Voith Weiter auf Sparkurs

Uneinheitliche Entwicklung der Voith-Konzernbereiche: Das Paper-Neuanlagengeschäft ist weiterhin unbefriedigend.

10.12.2014

Der Auftragseingang des Voith-Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2013/14 um rund 7 Prozent auf 5,581 Milliarden Euro; bereinigt um Währungseffekte hätte der Zuwachs sogar bei 11 Prozent gelegen. Der Konzern bezeichnet dies als Trendwende, die sich bereits zum Halbjahr angedeutet habe. Zum Anstieg haben alle Konzernbereiche beigetragen. Der Auftragsbestand lag mit 5,379 Milliarden Euro zum 30. September 2014 um knapp 5 Prozent über dem Vorjahresstand.

Die Verbesserung der Auftragslage hat sich indes im zurückliegenden Geschäftsjahr noch nicht auf den Konzernumsatz ausgewirkt. Er sank infolge der rückläufigen Ordervolumina der Vorjahre um rund 7 Prozent auf 5,345 Milliarden Euro. Unter den vier Konzernbereichen verzeichnete Voith Paper mit minus 13 Prozent die deutlichsten Umsatzeinbußen. Hier ist insbesondere im Neuanlagengeschäft auch nach jahrelangem Marktrückgang die Talsohle noch nicht erreicht.

Das Betriebsergebnis des Konzerns sank auf 270 (Vorjahr: 350) Millionen Euro, wobei der größte Teil dieses Rückgangs auf Voith Paper entfiel. Wie die übrigen Konzernbereiche blieb aber auch Voith Paper operativ weiter in den schwarzen Zahlen. Unter dem Strich verblieb ein Jahresüberschuss von 41 (65) Millionen Euro, wobei die positiven Effekte aus niedrigeren Restrukturierungsaufwendungen und Beteiligungsverkäufen durch höhere Steuern und Abschreibungen auf Wertpapiere überkompensiert wurden.

Im abgelaufenen Jahr habe Voith seinen im Rahmen des Programms Voith 150+ begonnenen tief greifenden Wandel planmäßig vorangetrieben, so eine Mitteilung des Konzerns. Mit dem Programm will Voith seine langfristige Konkurrenz- und Wachstumsfähigkeit – über das 150jährige Firmenjubiläum im Jahr 2017 hinaus - sichern. Das Programm zielt auf die Optimierung des Portfolios und der Prozesse, außerdem auf eine Stärkung der Unternehmenskultur in einem sich rasch wandelnden Umfeld. Voith erwartet bei vollständiger Umsetzung jährliche Kosteneinsparungen von 250 Millionen Euro und zusätzlich die Freisetzung von Working Capital in Höhe von 100 Millionen Euro.

Ein wichtiger Schritt im Rahmen von Voith 150+ war der vor wenigen Tagen gemeldete Erwerb einer strategischen Beteiligung an der KUKA AG. Angesichts der Tatsache, dass die industrielle Fertigung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten insbesondere durch fortschreitende Automatisierung und Vernetzung geprägt sein wird, ist die Beteiligung an KUKA für Voith ein strategischer Schritt zu einer Positionierung im Bereich der Industrie 4.0.

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