Virtuelle Benutzerschnittstelle Damit wird jede Oberfläche zum Bedien-Interface

Der BML050-Mikroscanner ermöglicht eine fokusfreie Laserprojektion und verwandelt jede beliebige Oberfläche in eine virtuelle Benutzerschnittstelle.

Bild: Bosch Sensortec
03.03.2017

Der MEMS-Scanner BML050 von Bosch Sensortec erzeugt via interaktiver Laserprojektion virtuelle Benutzerschnittstellen. Dadurch macht er jede beliebige Oberfläche zum HMI.

In Bezug auf die Entwicklungen im Internet der Dinge sagt Stefan Finkbeiner, CEO von Bosch Sensortec: „Es geht nicht mehr nur darum, wie Geräte kommunizieren oder ihre Umgebung wahrnehmen, sondern zunehmend auch darum, wie Menschen und Technologien interagieren. Laserprojizierte virtuelle Schnittstellen bieten neue Lösungen mit bisher ungeahnten Möglichkeiten.“

Vor diesem Hintergrund erweitert der Sensorhersteller sein Portfolio an optischen Mikrosystemen um den Mikroscanner BML050.

Vom Haushaltsutensil bis zum Roboter lässt sich alles bedienen

Bei dem BML050 handelt es sich um einen sehr präzisen MEMS-Scanner für interaktive Laserprojektion, der jede beliebige Oberfläche in eine virtuelle Benutzerschnittstelle verwandeln kann. Potentielle Einsatzgebiete für ihn sind Haushaltsgeräte, Tablets und Roboter. Außerdem ist der MEMS-Scanner für integrierte Projektoren und Augmented-Reality-Anwendungen wie Spiele, Infotainment und Head-up-Displays im Auto geeignet. Mit Hilfe der virtuellen Schnittstellen können Nutzer mit den gewünschten Geräten auf Abruf interagieren. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine einerseits komplex, andererseits intuitiv und benutzerfreundlich zu gestalten.

Kein Fokussieren und kein Kalibrieren nötig

Der Scanner nutzt zwei winzige MEMS-Spiegel, um mit einem RGB-Farblaser ein Bild auf die entsprechende Oberfläche zu projizieren. Aufgrund seiner technischen Eigenschaften eignet er sich insbesondere für Geräte, bei denen Größe und Energieverbrauch eine wichtige Rolle spielen. Die Interaktivität des Mikroscanners wird durch eine Fotodiode ermöglicht, die Pixel für Pixel die reflektierte Lichtstärke misst, so dass keine Kalibrierung erforderlich ist. Eine erweiterte Speckle-Reduzierung und die präzise Kontrolle der MEMS-Abtastspiegel sowie der Laserdioden gewährleistet außerdem eine hohe Projektionsqualität. Zudem erfordert das Projektionsprinzip des BML050 kein Fokussieren und sein nativer Laserfarbraum geht über Branchenstandards, wie beispielsweise das Adobe-RGB-Spektrum, hinaus.

Robust, kompakt, leicht integrierbar

Der MEMS-Scanner ist einem kompakten Modulgehäuse auf Waferbasis untergebracht. Den Kern des Systems bilden zwei unabhängige, hermetisch verkapselte MEMS-Abtastspiegel, die für eine schnelle und einfache Integration optisch aufeinander ausgerichtet sind. Der BML050 enthält zudem einen Videoprozessor, Controller, Lasertreiber und Power Management ICs und die Partitionierung unterstützt eine Vielzahl von Anwendungen. Darüber hinaus bietet Bosch Sensortec Softwaresupport für die wichtigsten Betriebssysteme an und kann Kunden bei Betrieb und Parameterkonfiguration sowie bei Hardwareintegration und Kalibrierung unterstützen.

Der BML050 soll ab der zweiten Jahreshälfte 2017 für erste Kundenprojekte verfügbar sein.

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