Video-Brille jetzt auch in Deutschland erhältlich Snap it up!

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„Wahninnstrick! Den muss ich meinen Freunden zeigen!“ Das denkt sich die Video-Sonnenbrillen-Trägerin und drückt auf Play.

Bild: Snap Inc.

09.06.2017

Zehn Sekunden der spektakulärsten Momente können jetzt sofort mit einem Griff zur Sonnenbrille festgehalten und an die Freunde verschickt werden. Darauf hat die Welt gewartet! Oder?

Jetzt ist die Kamera-Sonnenbrille auch in Deutschland angekommen: Die Spectacles von Snap Inc., dem Unternehmen für die Chat-App „Snapchat“.

Snapchat begeistert hauptsächlich junge Leute. Das Prinzip: Momentaufnahmen, wie kurze Videos oder lustig-bearbeitete Fotos mit seinen Kontakten teilen. Die Kontakte haben nur ein einziges Mal die Möglichkeit den Content anzusehen, danach verschwindet er. Und so soll auch die Brille funktionieren. Beim Drücken der Taste am Bügel der Brille geht die Aufnahme los und die eigene Sicht kann für Freunde eingefangen werden. Das Licht zeigt an, dass gerade gefilmt wird. Nach den maximal 30 Sekunden langen Aufnahmen werden diese in der eigenen App, via Bluetooth bei iOS-Endgeräten oder WLAN bei Android-basierten Geräten, gespeichert. Dort können sie, wie die Fotos auch, mit den üblichen Verziehrungen bearbeitet werden. Dann können sie versendet werden. Die Brille lässt sich im eigenen Etui aufladen.

Mal hier, mal da erhältlich

Zu kaufen ist die „spektakuläre“ Sonnenbrille online oder am Automaten, den sogenannten Snapbots, für knapp 150 Euro. Der spezielle, grellgelbe Automat wechselt jedoch alle 24 Stunden seinen Standort, den ein williger Käufer online finden kann. Wozu? Dahinter mag die Philosophie des Unternehmens stecken. Snapchat ist abgeleitet von der englischen Phrase „Snap it up!“ und steht für „Mach fix!“ Der Inhalt, den ein Nutzer mit seinen Kontakten teilt ist nur kurz und einmalig anzuschauen und so wechselt auch der Snapbot seine Standorte nach kurzer Zeit, er snapt. In der Lieferung oder am Automaten ebenfalls enthalten sind Ladestation, ein Ladekabel, ein Reinigungstuch sowie eine Kurzanleitung.

Eine Reporterin des britischen Wired-Onlinemagazins hat die Spectacles im Selbstversuch einen Tag lang getestet. Die Videos bekommen keine hohe Qualittät durch die bewegungen oder Haare, die sich vor die Linse mogeln aber on-the-go-Aktivitäten festhalten zu können, findet die Reporterin nicht schlecht. Außerdem wäre es auch einfach eine hübsche Sonnenbrille.Hier zeigt sie ihre Aufnahmen.

Mehr erwartet

Das Handelsblatt fasst die Aktienzahlen von Snap Inc. in einem ausführlichen Bericht über die bekannten sozialen Medien zusammen und stellt fest, dass die erwarteten Verkaufszahlen in Deutschland und Europa bis jetzt nicht erfüllt wurden und Erwartungen nun gesunken sind. „Während sie früher von bis zu 915.000 verkauften Exemplaren und einem damit verbundenen Umsatz von 119 Millionen Dollar ausgingen, senkten sie die Erwartung jetzt auf 429.000 Stück in diesem Jahr und 56 Millionen Umsatz,“ schreibt das Blatt.

In den USA ist die Brille scheinbar etwas beliebter. Dort sind sie seit dem Herbst 2016 auf dem Markt und seither wurden fünf Millionen Videoclips gemacht, sagt der Hersteller.

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