Marktforschungsunternehmen wie Exactitude Consultancy prognostizieren dem globalen Augmented-Reality-Markt jährliche Wachstumsraten von 30 Prozent. In einer im Januar 2024 veröffentlichten Studie geht das Unternehmen davon aus, dass der Augmented Reality- und Mixed Reality-Markt von 57,26 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 361,43 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 wachsen wird.
Gerade im industriellen Umfeld bietet Augmented Reality (Erweiterte Realität) enorme Chancen: Prototypen können schneller entwickelt und getestet werden, Remote Learning wird vereinfacht und Fertigungssysteme lassen sich verbessern.
Viele Anwendungen entfalten ihre Vorteile allerdings nur mit einer entsprechenden AR-Brille und genau hier sahen bislang viele Unternehmen die größte Hürde, wie Ismar Efendic, CTO von DC Smarter erläutert: „Anwender profitieren dann am meisten, wenn sie möglichst natürlich agieren und gleichzeitig die zusätzlichen Informationen über die Brille erhalten können. Der Tragekomfort und eine einfache Bedienbarkeit sind entscheidend für die Akzeptanz von Augmented Reality. Apple Vision Pro steht für die nächste Generation der AR-Brillen und zeigt in mehreren Bereichen deutliche Weiterentwicklungen.“
Erhöhter Tragekomfort
Wenn es darum geht, über längere Zeit mit einer AR-Brille zu arbeiten, muss diese angenehm zu tragen sein und darf nicht einschränkend wirken. Gerade hier zeigten sich in den letzten Jahren Schwächen: Die in die Brillen integrierten Akkus erzeugen direkt am Kopf Wärme, die viele Tragende als unangenehm empfinden. Zudem sind die Brillen durch die integrierten Batteriepacks recht schwer.
Vision Pro von Apple löst dieses Problem durch eine USB-Schnittstelle und ein Ladepack, das separat am Gürtel getragen werden kann. Eine weiche Beschichtung an der Innenseite der Brille sorgt zusammen mit einem austauchbaren Trageband für einen angenehmen Sitz der Brille. Ismar Efendic, CTO von DC Smarter, hält dies für einen wichtigen Schritt: „Wir nutzen die Brillen für die Optimierung des Infrastruktur-Managements in Rechenzentren. Sprich die IT-Teams tragen die Brille teilweise über Stunden, da machen sich diese Unterschiede schnell bemerkbar.“
Komfortable Bedienung
Ebenso wichtig im täglichen Umgang mit AR im Arbeitsumfeld ist die einfache und dennoch präzise Bedienung der Navigation. Apple geht auch hier neue Wege und stellt mit VisionOS ein eigenes Betriebssystem vor, das speziell für die Anforderungen räumlicher Anwendungen mit niedrigen Latenzzeiten entwickelt wurde.
Allein Augen- und Handbewegungen sowie die Stimme reichen für die Bedienung aus. „Bisherige AR-Brillen erfordern eine längere Trainingsphase, um präzise und schnell agieren zu können. Die dreidimensionale Benutzeroberfläche der Apple Vision Pro ist intuitiver und reagiert aus unserer Erfahrung direkt auf Blicke oder das Zusammentippen der Finger, um Funktionen auszuwählen. Auch das Scrollen mit der Hand oder das Diktieren per Stimme funktioniert löst direkt die entsprechende Aktion direkt aus“, so Efendic.
Enorme Leistungsfähigkeit
Neben Tragekomfort und Bedienbarkeit gibt erst die Leistungsfähigkeit der gesamten Brille als räumlicher Computer den Ausschlag, sich im Markt wirklich zu etablieren. Apple setzt bei Vision Pro auf zwei integrierte Prozessorchips sowie zwei Displays in Micro-OLED-Technologie, die trotz Briefmarkengröße 23 Millionen Pixel abbilden.
Für den CTO von DC Smarter sind das beeindruckende Zahlen: „Für uns ist es wichtig, dass der digitale Zwilling möglichst präzise dargestellt wird. Mit Vision Pro ist die Überlagerung aus virtuellen Informationen und echtem Bild aufgrund der enormen Schärfe und Klarheit perfekt zur Darstellung der technischen Details und erleichtert den Teams die Arbeit vor Ort.“
Durchbruch erwartet
DC Smarter hat die von Apple zur Verfügung gestellt API (Application Programming Interface) im Vorfeld genutzt, so dass die DC Vision Software direkt mit der neuen AR-Brille genutzt werden kann. Der Markt ist in enormer Bewegung und Apple beschleunigt die Entwicklung mit der Vision Pro, davon ist Efendic überzeugt. Spannend sind aber durchaus auch anderen Unternehmen und Produkte, wie die jüngst vorgestellte AR-Brille Air2 Ultra von XReal, die durch ihr unauffälliges, schlankes Design mehr wie eine Sonnenbrille wirkt.
Am Puls der Zeit zu bleiben ist längst nicht nur für Entwickler von Lösungen im AR-Umfeld entscheidend, davon ist Efendic überzeugt: „Wir sehen den AR-Markt insgesamt in immenser Bewegung. Auf der Consumer Electronics Show 2024 in Las Vegas wurde eine Vielzahl innovativer Produkte im Bereich AR vorgestellt. Die Anwender in Unternehmen können von den Entwicklungen enorm profitieren, um Prozesse zu optimieren oder die Aus- und Weiterbildung zu flexibilisieren. Die Innovation von Apple wirkt als zusätzliche Beschleunigung, es lohnt sich am Ball zu bleiben.“