Einführung von Liquified Natural Gas Taskforce für Flüssig-Erdgas gegründet

Gemeinsam für einen alternativen Kraftstoff: Andreas Kuhlmann von der Dena-Geschäftsführung, Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Erdgas, und DVGW-Vorstandschef Gerald Linke (v.l.) unterzeichneten in Berlin den Vertrag zur Gründung der LNG-Taskforce.

Bild: DVGW (© Roland Horn
07.12.2015

Dena, DVGW und Zukunft Erdgas wollen LNG als Kraftstoff etablieren. Ihre Ziele: Markthindernisse abbauen, Standards und Normen entwickeln und eine Mindestinfrastruktur ausbauen.

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und die Brancheninitiative Zukunft Erdgas wollen künftig gemeinsam die Grundlagen dafür entwickeln, dass Liquified Natural Gas (LNG) als Kraftstoff im deutschen Markt eingeführt wird. In Berlin unterzeichneten der Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann, DVGW-Vorstandsvorsitzender Gerald Linke und der Vorstand von Zukunft Erdgas, Timm Kehler, einen Vertrag zur Gründung einer LNG-Taskforce. Diese ist Teil der bereits bestehenden Initiative Erdgasmobilität, die Fahrzeughersteller, Tankstellenbetreiber sowie Erdgas- und Biogaswirtschaft vereint und durch die Dena koordiniert wird.

Die Partner wollen Markthindernisse abbauen, der Politik Empfehlungen aussprechen, Standards und Normen entwickeln, erste Projekte umsetzen, eine Mindestinfrastruktur ausbauen und über nationale Aktivitäten zu LNG informieren. Bislang habe dafür in Deutschland eine entsprechende nationale Kompetenzstelle gefehlt. Diese Lücke will die Taskforce unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) schließen. „Ziel der Bundesregierung ist es, den Markteintritt von LNG im Schwerlastverkehr zu beschleunigen. Wir wollen auch in Zukunft bezahlbare, saubere und sichere Mobilität ermöglichen und die Kraftstoffbasis verbreitern. Genau deshalb fördern wir LNG als umweltfreundliche und preislich wettbewerbsfähige Alternative zu herkömmlichen Antrieben im Logistiksektor“, sagte Norbert Barthle, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.

LNG, tiefkaltes, bei -162 Grad Celsius verflüssigtes Erdgas, bietet im Straßengüterverkehr große ökonomische und ökologische Potenziale. „Bei der LNG-Infrastruktur stehen wir noch am Anfang. Es braucht gute Standards und klare, praxistaugliche Vorgaben, um die Entwicklung des vielversprechenden Marktes zu ebnen“, so Linke. Durch die frühzeitige Einbindung relevanter Akteure soll es gelingen, die notwendigen Aktivitäten für eine erfolgreiche Markterschließung in gemeinsamer Abstimmung zu koordinieren.

Im ersten Schritt entwickeln die Partner im Auftrag des BMVI Handlungsempfehlungen als Teil der nationalen Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie. Handlungsdruck besteht über die im Oktober 2014 veröffentlichte EU-Richtlinie zum Aufbau der Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe. Kehler: „Im Schwerlastverkehr auf langen Strecken gibt es bislang keine Alternative zu Diesel. Mit LNG ändern wir das. Wir wollen zeigen, dass wir den Transport günstiger und umweltverträglicher organisieren können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wenn dieser Beweis geführt ist, können wir den Markt entwickeln.“

Dena-Chef Kuhlmann hob die Bedeutung der Zusammenarbeit von Markt und Politik für LNG als Kraftstoff hervor: „Voraussetzung für eine erfolgreiche Marktentwicklung ist eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure: Während die Wirtschaft in Pilotflotten und Infrastrukturen investiert, muss die Politik für Investitionssicherheit sorgen.“ Im nächsten Schritt wollen die Partner der LNG-Taskforce auf die relevanten Marktakteure aus den Bereichen LNG-Versorgung, Infrastruktur, Logistik und Fahrzeugbau zugehen, um die ersten Schritte zur Markteinführung von LNG abzustimmen.

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