gerbstoffen aus Lederresten entwickelt, um aus Falzspänen und Schnittabfällen, die bisher in der Regel entsorgt wurden, sowie aus pflanzlicher Biomasse Nachgerbstoffe der Marke „X-Biomer“ zur Fertigung von Leder herzustellen. Die Anlage ist für den direkten Einsatz in Gerbereien konzipiert.

    Lanxess hat mit Partnern eine modulare Anlage zur nachhaltigen Gewinnung von Gerbstoffen aus Lederresten entwickelt, um aus Falzspänen und Schnittabfällen, die bisher in der Regel entsorgt wurden, sowie aus pflanzlicher Biomasse Nachgerbstoffe der Marke „X-Biomer“ zur Fertigung von Leder herzustellen. Die Anlage ist für den direkten Einsatz in Gerbereien konzipiert.

    Bild: Lanxess

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