Für den wirtschaftlichen Betrieb von Windenergieanlagen (WEA) sind ein hoher Vorfertigungsgrad für eine schnelle Inbetriebnahme sowie geringe Stillstands- und Wartungszeiten ein Muss. Bei Offshore-Anlagen fallen diese Aspekte besonders ins Gewicht. Service und Wartung haben hier einen um einiges höheren prozentualen Anteil an den Gesamtkosten von Windparks. Da spielt die Zuverlässigkeit der Anlage eine wichtige Rolle. Die hohen Kosten von Offshore-Anlagen amortisieren sich nur bei weitestgehend störungsfreiem Betrieb. Zudem sind Serviceeinsätze auf See teuer: Stundensätze im hohen dreistelligen Bereich sind üblich, und je nach Wetter ist der Service nicht immer sofort durchführbar. Dies gilt auch für die Installation der Anlage. Deshalb führt gerade hier ein hoher Vorfertigungsgrad zu einem enormen Einsparungspotenzial.
Neben der Vormontage sind zuverlässige und wartungsarme sowie schnell austauschbare Komponenten und eine einfache Installation notwendig, um die Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Dies gilt für alle Subsysteme der WEA. Dazu zählen auch die Turmelektrifizierung und die Beleuchtungstechnik. Die Installationsplattform Podis von Wieland Electric bietet ein solches System für die Elektrifizierung. Es basiert auf dem Flachleitungsenergiebus Podis, ist korrosionsbeständig und für die Bedingungen im Offshore-Bereich geprüft. Zum System gehören ferner Elektrokomponenten wie zum Beispiel Leuchten, Steckdosen oder eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV).
Zu den Serviceleistungen von Wieland zum wirtschaftlichen Betrieb von WEA zählen auch optische Simulationen. So kann bereits im Vorfeld die normgerechte Installation der Beleuchtung der Türme geplant werden, um die effizienteste Lösung zu ermitteln. Für die Aufstiegs- und Notbeleuchtung im Turm ist meistens bereits eine Leuchte pro Turmsegment ausreichend. Auch die Arbeitsbereiche müssen optimal ausgeleuchtet werden. Je nach Anforderung können aufgrund der idealen Lichtverteilung der Podis-LEDs für alle Bereiche effiziente Lösungen gefunden werden.
Noch im Hafen, vor Errichtung einer Anlage, kann die Installationsplattform zu einem großen Teil vormontiert werden. Der Energiebus lässt sich platzsparend im Gitterkanal in den einzelnen Turmsegmenten montieren und muss nur noch während der Errichtung auf See in den Segmentübergängen zusammengesteckt werden. Die benötigten Elektronik-Komponenten – wie Steckdosen und Leuchten – lassen sich mit Schnellmontageplatten einfach installieren. Ein aufwändiges Schrauben oder kostenintensive Befestigungsbolzen sind dann nicht mehr notwendig.
LED-Leuchten gewährleisten nicht nur die Betriebs- und Arbeitssicherheit, sie senken langfristig auch Kosten. Neben der einfachen Montage sind LEDs wartungsfrei und haben eine Leuchtdauer von über 50.000 Stunden. Das entspricht etwa der zehnfachen Lebensdauer von herkömmlichen Leuchtstofflampen. Dazu verfügt jede einzelne Leuchte über mehrere redundante LED-Kreise, sodass bei einem Ausfall mindestens 75 Prozent der Lichtleistung erhalten bleibt. Eine niedrige Leistungsaufnahme und ein weiter Eingangsspannungsbereich ermöglichen zudem Beleuchtungsstränge von 140 Metern und mehr.
Durch die Verwendung einer einheitlichen elektrischen Installationsplattform für die Turmelektrifizierung reduziert sich die Anzahl der notwendigen Komponenten. Zusammen mit der werkzeuglosen Installation durch vorkonfektionierte Komponenten wird die ganze Logistikkette einfacher und zudem die Materialwirtschaft entlastet. So können Kosten gespart werden. Die weltweiten Zulassungen der Podis-Komponenten ermöglichen WEA-Herstellern zusätzlich weniger verschiedene Turm-ausstattungsvarianten.