Mission Mondlandung Audi startet ins All durch

Audi Lunar Quattro: auf Extrembedingungen ausgelegt

Bild: Audi
01.07.2015

Zusammen mit dem Team der Part-Time Scientists arbeitet der Ingolstädter Autobauer im Wettbewerb Google Lunar XPRIZE daran, einen unbemannten Rover auf den Erdtrabanten zu bringen.

Der mit mehr als 30 Millionen US-Dollar dotierte Google Lunar XPRIZE ist ein Raumfahrt-Wettbewerb, der sich an Ingenieure und Unternehmer aus der ganzen Welt wendet. Um zu gewinnen, muss ein privates Team einen Rover auf den Mond bringen, der dort mindestens 500 Meter zurücklegt und hochaufgelöste Bilder und Videos zur Erde übermittelt.

Audi unterstützt mit Technologie-Know-how bei der Optimierung des Rovers der Part-Time Scientists, dem einzigen deutschen Team beim Google Lunar XPRIZE. Im bisherigen Verlauf des Wettbewerbs ist ihr Prototyp des Mondfahrzeugs bereits von einer Jury mit zwei so genannten Milestone Prizes ausgezeichnet worden. Als Kooperationspartner unterstützt Audi das Team vor allem auf seinen Kompetenzfeldern Leichtbau und Elektromobilität, beim permanenten Allradantrieb Quattro und beim Pilotierten Fahren. Auch beim Testen, Erproben und Absichern der Qualität bietet Audi breit gelagerte Zusammenarbeit an. Zudem überarbeitet das Audi Konzept Design München den Mond-Rover, der künftig Audi Lunar Quattro heißen wird.

Die Landefähre mit dem Audi Lunar Quattro soll bis Ende 2017 an Bord einer gemieteten Trägerrakete ins All starten und mehr als 380.000 Kilometer bis zum Mond zurücklegen. Die Reise wird etwa fünf Tage dauern. Das Ziel-Gebiet liegt nördlich des Mond-Äquators nahe der Landestelle der letzten bemannten NASA-Mondmission Apollo 17 aus dem Jahr 1972.+

In verschiedenen Test-Schleifen, die unter anderem in den österreichischen Alpen und auf Teneriffa stattfanden, haben die Part-Time Scientists ihr Mondfahrzeug entwickelt, das in weiten Bereichen aus Aluminum besteht. Ein verstellbares Solarpanel fängt das Sonnenlicht auf, der Strom gelangt in eine Lithium-Ionen-Batterie, die vier Radnabenmotoren speist.

Die theoretische Höchstgeschwindigkeit beträgt 3,6 km/h – viel wichtiger auf der holprigen Mond-Oberfläche sind jedoch die Offroad-Eigenschaften und die Fähigkeit zur sicheren Orientierung. Ein schwenkbarer Kopf an der Fahrzeugfront trägt zwei stereoskopische Kameras und eine weitere Kamera für wissenschaftliche Zwecke.

Part-Time Scientists entstand Ende 2008 wurde gegründet von Robert Böhme, der als IT-Berater in Berlin arbeitet. Die Mehrzahl der momentan etwa 35 Ingenieure kommt aus Deutschland und Österreich. Experten aus drei Kontinenten, darunter der ehemals leitende NASA-Mitarbeiter Jack Crenshaw aus Florida, verstärken das Team. Zu den Unterstützern der Gruppe gehören neben Audi mehrere Forschungseinrichtungen und Hightech-Unternehmen, so etwa NVIDIA, die Technische Universität Berlin, das Austrian Space Forum (OeWF) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Beim Google Lunar XPRIZE, der zunächst mit mehr als 25 Teams gestartet war, läuft derzeit die Finalrunde. Neben Part-Time Scientists nehmen 15 weitere Teams aus Brasilien, Kanada, Chile, Ungarn, Japan, Israel, Italien, Malaysia und den USA teil.

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