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Humanoider Roboter Boston Dynamics „Atlas“ führt Rückwärtssalto vor

Die Roboterevolution schreitet voran: „Atlas“ zeigt, dass er inzwischen auch das Zeug zum Turner hat.

27.11.2017

Die Tüftler von Boston Dynamics haben die neuesten Fähigkeiten ihres Roboters „Atlas“ vorgestellt. Die humanoide Maschine beweist dabei erstmals auch ihr akrobatisches Talent und krönt den Auftritt mit einem Rückwärtssalto.

Der Roboter „Atlas“ konnte jüngst seine Fähigkeiten als Turner zeigen: Gekonnt springt er auf Kästen, dreht sich in der Luft um die eigene Achse und vollführt zum krönenden Abschluss einen waschechten Rückwärtssalto – natürlich inklusive einer kurzen Siegerpose.

Die Pioniere von Boston Dynamics zeigen damit erneut, wie weit ihre Bemühungen, möglichst menschenähnliche Roboter zu bauen, inzwischen fortgeschritten sind. Und wie ein Mensch ist auch Atlas nicht völlig frei von Missgeschicken oder Fehleinschätzungen. Sehen Sie sich daher das Video unbedingt bis zum Ende an. Selbst ein Roboter ist nicht vor dem ein oder anderen Patzer gefeit...

Die Videos von Boston Dynamics begeistern schon seit einigen Jahren das Internet und beeindrucken regelmäßig ein Millionenpublikum. „Atlas“ lief beispielsweise schon über Schnee, räumte Kisten in Regale ein oder stand selbstständig wieder auf, nachdem er umgestoßen worden war. Auch in seiner ersten Version zeigte er bereits eine beeindruckende Trittsicherheit, indem er ohne Hilfestellung über großes Geröll marschierte.

Einsatz in gefährlichen Umgebungen

Dass „Atlas“ dem Menschen ähneln soll, ist dabei keine reine Spielerei der Ingenieure aus Waltham (Massachusetts). Ursprünglich wurde er konzipiert, um den Menschen in gefährlichen Situationen und Umgebungen zu ersetzen. Zum Beispiel könnte er radioaktiv verseuchte Gebiete im Umkreis von havarierten Atomkraftwerken besuchen. Seine Physis soll es ihm erlauben, speziell in solchen Umgebungen zu arbeiten, die primär für Menschen gemacht sind.

Daher entschied man sich für ein zweibeiniges Modell, obwohl die Ausbalancierung deutlich schwieriger ist als bei vierbeinigen Robotern. Damit „Atlas“ möglichst mobil ist, verfügt er über ein integriertes Batteriesystem. Dank 3D-Druck konnte außerdem das Gewicht der einzelnen Komponenten verringert werden. Er wiegt inzwischen lediglich 75 kg bei einer Höhe von 1,5 m. Aktuell kann er bis zu 11 kg an Last tragen. Die eingebauten Sensoren geben ihm darüber hinaus die Fähigkeit zu Stereo Vision und räumlicher Orientierung.

US-Militär war Auftraggeber

Der Auftrag für das ambitionierte Forschungsprojekt kam 2013 von der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa), einer Behörde des US-Verteidigungsministeriums. In diesem Rahmen war Atlas Teil der Darpa Robotics Challenge.

Boston Dynamics war bis Mitte des Jahres Teil von X, einem Unternehmen des Google-Mutterkonzerns Alphabet. Im Juni wurde die Roboterschmiede allerdings an den japanischen Kommunikationsriesen Softbank verkauft.

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