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Digitale Planung für Anlagenlayout Planen wie die Profis

Bild: Unitechnik
04.07.2017

Steilvorlage oder Stolperfalle? In der Konzept- und Angebotsphase bewegen sich Unternehmen im Regelfall auf unsicherem Terrain mit ungewissem Ausgang. Das digitale Fabrikplanungstool „Factory Design“ von Autodesk bündelt alle notwendigen Funktionalitäten und hilft, mögliche Risiken zu umschiffen.

Je vielfältiger die Prozesse eines Unternehmens sind, desto komplexer ist sein Anlagenlayout. Logistikzentren stehen für eine besonders hohe Komplexität. Wer wüsste das besser als Unitechnik? Aus 45 Jahren Branchenpraxis kennen die oberbergischen Experten für maßgeschneiderte Gesamtanlagen der innerbetrieblichen Logistik fast alle Probleme, die abseits der logistikspezifischen Herausforderungen in der Konzept- und Angebotsphase auftreten.

Schwierig wird es immer dann, wenn die konventionellen 2D-Layoutentwürfe nicht für alle Projektbeteiligten intuitiv verständlich sind. Werden für ein Angebot jedoch 2D- und 3D-Pläne gesondert erzeugt, geschieht dies auf Kosten der Wirtschaftlichkeit. Nicht zuletzt leidet die Projektqualität häufig durch den Einsatz isolierter Insellösungen bei CAD-Systemen und durch die Verwendung nicht maßhaltiger Layoutbausteine, die nicht wiederverwendbar sind.

Um solche und ähnliche Fallstricke zu umgehen, nutzt Unitechnik seit Ende 2014 das Projektierungs- und Layoutplanungstool „Factory Design“ von Autodesk für die Erstellung seiner Konzept- und Angebotslayouts. Zuvor hatte Unitechnik die Firma Cideon, ein Spezialist für Layoutkonzepte, Prozesse und Autodesk-Software, mit der Analyse seiner aktuellen Vorgehensweise bei der Layouterstellung beauftragt. Dabei stellte Cideon entscheidendes Optimierungspotenzial fest. Gemeinsam mit Unitechnik definierten sie alle relevanten Anforderungen. Cideon lieferte auch die passenden Antworten, wie sich die Problemstellungen im Kundendialog lösen lassen würden und wie die Akzeptanz von Factory Design durch zielführende Schulungen von Beginn an gewährleistet würde.

Factory Design in der Praxis

Das Factory Design Konzept bietet ein auf die Layoutarbeit angepasstes AutoCAD und Inventor System. Die Lösung bietet alle Funktionalitäten, die für eine schnelle und effektive Erstellung sowie für die 3D-Visualisierung von Layouts für Fertigungsanlagen, Fabriken oder Logistikzentren nötig sind. So wie aktuell bei dem Projekt für einen renommierten Küchenhersteller. Dessen vorhandene Logistikkapazitäten hatten nicht mehr ausgereicht, also wurden mehrere Millionen Euro in ein neues, 8.700 m2 großes Logistikzentrum für Palettenware und Kleinteile (zum Beispiel Schrauben, Sockelfüße oder Beschläge) investiert. Kleinteile gibt es reichlich: Jede einzelne der 600.000 jährlich gefertigten Küchen besteht aus durchschnittlich 1235 Einzelteilen. Im Rahmen des Projekts verantwortet Unitechnik die Planung und Umsetzung des automatischen Hochregallagers und des zentralen Kleinteilelagers. Das fünfgassige Paletten-Hochregallager (8000 Stellplätze) und das 40 Ebenen umfassende Shuttlelager mit bis zu 1600 Ein- und Auslagerungen pro Stunde stellen nicht nur höchste Anforderungen an die Stellplatzverwaltung und an die Steuerung des Materialflusses. Auch die Präsentation und Abstimmung einer derart komplexen Lagerstrategie ist eine handfeste Herausforderung. „Die Entscheider auf Kundenseite sind oftmals keine Techniker“, benennt Andreas Klee, Key-Account-Manager bei Unitechnik, ein branchenbekanntes Kommunikationsproblem.

Das große Ganze im Blick

Aber welche Möglichkeiten hat ein Anbieter wie Unitechnik bei der Layoutpräsentation, um sein Konzept überzeugend zu vermitteln? Konventionelle CAD-Zeichnungen sind hilfreich für die Abstimmung unter unmittelbar verantwortlichen Projektbearbeitern, fachfremde Beteiligte können die dort dargestellten Abläufe aber häufig nicht nachvollziehen. Früher löste Unitechnik das Problem, indem zusätzlich zum 2D-Layout ein weiteres, vom 2D- losgelöstes 3D-Layout angefertigt wurde, um überzeugend beim Kunden auftreten zu können. Anders beim Großprojekt für den Küchenhersteller: Dank Factory Design konnte Unitechnik die Geschäftsführung des Kunden ohne Mehraufwand mit einem interaktiven, virtuellen Rundflug durch das geplante Logistikzentrum begeistern. Der CAD-Konstrukteur Dennis Heuser erinnert sich: „3D wirkt, der Kunde war sehr angetan! Früher waren wir auf Ausschnitte begrenzt, heute hat man das große Ganze schnell im Blick.“ Auch Andreas Klee ist beeindruckt von den neuen Möglichkeiten: „Heute verstehen Interessenten unsere präsentierten Angebote deutlich besser und schneller als in der Vergangenheit. Screenshots aus Factory Design eignen sich bestens als ‚Beilage‘ für unsere Angebotstexte.“

Besserer Austausch mit Kunden

Das interaktive, realistische Planungsszenario ist nur eines der markanten Features von Factory Design, die den Austausch mit potenziellen Kunden in der Konzept- und Angebotsphase verbessern. Dennis Heuser berichtet: „Mit Factory Design haben wir ein echtes CAD-System im Einsatz und keine verschiedenen, nicht miteinander interagierenden Insellösungen.“ Die Planungs- und Analyseprogramme von Unitechnik decken von gebäudetechnischer Planung über mechanische Konstruktion und logistische Betriebsabläufe bis hin zu Datenmanagement und 3D-Modellierung alles ab. Dadurch kann Unitechnik effizienter arbeiten, um die beste Planungsvariante zu entwickeln. Und das von Beginn an: „Man kommt da ziemlich zügig rein“, erläutert Dennis Heuser, „die Akzeptanz bei uns im Haus war von Anfang an groß.“ Vorhandene Daten wie Layouts, Maschinen und Fördertechnik lassen sich direkt übernehmen. Die Bearbeitung und weitere Ausdetaillierung ist 1:1 ohne weitere Arbeitsschritte möglich. Dank einer großen Objektbibliothek gestaltet sich die Layouterstellung schnell und einfach. Dabei sind die Planungsobjekte sowohl in 2D als auch in 3D vorhanden und können je nach Bedarf angezeigt werden. Die Synchronisation der 2D- und 3D-Layouts über die zentrale Objektbibliothek ist das Herzstück von Factory Design. Nach der Auswahl eines Objekts aus der Bibliothek wird eine Vorschau angezeigt. Mittels Drag-and-Drop erfolgt dann die Objektplatzierung.

Hohe Wiederverwendbarkeit

Um den Layoutprozess weiter zu verbessern, hat Unitechnik selbst rund 100 eigene, voll parametrische Planungsobjekte für klassische Anwendungen wie Stetigfördertechnik, Stahlbauregale und Regalbediengeräte erstellt. Aufgrund der Parametrik müssen keine Objekte neu gezeichnet werden, wodurch der Wiederverwendungsgrad steigt und das Fehlerpotenzial sinkt. „In Factory Design verfügen wir über einhundertprozentig maßhaltige Layouts, das ist ein Riesenknackpunkt“, weiß Dennis Heuser. So lassen sich zeitnah Kollisionsprüfungen vornehmen und Störungen ausmachen.

Das alltägliche Handling wird wesentlich vereinfacht, indem Factory Design unter anderem auf der Basis des weltweit anerkannten CAD-Standardformats DWG arbeitet. Dadurch ist ein problemloser Austausch der Layouts gewährleistet, zum Beispiel bei der Zusammenarbeit mit Sublieferanten. Gerade bei der Schnittstelle zu den vielen Partnern, die Unitechnik als Generalunternehmer beauftragt, sieht Dennis Heuser neuen Handlungsspielraum: „Wir können völlig unabhängig eigene Layouts erstellen und selbst immer die beste Lösung wählen. Durch die einfache Erstellung der Layouts können wir direkt Schnitte erzeugen und in der Projektphase nutzen. Die Verbindung von einem reinen 2D-Layout in der Draufsicht und einem gleichzeitig verfügbaren 3D-Layout ist ein entscheidender Vorteil.“

Geringere Bearbeitungszeiten

Optimierte Planungsergebnisse sind das eine. Aber auch in Bezug auf die Inhouse-Bearbeitungszeiten sorgt die Erfolgskombination aus Factory Design und dem Beratungspartner Cideon für eine Win-win-Situation, die Dennis Heuser anhand eines Praxisbeispiels erläutert: „Früher mussten die einzelnen Module im Layout, zum Beispiel Antriebe, von Hand gezählt werden. Heute lässt sich dank der Stücklistenfunktion ein erstelltes Angebot ganz leicht absichern.“ Das damit einhergehende Plus an Planungs- und Investitionssicherheit wissen sowohl Unitechnik als auch deren Kunden zu schätzen.

Bildergalerie

  • Ob 2D (links) oder 3D (rechts): Mit Factory Design lassen sich alle Anforderungen an Planung und Visualisierung abbilden.

    Ob 2D (links) oder 3D (rechts): Mit Factory Design lassen sich alle Anforderungen an Planung und Visualisierung abbilden.

    Bild: Unitechnik

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