Hochschule Koblenz Eröffnung des Anwendungszentrums für Maschinelles Lernen und Sensortechnologie

Prof. Dr. Jens Bongartz, Prof. Dr. Konrad Wolf, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran (v.l.n.r.)

Bild: Hochschule Koblenz
13.03.2018

Die Hochschule Koblenz hat an ihrem RheinAhrCampus in Remagen das „Anwendungszentrum für Maschinelles Lernen und Sensortechnologie (AMLS)” gegründet. Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, und Prof. Dr. Jens Bongartz, der dem Leitungsgremium des AMLS angehört, eröffneten das AMLS mit einem Festakt.

Das neue Institut ist teilweise aus dem Anwendungszentrum für multimodale und luftgestützte Sensorik hervorgegangen, das im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Wachtberg in den vergangenen fünf Jahren vom rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium (MWWK) gefördert worden war. Nach dem Ende dieser Förderung wurde das frühere Anwendungszentrum in ein hochschuleigenes Institut am Fachbereich Mathematik und Technik überführt und sowohl inhaltlich als auch personell auf eine breitere Basis gestellt. Prof. Dr. Jens Bongartz hatte bereits das frühere Anwendungszentrum für multimodale und luftgestützte Sensorik geleitet und wird ebenfalls in der Leitung des neuen Instituts vertreten sein.

Minister Wolf begrüßte die Einrichtung des neuen Instituts: „Prof. Dr. Bongartz und sein Team haben bereits in den vergangenen fünf Jahren Forschung auf sehr hohem Niveau betrieben und damit bewiesen, wie erstklassig Hochschulen für angewandte Wissenschaften auch in puncto Forschung sein können. Das AMLS ist in enger Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft ein starker Motor am Standort Remagen, um Innovationen im Bereich der Sensortechnologie und des maschinellen Lernens weiter voranzubringen.“

Neue Arbeitsfelder neben dem Tragschrauber

Im Fokus des früheren Anwendungszentrum stand der Tragschrauber, der – versehen mit einer multimodalen Sensorplattform – aus der Luft etwa den Gesundheitszustand von Weinreben aufnehmen oder Landminen in Kambodscha aufspüren konnte. „Wir werden weiterhin im Bereich Sensortechnologie forschen und für die Umsetzung entsprechender Projekte nach wie vor den Tragschrauber einsetzen“, so Bongartz, „darüber hinaus werden wir uns aber eine ganze Reihe neuer Arbeitsfelder erschließen, beispielsweise in den Bereichen Medizin-, Laser- und Messtechnik, aber auch im Bereich der Mathematik und Datenverarbeitung. Zudem ist die Schnittstelle zwischen ‚Sensortechnologie‘ und ‚Machine Learning‘ ein sehr attraktives Forschungsfeld.“ Dafür seien im Fachbereich Mathematik und Technik sehr gute Voraussetzungen vorhanden: „Denn gerade das Zusammenspiel von Mathematikerinnen und Mathematikern auf der einen und Ingenieurinnen und Ingenieuren auf der anderen Seite ist in diesem neuen Forschungsbereich wichtig.“

Ziel ist die Vernetzung forschungsaktiver Professorinnen und Professoren

Ebenso wie für Prof. Dr. Jens Bongartz ist für Prof. Dr. Dietrich Holz, Vizepräsident für Forschung an der Hochschule Koblenz, die interdisziplinäre Offenheit Teil des Konzeptes. „Auch wenn ein Schwerpunkt des AMLS im Fachbereich Mathematik und Technik liegt, soll das Institut fachbereichs- und standortübergreifend allen Kolleginnen und Kollegen der gesamten Hochschule offen stehen“, so Holz, „das Institut soll unter anderem der Vernetzung der forschungsaktiven Professorinnen und Professoren in den genannten Themenfeldern dienen.“ Durch Projektfinanzierungen können auch die bisherigen drei Mitarbeiter des AMLS ihre Projekte weiterführen. Es handelt sich um die Doktoranden Alexander Jenal, Caspar Kneer und Immanuel Weber, die nach ihren Masterabschlüssen im Studiengang „Applied Physics“ am Institut ihre Forschung im Rahmen von kooperativen Promotionen in Zusammenarbeit mit den Universitäten Köln und Bonn und damit ihre wissenschaftliche Weiterqualifizierung vorantreiben.

Zudem wird der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen des Fraunhofer FHR in Wachtberg bestehen bleiben. „Seit Ende des vorangegangenen Jahres bin ich Geschäftsfeldsprecher ‚Mensch & Umwelt‘ beim FHR. In diese Funktion bringe ich meine Kompetenzen aus der Medizintechnik und der Sensortechnik der Hochschule ein und entwickle mit Kollegen des FHR Anwendungsfelder für Radar in den genannten Bereichen“, erklärt Bongartz.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel